Angenehmes Handling
Kaum jemand wird sich darüber wundern, dass beim Harley Benton WB-20BK Rock Series die Optik eindeutig Vorrang vor der Ergonomie hat. Ganz so ungemütlich, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag, ist die Rockaxt dann aber gar nicht. Der Viersaiter hängt am Gurt zwar etwas nach links verschoben vor dem Körper, weil der vordere Gurtpin aufgrund des kurzen Korpushorns etwa auf Höhe des 18. Bundes rückseitig angebracht wurde.
Für die tiefen Lagen muss man sich deshalb etwas mehr strecken als bei einem klassischen Modell, im Großen und Ganzen lässt sich der Bass aber ziemlich bequem spielen und leidet erfreulicherweise nicht unter Kopflastigkeit. Grundvoraussetzung ist allerdings eine tiefe Position südlich des Bauchnabels – aber das ist bei echten Rockern ja eh klar!
Der Hals besitzt am Sattel mit einer Breite von 42mm in etwa Precision-Bass-Maße, das Profil ist jedoch flacher als beim Fender-Klassiker und liegt daher sehr angenehm in der Hand. Ein dünnes Matt-Finish verhindert zudem unangenehme Bremseffekte bei schwitzigen Händen.
Gutes Werks-Setup
Und auch beim Setup leistet sich der preisgünstige Harley Benton WB-20BK keinen Ausrutscher: Er kommt mit einer leichten Halskrümmung und die Saitenlage wurde mittelhoch justiert, sodass man auch bei kräftigeren Anschlägen kein lästiges Bundrasseln erntet. Wer es bequemer mag, kann die Saiten auch getrost noch etwas tiefer legen – die Bundierung ist zwar nicht perfekt, für Budgetbass-Verhältnisse aber völlig in Ordnung!
Harley Benton WB-20BK Rock Series: Sound
So weit, so gut – aber wie macht sich der coole Harley Benton WB-20BK Rock Series in der Hauptdisziplin, dem Sound? Der WB-20BK besitzt zwar einen Preci-typischen Split-Coil-Tonabnehmer, klanglich unterscheidet er sich aber doch deutlich vom Fender-Klassiker.
Für dich ausgesucht
Durch die Position des Tonabnehmers näher an der Brücke treten die Mitten stärker in den Vordergrund und das Fundament wird etwas kompakter. Das klangliche Resultat ist ein kernig-durchsetzungstarker Sound, der sich ohne Frage bestens für Rock- und Metalbands eignet. Klar liefert der Pickup nicht den Detailreichtum und die klangliche Tiefe eines kostspieligeren Modells, der Split-Coil geht aber in Anbetracht der Preisklasse des Basses nach meinem Dafürhalten qualitativ definitiv in Ordnung.
Wie wir hören, setzt der Harley Benton WB-20BK Rock Series auch perkussive Spieltechniken befriedigend um. Der Bass wirkt agil und liefert durch die Bank knackige Sounds. Höherwertigere Saiten würden die Attacks sicherlich noch eine Spur aggressiver und brillanter übertragen – hier kann man den Sound also mit relativ einfachen Mitteln noch optimieren!
Hohe klangliche Flexibilität zählt logischerweise nicht zu den Stärken des preisgünstigen Rockbasses – schließlich beherbergt er auch nur einen Pickup und eine passive Tonblende. Letztere packt aber gut zu und liefert auch komplett zugedreht noch einen verwendbaren Sound mit Konturen – hier gibt es also durchaus einige Sound-Variationen zu entdecken:
Zum Abschluss habe ich den Harley Benton WB-20BK Rock Series durch die Zerre gejagt – das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen! Klassische Overdrive- bzw. Distortion-Sounds sind mit dem mittenstarken Sound des Budgetbasses problemlos umsetzbar:
Harley Benton WB-20BK Rock Series – das sind die Alternativen
Features | Harley Benton WB-20BK Rock Series | Harley Benton TB-70VS | Harley Benton MB-4 SBK Deluxe Series |
Mensur | 34“ | 34“ | 34“ |
Elektronik | passiv, Volumen/Ton | aktiv, 2-Band-EQ | passiv, ein Volumen-Regler pro Spule, Tonblende |
Tonabehmer | PB-Style Split Coil | 2 x Rosewell Mini-Humbucker | 1 Humbucker |
Korpus | Linde | Okoume | Linde |
Hals | Ahorn geschraubt | eingeleimt Mahagoni | Ahorn geschraubt |
Preis | 139,- Euro | 199,- Euro | 139,- Euro |
Produkt bei Thomann | Harley Benton WB-20BK Rock Series kaufen (Affiliate) | Harley Benton TB-70VS kaufen (Affiliate) | Harley Benton MB-4 SBK Deluxe Series kaufen (Affiliate) |
Rainer Lueftchen sagt:
#1 - 30.09.2024 um 16:33 Uhr
Wenn einer der wenigen wirklich guten Bassisten unserer Zeit, wie Rainer Wind, so einen Bass testen muss, ist wohl endlich klar warum er beim spielen die Augen zumacht...hihihi