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Harley Benton Tube5 Test

Praxis

Für die Audiobeispiele nehme ich den Tube5 mit einem AKG 414 ab und verwende den Preamp einer RME Fireface UFX. Auf die Soundfiles lege ich einen Spur Reverb, da die Darstellung ohne Raumeindruck unrealistisch wäre. Am Anfang hört ihr eine Fender Stratocaster in der Steg- und Halsposition.
Der Grundsound ist sehr transparent und warm, wie man es von Röhrenamps gewohnt ist. Obwohl der Volume-Regler auf 11 steht und ich hier TexMex Singlecoils mit mittelhoher Ausgangsleistung benutze, bleibt der Sound schön clean. Der Celestion 8″ Speaker klingt ganz naturgemäß etwas “quäkiger”, als man es von einer 4×12″ Box gewöhnt wäre, macht aber eine sehr gute Figur. Dem aufgenommenen Signal hört man die Größe deutlich weniger an, als dies im Raum der Fall ist. Der Ausgangspegel ist für die Größe des Amps überraschend hoch und wird für Proben in leiser bis gemäßigter Lautstärke locker ausreichen.

Audio Samples
0:00
Mid Setting
VolumeToneWatt
11:0012:005

Nun wechsele ich in die Zwischenposition 2 und spiele ein funkiges Riff. Der Amp reagiert sehr knackig und liefert einen guten Attack.

Audio Samples
0:00
Funky
VolumeToneWatt
11:0013:005

Jenseits der 11-Uhr-Stellung fängt der Tube5 an, in eine leichte Zerre zu fahren.
Da der Amp erst relativ spät diesen Punkt erreicht, werden natürlich die Rocker zusätzliche Pedale zuhilfe nehmen müssen. Grundsätzliches macht es natürlich Sinn, bei einem Übeamp einigermaßen Headroom zu haben, denn man möchte sich natürlich die Option vorbehalten, auch in höheren Lautstärken clean proben zu können.
Ihr hört im Folgenden eine Telecaster.

Audio Samples
0:00
Break Up
VolumeToneWatt
13:0011:005

Nun wechsle ich zu einer Ibanez 2619 Artist (Les Paul Typus) in der Halsposition. Warme Jazzsounds gehen ohne Probleme und das Herunterregeln des Tone-Potis am Tube5 ermöglicht auch dunklere Töne.

Audio Samples
0:00
Jazzy
VolumeToneWatt
10:0010:005

Bei maximaler Lautstärke komprimiert die Endstufe schon ordentlich und die Verzerrung nimmt zu. Auch wenn das jetzt kein britisches Rockbrett wird, gilt es zu bedenken, dass Rockklassiker wie z.B. Claptons Layla ebenfalls über einen Fender 5F1Champ mit einem 8″ Speaker aufgenommen wurden. Insgesamt klingt der Zerrsound etwas fuzzig und erinnert an manch frühe Jimmy-Page-Sounds. Der klassische Rock-Rhythmussound wäre das für mich persönlich jetzt nicht, aber wir werden weiter unten noch auf den Pedalbetrieb eingehen.

Audio Samples
0:00
Maximum Volume
VolumeToneWatt
Max13:005
Der Harley Benton Tube5 macht nicht nur als Übungsverstärker eine gute Figur, von krispen Cleans bis knarzigen Overdrivesounds steckt alles in dem Röhrenwinzling.
Der Harley Benton Tube5 macht nicht nur als Übungsverstärker eine gute Figur, von krispen Cleans bis knarzigen Overdrivesounds steckt alles in dem Röhrenwinzling.

Der Tone-Regler arbeitet effektiv, und auch wenn hier keine starke Änderung des Grundklangs zu erwarten ist, kann man den Sound doch gut seinem Instrument und seinen Vorstellungen anpassen. Auch die Zerre tritt bei höheren Tone-Settings wesentlich stärker hervor. Hier hört ihr einen Sweep über den kompletten Regelweg.

Audio Samples
0:00
Tone Regler
VolumeToneWatt
11:00Min – 9:00 – 12:00 -15:00 -Max5

Wie oben erwähnt, wäre es natürlich wünschenswert, wenn ein solcher Amp gut mit Pedalen harmoniert, auf die man hier auch zurückgreifen muss, wenn man mehr Verzerrung möchte. Ich wähle einen Ibanez Tubescreamer, da dieser Sound sehr vertraut sein dürfte. Wie zu erwarten, kommt der Tube5 sehr gut mit dem Overdrive klar.

Audio Samples
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Tube Screamer vorgeschaltet
VolumeToneWatt
13:0011:005

Um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, wie der Tube5 in der Praxis klingen kann, wähle ich ein Setup, wie ich es auch live durchaus einsetzen würde und schalte einen Wampler Tumnus und einen TC Electronic Flashback Mini vor den Amp. Die hohe Pedalfreundlichkeit zeigt sich auch hier: Das Spielen macht richtig Freude und der Sound des Amps ist durchaus inspirierend.

Audio Samples
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Praxisbeispiel mit Delay und Tumnus
VolumeToneWatt
11:0011:001

Zum Abschluss hört ihr die Attenuator-Funktion. Lautstärkemäßig fährt der Amp im 1-Watt-Bereich etwas zurück, aber der Lautstärkeunterschied ist jetzt kein gigantischer Sprung. Wenn man die Ampzerre nutzen will, wird man auch so sicherlich noch die Grenzen der Zimmerlautstärke überschreiten. Klanglich ist die 1-Watt-Einstellung im Grundklang auch deutlich flacher als die höhere Position und zerrt interessanterweise auch weniger. Letzteres ist etwas ungewöhnlich und deutet auf keine echte Leistungsreduzierung, sondern möglicherweise eher auf eine Reduzierung der Ansteuerleistung hin.

Audio Samples
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5W-1W nicht normalisiert 5W-1W normalisiert
VolumeToneWatt
11:0012:005 – 1
Kommentieren
Profilbild von Jan S

Jan S sagt:

#1 - 07.04.2020 um 07:52 Uhr

0

Edit: @Haiko Heinz: Stimmt, ich habe wohl nicht aufmerksam genug gelesen/gehört.

    Profilbild von Haiko Heinz

    Haiko Heinz sagt:

    #1.1 - 07.04.2020 um 09:07 Uhr

    0

    Hallo Jan, bei genauem Lesen des Tests wird dir auffallen, dass von 10 Audiobeispielen exakt 2 mit Pedalen (einmal Tumnus/Delay und einmal TS808) und ganze 8 ohne eingespielt wurden. Da ich davon ausgehe, dass User gerne Pedale vor einkanaligen Amps verwenden, sollten diese wissen, wie der Amp damit harmoniert.

    Profilbild von Haiko Heinz

    Haiko Heinz sagt:

    #1.2 - 07.04.2020 um 10:58 Uhr

    0

    Alles gut, kein Ding;)

Profilbild von Gioi Geniale

Gioi Geniale sagt:

#2 - 31.05.2020 um 21:16 Uhr

0

ich habe den vox ac4-tv. ich gehe davon aus, dass mein vöxchen und der HB in etwa identisch sind. der vox, 4 watt / 1 watt / 1/4 watt, 10" speaker. der HB 5 watt oder 1 watt, 8"speaker. beide klein und mietwohnungtauglich.für proben schlicht zu laut. - nein,wir säuseln nicht. wir spielen rock`n`roll.
mit dem vöxchen ganzen live kneipengig gespielt. schon beim ersten akkord war klar, dass er nur in maximal volume knapp mithalten kann. also sm57 davor und abgemischt. niemand wäre auf die idee gekommen, dass das ein 4 watt ding war und den raum sehr musikalisch füllte.eigentlich wundere ich mich, warum ich nicht dabei geblieben bin.
wobei mein vox nighttrain 15 gibt schon noch etwas mehr her. hoffentlich, mit 12" speaker. bei dem muss ich eher darauf achten, dass das gain genug offen ist und der master nicht die scheiben raushaut. und einen effekteinschleifweg hat.
aber, wenn man konsequent puritanisch denkt, käme ich mit dem vöxchen weit. sehr weit.und ich gehe davon aus, dass der HB über etwa die selbe qualität verfügt und einen kleineren gig mit mikro locker bestehen kann.vom konzept her eigentlich absolut geil: vollröhrenamp unter 10kg. höchst bestechend. vom budget wollen wir gar nicht beginnen zu sprechen. ein sm57 plus kabel dazu und du bist laut dabei.

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