Der Speedy Stringwinder von Harley Benton ist ein Gitarrenwerkzeug mit den drei Funktionen elektrische Saitenkurbel, Bridge-Pin-Entferner und Saitenschneider. Das Saitenwechseln auf der Gitarre ist ja eher eine lästige Geschichte und ich kenne nur wenige Gitarristen, die daran wirklich Freude haben. Daher sind gute Werkzeuge, die diesen Vorgang vereinfachen, in der Regel höchst willkommen. Schon eine normale Saitenkurbel ist für “Vielwechsler” eine klare Erleichterung gegenüber dem Aufziehen von Hand, denn das kann bei uns sensiblen Gitarristen schnell ins Handgelenk gehen, und dort sind wir bekanntlich besonders empfindlich.
Da ein Akkuschrauber neben Flaschenöffner und Korkenzieher mittlerweile zur Grundausstattung eines Haushaltes gehört, ist die Öko-Kurbel kaum mehr zeitgemäß. Einige Anbieter haben schon mit Aufsätzen für den Akkuschrauber zum Saitenaufziehen experimentiert wie Planet Waves beispielsweise mit dem Drill Bit. Aber nicht für jeden ist das Hantieren mit einem unhandlichen Handwerksgerät die optimale Lösung, das dazu auch kaum in Gigbag oder Koffer passt. In dieser Hinsicht macht der Speedy Stringwinder eine erheblich bessere Figur. Der kleine Helfer ist nicht nur recht handlich, er kann zusätzlich auch Saiten schneiden und Bridge-Pins entfernen. Die perfekte Lösung? Wir werden sehen.
Details
Gehäuse/Optik
Der Speedy Stringwinder wird in China hergestellt, kommt in schwarz-weißem Äußeren und ist aus Kunststoff gefertigt. Die einzige Ausnahme ist der Saitenschneider aus gehärtetem Metall. Das Gehäuse ist ergonomisch geformt und liegt gut in der Hand, am oberen Ende befindet sich der Saitenkurbel-Aufsatz mit entsprechenden Schlitzen für große (Akustikgitarre) und kleine (E-Gitarre) Stimmwirbel, entsprechend der Konstruktion einer üblichen, handbetriebenen Saitenkurbel.
Am anderen Ende warten Bridge-Pin-Entferner und Saitenschneider auf ihren Einsatz. Der Schenkel des Saitenschneiders wird nach Lösen einer Arretierung mit einem Federmechanismus ausgefahren. Die Konstruktion ist wirklich clever, aber es gibt auch einige kleine Unzulänglichkeiten. So ist die Kunststoff-Arretierung recht schwergängig und klemmt manchmal und der Schalter zum Auswählen der Drehrichtung macht auch nicht den allerbesten Eindruck. Dort lässt sich die mittlere Position zum Deaktivieren der Kurbel nur mit Fingerspitzengefühl einstellen. Aber klar ist auch, dass wir hier von einem Preis von weniger als dreißig Euro sprechen.
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Wie sich das Gerät im Dauereinsatz bewährt, kann eine Momentaufnahme wie dieser Test natürlich nicht prophezeien. Unser Akku-Schrauber benötigt Strom, und den liefert ein Lithium-Ionen-Akku, der über einen USB-Anschluss aufgeladen wird. Ein entsprechendes Kabel befindet sich im Lieferumfang, das entweder an einen Computer oder an ein USB-Netzteil angeschlossen wird. Eine Anzeige über den Ladestatus gibt es keine, aber Lithium-Ionen-Akkus sind in der Regel relativ unempfindlich gegenüber dem Memory-Effekt, sodass sie unabhängig vom Ladezustand aufgeladen werden können. Ich habe während des Testzeitraums zehn komplette Saitenwechsel mit einer Ladung vorgenommen und der Stringwinder zeigte bisher noch keine Ermüdungserscheinungen.