Praxis
Wie im Details-Kapitel bereits erwähnt, wiegt die SolidBass 410T gerade mal 23,2kg und gehört damit ohne Frage zu den leichtgewichtigen 4x10ern am Markt. Das Gehäuse ist mit den Abmessungen von 600 x 380 x 635 mm zudem recht kompakt gebaut, sodass ich der Box wirklich einen sehr guten Transportfaktor bescheinigen kann. Dank der groß dimensionierten Griffschalen lässt sich mein Testkandidat komfortabel zum Einsatzort bewegen, zur Not auch durchaus alleine.
Damit kommen wir schon zu den klanglichen Fähigkeiten der Budget-Box aus dem Hause Harley Benton – und auch hier ist mein erster Eindruck positiv: Die SolidBass 410T klingt in Kombination mit meinem Verstärker (einem Bergantino B/Amp), der mit neutraler Einstellung einen sehr cleanen Sound ohne Eigencharakter liefert, relativ ausgewogen und angenehm warm.
Der untere Bereich wird rund und voll abgebildet, die Box geht allerdings nicht ganz so weit in den Tiefbass-Keller wie einige kostspieligere Modelle, die ich mit dem Amp schon befeuert habe. Ganz ähnlich sieht es mit den Höhen aus: Der Tweeter sorgt ohne Frage für locker ausreichende Transparenz im Sound, die Box klingt obenrum allerdings eher dezent und mild – was ja kein Nachteil sein muss!
Klanglich tendiert die SolidBass 410T also all-in-all leicht in Richtung “Vintage” und ist deshalb für Fans von ultra crispen Slapsounds bzw. Hi-Fi-mäßigen Basssounds eher nicht erste Wahl. Dafür lässt sie sich aber problemlos noch etwas weiter in Richtung des Oldschool-Charakters trimmen, indem man den Tweeter einfach komplett abschaltet – der Sound wird auf diese Weise abermals eine Spur wärmer und weicher.
So weit, so gut – meiner Meinung zeigt sich die Qualität einer Bassbox aber besonders beim Mittenbereich, und hier können “Budget Cabs” oftmals nicht komplett überzeugen. Ich höre bei der SolidBass 410T dann auch eine leichte Absenkung in den mittleren Frequenzen, die natürlich etwas auf Kosten der Durchsetzungfähigkeit geht. Schwammig und undifferenziert klingt die SolidBass 410T allerdings zu keinem Zeitpunkt, nur die Projektion ist logischerweise nicht ganz so gut wie bei einer 4x10er der Mittel- oder Oberklasse.
Für dich ausgesucht
Sehr positiv war ich von der erreichbaren Lautstärke und Performance der Budget-Box überrascht: In Kombination mit meinem 700 Watt starken Class-D-Top konnte ich Pegel erreichen, die für den Einsatz in lauten Bands zweifellos locker ausreichend sind. Die SolidBass 410T performt zudem auch bei deftigen Lautstärken noch durchaus stabil – der Sound bleibt stets tragfähig und klar!
Und wer wirklich das ganz große Besteck benötigt, kann sich angesichts des sensationellen Preises der Box ja auf die Schnelle noch ein zweites Exemplar anschaffen – die SolidBass nennt nämlich wie erwähnt eine Impedanz von 8 Ohm ihr Eigen, sodass erst mit einem 8×10-Stack die komplette Leistung des Amps abgerufen wird!
Damit ihr euch einen eigenen Eindruck von der Harley Benton SolidBass 410T machen könnt, habe ich wie immer abschließend einige Soundbeispiele aufgenommen. Dabei sind natürlich sehr viele Variablen (wie beispielsweise die Wahl des Mikrofons sowie der Raumklang) im Spiel, sodass die Clips lediglich eine grobe Orientierungshilfe sein können – selber testen ist hier also Pflicht!