Praxis
Höchstens an kleinen, unwesentlichen Verarbeitungsdetails ist zu sehen, dass wir hier kein Pedal der Oberklasse vor uns haben. Ansonsten ist alles funktionstüchtig, keine Buchse wackelt, der Schalter funktioniert und das sogar ohne Knack- und Störgeräusche. Ich habe die Regler erst einmal in die mittlere Position (12 Uhr) gebracht und so klingen beide Zerrmodi.
Gitarre | Gain | Tone | Level | Mode |
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Les Paul | 12 | 12 | 12 | Low-High |
Dirty Devil, könnte man sagen. Wer einen differenzierten und ausgeglichenen Overdrive bevorzugt, der einer Verstärkerübersteuerung nahekommt, der wird hier nicht fündig werden. Der Ultimative Drive ist für den Dreck im Klang zuständig. Man erhält bei mittlerem Gain schon eine amtliche Verzerrung, die beim Wechsel vom Low- in den High-Mode noch etwas dichter und noch staubiger klingt. Das Ganze hat schon einen leichten Fuzz-Charakter. Geht man von der mittleren Einstellung aus, ist mir persönlich der Bassbereich etwas zu stark angehoben, das sorgt für einen leicht undefinierten Ton bei den tiefen Saiten. Aber es gibt ja auch noch einen Tone-Regler, der bei Bedarf ins Geschehen eingreifen darf.
Jetzt kümmern wir uns erst einmal um die Bandbreite des Verzerrungsgrades. Hierzu hört ihr beide Modes jeweils in den Gainregler-Positionen 7, 10, 14 und 17 Uhr. Den Tone-Regler habe ich hier schon etwas ins Spiel gebracht, um den Muff aus dem Sound zu nehmen.
Gitarre | Gain | Tone | Level | Mode |
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Les Paul | 7-10-14-17 | 14 | 12 | Low-High |
In den niedrigen Gainregionen, also zwischen 7 und 9 Uhr, kann man den Sound in Anlehnung an den Klang eines übersteuerten Röhrenverstärkers tatsächlich als Overdrive beschreiben. Ab 10 Uhr geht es dann in die Richtung „Röhrenverstärker mit alten Röhren“, es sägt und klingt nicht mehr so ganz harmonisch. Solche Sounds sind eindeutig Geschmacksache und für Schönspieler nicht unbedingt geeignet, wer aber mal die böse Säge auspacken möchte, der liegt hier genau richtig. Neil Young hätte vermutlich seinen Spaß mit der kleinen Kiste. Generell lässt natürlich die Transparenz bei höherem Gain wesentlich nach, Akkorde werden nicht mehr sauber abgebildet und in den tiefen Gefilden klingt es ganz schön knodderig. Da ist auch der weiter aufgedrehte Tone-Regler keine große Hilfe mehr.
Etwas definierter wird der schwarze Kasten mit Singlecoil-Gitarren, bei denen es im Bassbereich aufgrund der geringeren Eingangslautstärke etwas aufgeräumter klingt. Auch die schwache Tele wird noch mit genügend Zerrfaktor versorgt. Alte Seventies-Rocksounds kommen damit richtig gut aus den Speakern.
Gitarre | Gain | Tone | Level | Mode |
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Tele | 13 | 15 | 12 | High |
Auch die Strat bekommt einen dreckigen Sound verpasst, diesmal mit dem Low Mode und voll aufgedrehtem Tone-Regler.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Gain | Tone | Level | Mode |
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Strat | 10 | 17 | 13 | Low |
Mit dem Tone-Regler kann man ruhig bis an die Kante gehen, der Sound wird in den Höhen nicht unangenehm. Dafür ist er aber auch schon bei 10 Uhr relativ muffig und hat extrem wenig Durchsetzungskraft, wenn man das Tone-Poti noch weiter zurücknimmt. Die höheren Einstellungen haben mir eindeutig besser gefallen, weil dort auch der Bassbereich leicht ausgedünnt und der Klang auf den tiefen Saiten dadurch transparenter wird. Ihr hört im folgenden vier Einstellungen mit dem Tone-Regler, 7, 10, 14 und 17 Uhr.
Gitarre | Gain | Tone | Level | Mode |
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Strat | 11 | 7-10-14-17 | 13 | High |
nopydopy sagt:
#1 - 26.09.2013 um 14:30 Uhr
Funktioniert übrigens auch für Bass! :)
AGS sagt:
#2 - 13.05.2014 um 20:17 Uhr
Kleiner Tipp: Mal kurz mit dem Fulltone OCD vergleichen. Clonealarm!