Fazit
Mixbus 8 ist eine tolle, sofort einsatzbereite DAW – mit den eigenständigen und absichtlich auf 8 Mixbusse eingeschränkten Mixer verfolgt sie einen ganz eigenen Ansatz. Sie richtet sich vor allem an Recording- und Mixing-Engineers, die Musik von externen Instrumenten auf klassischem Wege aufnehmen, editieren und exportieren wollen. Durch die neue Clip-Funktion öffnen sich aber auch neue Wege und dank normaler MIDI-Funktionalität können so auch Producer in den Geschmack der “analogen” DAW kommen. Vermutlich wird diese Basis-Funktionalität aber niemanden von Live oder Bitwig Studio weg überzeugen. Alle anderen bekommen mit Mixbus ein kreatives Werkzeug an die Hand.
Mixbus verkauft sich selbst als „am besten klingende“ DAW. Wir wissen natürlich, dass das Quatsch ist, denn digitale Summierung klingt erstmal (bzw. eigentlich) nicht besser oder schlechter. Durch die mitgebrachten (und automatisch aktivierten) Effekte bzw. Tape Saturation ist man dann aber doch schnell der Meinung, Mixbus klinge tatsächlich besser. Mixbus 8 ist klanglich auf jeden Fall überzeugend, wenn auch nicht einzigartig, und ein toller Begleiter für Studios oder Engineers, die gerne “oldschool” aufnehmen und arbeiten, dabei aber gern ein paar moderne Vorzüge beim Editieren genießen. Die Limitierung muss jeder selbst erfahren. Für die einen ist es genau das Richtige, andere können daran verzweifeln – je nach erlernter Arbeitsweise und Offenheit für Neues oder Altes. Ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen und sagen: Für Rock-Alben ist Mixbus wie geschaffen und dazu braucht es nicht einmal externe Effekte oder Plugins, sofern die Aufnahme halbwegs brauchbar ist. Daher mische ich fast ausschließlich mit Mixbus. Die kreative Arbeit und die Komposition wird aber einer anderen DAW erledigt.
- Analoger Workflow im Mixer, Vorteile digitaler Welt im Editor
- neue kreative Optionen mittels Cues und Clip Launcher
- “Analoger Klang” der Summierung und Effekte
- Top Erreichbarkeit des Entwickler-Studios
- Moderater Preis, geringer Update-Preis
- Mixer bei großen Projekten unübersichtlich, teils ruckelig
- Clip Launcher bzw. Cue Seite nicht ganz ausgereift
Features
- Analoger Workflow im Mixer
- 8 feste Mixbusse (Aux-Buss)
- Pro Kanal 3-Band-EQ und Compressor mit 3 Modi
- Mixbusse mit 3-Band-EQ, Compressor und Tape Saturation
- Master mit 3-Band-EQ, Compressor, Tape Saturation und Limiter
- 1 Knopf – 1 Funktion
- Editor mit allen Vorteilen der digitalen Welt
- Schnelle Einstellung der Polarität
- Frequenzvergleich/-analyse auf Knopfdruck
- DAW Bedienung erfolgt über “Seiten”
- Audio und MIDI-Spuren ohne Beschränkung
- nahezu Freies Routing in der DAW über Matrix
- Audio-Analyse (Lautheit: dBTP, LUFS, LU Range)
- Fit für VST, VST3, VSTi, AU, AUi, LV2 und LADSPA Plug-ins
- Windows, macOS, Linux – 64 Bit
- Release für ARM-Computer (M1, M2, Raspberry PI etc.)
- Video (Timecode-Sync: SMPTE)
- LUA Scripting
- OSC Support