Praxis
Die Bedienung des LH500 ist absolut selbsterklärend und eine Bedienungsanleitung erübrigt sich für jeden, der schon mal einen Bassamp benutzt hat. Der Amp macht sich nach dem Einschalten (es dauert ca 10-15 Sek, bis er betriebsbereit ist) mit einem leichten Rauschen bemerkbar. Klar, denn wir haben es hier mit einer authentischen Class-A Röhrenschaltung zu tun. Das Grundrauschen ist aber völlig akzeptabel und wird im Probe- und Bühnenbetrieb keine Rolle spielen. Gleiches gilt für den Lüfter, der nur unter erschwerten Bedingungen für die nötige Abkühlung sorgt. Im Normalfall springt er aber erst gar nicht an.
Die Leistungsangaben des Hartke-Spartaners sind absolut ernst zu nehmen, und so sollte man bei den verwendeten Speakern unbedingt auf eine entsprechende Belastbarkeit achten. Der LH500 schiebt ein ordentliches Pfund auf die Speaker, ein satter Basston mit einer harmonischen Röhrencharakeristik, die den Ton angenehm rund und fett macht. Dennoch ist der LH500 für meine Ohren ein eher cleaner Amp. Die Röhre steuert dem Sound nicht so viel Obertöne bei, wie es manch klassischer Röhrenamp tun würde, und verzerrte Sounds sind mit der Preamp-Sektion ebenfalls nicht möglich. Die Transistor-Endstufe ist problemlos in der Lage, diesen harmonischen Röhrensound bis zu sehr hohen Lautstärkepegeln sauber abzubilden: Mit der entsprechenden Boxenausstattung sollte die gelieferte Power für die meisten Einsatzgebiete ausreichend sein.
Für dich ausgesucht
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Bedienung des EQ-Stacks. Für uns Bassisten bedeutet „Flat“ ja normalerweise, dass alle Regler auf 0 oder in der Mitte stehen. Mit dieser zugegebenermaßen einfachen Philosophie kommt man beim LH500 aber nicht weit. Das typische Fender Tone Stack soll seinen halbwegs neutralen Sound bei einer Reglerstellung von 2/10/2 (Bass/Mid/Treble) oder 0/10/0 produzieren. Allerdings empfiehlt Larry Hartke bei seinem Amp ein 2,4/10/0 Setting als neutrale Ausgangsstellung. Für meinen Geschmack klingt der LH500 mit dieser Einstellung allerdings etwas zu muffig. Das ist aber letztendlich Geschmacksache, und schließlich kann ja jeder seine eigene „Flat“-Stellung finden und hat dann mit Sicherheit noch genügend Spielraum, den Sound in verschiedene Charakteristiken von „Old School“ bis hin zu transparenten Slapsounds zu verbiegen. Und das macht mit dem Tone Stack wirklich Spaß, denn die Bänder operieren wesentlich harmonischer und stellen mehr Nuancen zur Verfügung, als es ein herkömmlicher 3-Band EQ könnte. Der Mitten-Regler beispielsweise greift mit seiner tiefen Abstimmung auch stark in den Bassbereich ein und macht den Sound sehr „punchy“ und durchsetzungsstark. Dreht man dann noch das Bass-Poti auf, wird der Sound extrem dick und tiefbasslastig – und vor allem wesentlich lauter. Der Treble-Regler arbeitet wie ein Misch-Regler zwischen der Bass/Mitten-Sektion und dem Hochfrequenzfilter – der Ton lässt sich damit sehr harmonisch und ohne aufdringliche Frequenzen aufhellen. Mit dem zusätzlichen Bright-Switch kann man ohne Probleme supertransparente Slapsounds realisieren. Hört sich vielleicht ein wenig kompliziert an, in der Praxis ist das Tone-Stack aber wirklich einfach zu bedienen und sorgt für sehr musikalische Ergebnisse. Bleibt zum Schluss noch der Limiter zu erwähnen. Er dient lediglich zum Abfangen der Pegelspitzen, also einzig und alleine zum Schutz der angeschlossenen Lautsprecher und kann nicht als Effekt eingesetzt werden, da es ja auch keinerlei Justiermöglichkeiten gibt.
Thomas sagt:
#1 - 20.02.2013 um 14:05 Uhr
Habe mir den LH500 vor ein paar Tagen gekauft und kann nur schwärmen. Ein Hammerteil, mit einem super Sound. Klasse verarbeitet, super einfach zu bedienen. Ich fahre ihn mit einer 4x10 Peavy 350 Watt an 8 ohm. Der Sound ist sehr vielseitig abmischbar, wie in dem testbereicht beschrieben..... Geniales Teil absolute Kaufempfehlung !!!!!!!!!