Hartke HyDrive 5210C Test

PRAXIS

Der Hydrive 5210C ist eine absolut bandtaugliche kleine Bassanlage, und das auch ohne Zusatzbox und mit „nur“ 350 Watt, die der Verstärker an die interne 2 x 10 Lautsprecherkonfiguration liefert. Er produziert einen sehr aufgeräumten und kraftvollen Sound mit einem kompakten und punchigen Low End, das auch bei hohen Lautstärken seine Durchsetzungskraft behält. Die Rechnung mit den Hybrid-Membranen aus Papier und Aluminium geht auf, die Lautsprecher klingen sehr präzise und reagieren schnell, dennoch ist der Ton sehr ausgewogen und wird auch bei höhenlastigen Sounds nicht harsch und unangenehm. Außerdem kann man mit dem Switch auf der Rückseite den Tweeter auf halbe Kraft stellen oder komplett abschalten, was den Sound logischerweise noch geschmeidiger und milder macht. Ich fand die Einstellung auf -6dB für die meisten Sounds am sinnvollsten, der Klang behält seine Konturen, ist aber nicht harsch. Eine stufenlose Regelung des Hochtöners vermisse ich dabei überhaupt nicht, auch bei meinen Boxen mit Poti stelle ich die Lautstärke des Hochtöners in der Regel einmal für meinen Geschmack ein und lasse es dann so, den Rest erledigt der EQ.

Audio Samples
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Flat Vintage Slap

Moderne Sounds mit einem breiten Frequenzspektrum und einer detailgetreuen Auflösung sind mit dem 5210C also kein Problem, aber auch Freunde der knurrigen und warmen Vintage-Fraktion kommen auf ihre Kosten. Sowohl der Röhrenpreamp des Verstärkerteils als auch die hervorragend abgestimmten Lautsprecher sorgen für einen schönen runden Bass und einen Tiefmittenbereich mit einer angenehmen Wärme. Der Amp bleibt zwar immer clean und ist nichts für Distortion-Fans, der Sound ist aber kräftig und punchy wie bei einem clean eingestellten Röhrenverstärker. Der Tone-Stack mit den drei Reglern tut sein Übriges. Durch die interaktive Funktionsweise der Bänder entstehen so gut wie keine fiesen oder extremen Sounds, das Ergebnis ist fast immer brauchbar und klingt homogen. Eine wirkliche „Flat“-Einstellung gibt es bei einem fendermäßigen Tone-Stack natürlich nicht, alle Regler sind „Boost-Only“. Wenn man aber den Basspoti auf 3, die Mitten auf 10 und den Höhenregler ganz zurückdreht, hat man eine gute Ausgangsbasis für einen eigenen Sound. Mir gefällt der einfache Aufbau des LH500 ausgesprochen gut. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, ist der EQ sehr einfach zu bedienen und bietet unzählige Sounds in vielen Schattierungen, wirkt sich aber logischerweise durch die Boost-Only-Arbeitsweise auch extrem auf die Endlaustärke aus. Wer also ordentlich Dampf braucht, sollte vor allem den Mittenregler erst einmal relativ weit aufdrehen und den Sound dann mit Bass und Treble formen, sonst verliert der Combo nämlich ordentlich an Lautstärke.

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