Praxis
Um den Klang der beiden 5,5″ Breitbandlautsprecher einzufangen, wird das Signal mit zwei Kleinmembran-Kondensatormikrofonen in Stereo aufgenommen. Für die erste Hörprobe kommt eine Dreadnought-Gitarre im ersten Kanal der StreetBox-60 zum Einsatz. Mit Volume und Master auf 12 Uhr erhält man hier eine vertretbare Lautstärke für den Heimbetrieb, mit der man aber auch schon in der Lage wäre, eine kleine Bar zu beschallen. Die Lautsprecher erzeugen einen eher schlanken Bassbereich und einen recht deutlichen Peak bei 600 Hz, der sich aber mit dem Equalizer einigermaßen in den Griff bekommen lässt. Bei Master-Einstellungen über 12 Uhr ertönt ein recht deutliches Grundrauschen, sodass man versucht ist, eher am Volume-Poti des Kanals oder der Gitarre nachzuregeln. Die Bluetooth-Kopplung mit dem Handy funktioniert auf Anhieb und ohne Probleme. Allerdings sind hier die Lautstärkereserven doch sehr begrenzt. Für das Spielen zu einem Playback oder dem Lieblingssong reicht es für zu Hause allemal, für einen Einspieler oder Backing-Track auf der Bühne müsste man jedoch notgedrungen am Master nachregeln, was wiederum das bereits erwähnte Rauschen verstärken würde.
Der Notch-Filter funktioniert einwandfrei und ist für die Dreadnought-Gitarre spielend in der Lage, eine problematische Frequenz um die 110 Hertz zu unterdrücken, die bei höheren Lautstärken ein Feedback erzeugen würde.
Wir hören den ersten Kanal zunächst mit allen Reglern in der 12-Uhr-Stellung und ohne Reverb. Um eine Idee von der Wirkungsweise der Klangregelung zu bekommen, werden danach bei jedem Durchgang nacheinander das Bass-, Middle- und Treble-Poti auf 9 und 15 Uhr gedreht. Der Equalizer greift durchaus wirkungsvoll in das Klanggeschehen ein und lässt sich gut an das jeweilige Instrument anpassen.
KANAL 1 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Reverb |
12:00 | 12:00 | 12:00 | 12:00 | off |
09:00/12:00/15:00 | 12:00 | 12:00 | 12:00 | off |
12:00 | 09:00/12:00/15:00 | 12:00 | 12:00 | off |
12:00 | 12:00 | 09:00/12:00/15:00 | 12:00 | off |
Für das nächste Beispiel soll nun der eingebaute Reverb-Effekt zum Einsatz kommen. Wir hören dasselbe Riff mit dem Reverb-Poti nacheinander auf 9, 12 und 15 Uhr. Der Hall lässt sich gut dosieren und sorgt für räumliche Tiefe und Atmosphäre, ohne aufdringlich zu wirken.
KANAL 1 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Reverb |
12:00 | 09:00 | 11:00 | 12:00 | 09:00/12:00/15:00 |
Das dritte Sample mit der Dreadnought-Gitarre wird nun im Fingerstyle-Picking gespielt Die Lautstärke muss hierfür etwas erhöht werden und das Reverb-Poti steht auf 12 Uhr.
KANAL 1 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Reverb |
12:00 | 09:00 | 11:00 | 14:00 | 12:00 |
Nun wollen wir uns dem zweiten Kanal widmen und benutzen hierfür eine Konzertgitarre, die ebenfalls mit einem aktiven Tonabnehmer bestückt ist. Auch hier tut es dem Klangbild gut, die Mitten etwas zu reduzieren und wir hören zunächst ein Picking-Muster mit Reverb. Der Klang des Reverbs entspricht dem von Kanal 1, lässt sich allerdings durch die Doppelbelegung des Potis weniger feinfühlig dosieren.
KANAL 2 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Echo/Reverb |
12:00 | 11:00 | 11:00 | 12:00 | 16:00 |
Im nächsten Beispiel soll nun das Delay zum Einsatz kommen. Es hat eine festgelegte Delay-Time von etwa 250 ms und lässt sich auf der ersten Hälfte des Poti-Regelwegs lediglich in seiner Intensität steuern. Wir hören es in der 11-Uhr-Stellung.
Für dich ausgesucht
KANAL 2 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Echo/Reverb |
12:00 | 11:00 | 11:00 | 12:00 | 11:00 |
Nun wollen wir sehen, wie sich die StreetBox-60 mit einem passiven Tonabnehmer verträgt. Wir wechseln zu einer Resonatorgitarre mit Magnettonabnehmer. Zusätzlich soll in diesem Beispiel der Notch-Filter als Klangregelung Verwendung finden. Wir hören das folgende Picking-Riff zunächst ohne Filter und senken dann den 100-Hz-Bereich breitbandig ab, um den Sound klarer und definierter zu machen.
KANAL 1 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Reverb |
12:00 | 09:00 | 11:00 | 12:00 | 11:00 |
Laut Produkt-Info soll die StreetBox ebenfalls für den Betrieb mit E-Gitarren geeignet sein. Wir wechseln wieder in den ersten Kanal und verwenden den Halstonabnehmer einer PRS-Style-Gitarre.
Für cleane Sounds ergeben sich durchaus praxistaugliche Klangoptionen, bei denen besonders Jazz-Liebhaber auf ihre Kosten kommen könnten.
KANAL 1 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Reverb |
12:00 | 09:00 | 11:00 | 12:00 | 12:00 |
Für verzerrte Klänge muss erwähnt werden, dass es sich bei Akustik-Amps um Fullrange-Syteme handelt, bei denen es darum geht, ein möglichst breites Frequenzspektrum wiederzugeben. Wer also seinen Lieblings-Verzerrer vor solch einen Amp schaltet, der wird merken, dass dieser insbesondere in den Höhen harsch und unangenehm klingt. Das liegt daran, dass ein Gitarrenlautsprecher wie ein Equalizer wirkt und diese hohen Frequenzen normalerweise beschneidet. Mithilfe einer Amp-Simulation, die mitunter schon für wenig Geld in Pedalform zu haben ist, lassen sich jedoch auch vor einem Akustikverstärker brauchbare Ergebnisse erzielen.
KANAL 1 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Reverb |
12:00 | 09:00 | 11:00 | 12:00 | off |
Da unsere kleine Mini-PA potenziell auch eine Option für kleine Bands darstellen könnte, wechseln wir für das letzte Beispiel auf einen E-Bass mit passiven Pickups. Der Physik sind bei einem 5” Lautsprecher selbstverständlich Grenzen gesetzt, doch grundsätzlich könnte man sich für eine Session oder einen kleinen Gig auch diesen Anwendungsbereich vorstellen, sofern sich das Schlagzeug etwas zurückhält.
KANAL 1 | ||||
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Bass | Middle | Treble | Volume | Reverb |
15:00 | 09:00 | 9:00 | 12:00 | 09:00 |
Zum Mikrofonkanal sei noch gesagt, dass er problemlos sowohl mit XLR- als auch mit Klinkensteckern funktioniert und in seinen Klangoptionen und Lautstärkereserven den beiden anderen Kanälen entspricht.