So werden die Klangbeispiele der Harley Benton SC-550 II Gotoh AFB im Test aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich die SC-550 II Gotoh zunächst über einen 73er Fender Bassman 50, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Verzerrte Sounds werden über einen Wampler Tumnus Overdrive und einen Marshall Plexi sowie einen Peavey 5150 erzielt, was in den Audios auch gekennzeichnet wird. Einen noch detaillierten Eindruck bekommt ihr außerdem im Video zu sehen.
Die Harley Benton SC-550 II Gotoh AFB kommt mit gelungener Werkseinstellung
Beim trockenen Anspielen fällt sofort das sehr gute Setting auf: Das Instrument ist oktavrein, hat eine relativ gute Saitenlage sowie eine ziemlich gerade Halsneigung. Die Bundkanten sind gut verrundet und die Bünde sind zwar kaum poliert, aber von zwei minimalen Ausreißern abgesehen gut abgerichtet. Ebenfalls erfreulich ist das geringe Gewicht der SC-550 II Gotoh, die aufgrund des gekammerten Korpus gerade einmal 3,5 kg auf die Waage bringt. Der Grundsound ist voll und mächtig, weist aber dennoch eine überraschende Spritzigkeit und einen frechen Twang auf. Die D’Addario 0.10-0.46 Besaitung steht dem Instrument sehr gut zu Gesicht, wobei ich aufgrund der Mensur auch nicht auf niedrigere Stärken gehen würde. Das Halsprofil ist ein gelungener Mittelweg aus Komfort und ausreichend “Fleisch”, was sich in einem tollen Spielgefühl bis in die hohen Lagen bemerkbar macht.
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Die Opus-1 AlNiCo-5 Humbucker begreifen sich in der PAF-Tradition mit moderatem Output, der das Instrument stilistisch sehr weit offen hält. Die Bässe und Höhen wirken unaufdringlich, die Mitten sind schön prägnant und die Saitentrennung präsentiert sich ausgewogen. Der Stegtonabnehmer liefert sowohl im cleanen als auch verzerrten Einsatz einen durchsetzungsfähigen Sound, der auch bei höheren Gainwerten transparent erschient und selbst bei Metalriffs durch ein aufgeräumtes Low-End brilliert. In der Zwischenstellung erhält man einen klassischen Paula-Ton, der jedoch aufgrund der Schaltung nicht ganz so glasig und hohl rüberkommt wie bei gesplitteten Mittelstellungen. Funky-Sounds überzeugen dennoch und zeigen sich durchaus knackig. Die Halsstellung bietet einen cremig-warmen Klang, der von jazzigen Sounds bis zu dunklen “Woman Tone”-artigen Riffs eine große Palette abdeckt. Dabei bleibt der Ton immer klar und definiert. Dynamisches Spiel und das Arbeiten mit dem Tone-Poti funktionieren recht gut, auch wenn hochwertigere Wirings hier eine organischere Poti-Arbeit ermöglichen würden.