Das Headrush Flex Prime ist der kompakteste Multi-FX-Prozessor, der aktuell im Angebot des amerikanischen Herstellers ist. Äußerlich ist das Headrush Flex Prime mit dem Headrush MX-5 fast identisch: Es gibt drei Fußschalter und ein kleines Expression-Pedal, Touch-Display und zwei Regler. Ein sehr aufgeräumtes Pedal, bei dem sich alles im Display abspielt. Unter der Haube hat es aber noch einiges mehr zu bieten: Eine Menge an Amps, Cabs, Effekten und die Möglichkeit, Revalver-Amp oder Pedal-Clones zu laden.
Kompaktes Gehäuse, drei Fußschalter und Expression-Pedal
Das Headrush Flex Prime kommt in einem soliden Gehäuse mit drei Fußtastern in der hinteren Reihe und davor liegenden LED-Streifen zur Statusanzeige. Mit den Fußtastern können je nach Modus unterschiedliche Funktionen geschaltet werden, unter anderem Rig-Wechsel, Effektmodule ein/aus oder Steuerung des integrierten Loopers. Das Expression-Pedal hat einen Toe-Switch, mit dem man zwischen zwei steuerbaren Funktionen auswählt. Alle Einstellungen können bequem am Touch-Display vorgenommen werden. Beim Headrush Flex Prime ist ein 4“-LCD-Display integriert, außerdem steht ein Encoder-Regler zur Feineinstellung der Parameter zur Verfügung. Für die Gesamtlautstärke ist der Main-Regler zuständig, weitere direkte Regelmöglichkeiten gibt es keine. Das Gerät steht rutschfest auf vier Gummifüßen und macht einen sehr soliden Eindruck. Das gilt auch für Schalter und Pedal , sodass man davon ausgehen kann, dass es auch einen permanenten Bühneneinsatz gut wegstecken kann.
FX-Loop, Stereo-Out und MIDI
Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite geparkt, wo es neben dem Eingang (TS) und zwei Ausgängen (TRS) auch die Anschlüsse für den FX-Loop (Send, Return) gibt. Über Letzteren können externe Mono- oder Stereo-Effektgeräte in den Signalweg eingebunden werden. Ein zusätzliches Expression-Pedal oder ein Fußtaster findet am EXPR-Anschluss Platz. Es folgen Miniklinken-Anschlüsse für Kopfhörer, Aux-In und MIDI (In & Out). Das Flex Prime kann MIDI-Befehle empfangen und weiterleiten, es ist allerdings ein Adapterkabel auf die Standard-MIDI-5-Pol-Stecker notwendig. Der USB-B-Port wird zur Verbindung mit einem Computer genutzt, einerseits für USB-Audio bei Aufnahmen oder auch zum Transfer von Rigs, Einstellungen oder Setlists. Gespeist wird das Flex Prime mit einem 12-V-Netzteil, der Hersteller gibt eine Stromaufnahme von 3 A an. Das Netzteil ist im Lieferumfang enthalten.
Übersichtliches Editieren am Display
Eine Kombination aus Amp/Cab und Effekten wird beim Headrush Flex Prime als Rig bezeichnet und es können bis zu 14 Slots (Effektmodule) mit Effekten, Amp-Models, Cabs, IRs oder Amp- bzw. Pedal-Clones belegt werden. Dabei gibt es neben der einfachen Signalkette auch diverse parallele Signalwege, die man auswählen kann. Alles wird recht komfortabel am Display eingestellt und die Auswahl zur Belegung der Slots ist in verschiedenen Bereichen organisiert (in Klammer ist die Anzahl der unterschiedlichen Effektmodelle):
Für dich ausgesucht
Amp (53 Headrush & 44 Revalver), Cab/IR (15 HeadRush – 65 Revalver – 30 IR – 30 IR 1024), Clone (Amp oder Pedal-Clones), Overdrive (16), Distortion/Fuzz (11), EQ (9), Compressor (6), Delay (12), Reverb (7), Chorus (7), Phaser/Flanger (10), Vib/Trem/Rotary (6), Wah/Filter (8), Pitch (7), Volume/Dynamics (5), Rhythmic (2), Synth (4), Utility (Gate – 3), FX Loop.
Das ist ein sehr üppiges Angebot, vor allem, was die Amps und Cabs betrifft. Bei den Effekten sind die Standards dabei, aber auch mit Synth und Slicer ein paar etwas andere Klangverbieger. Im Speicher sind ab Werk 70 verschiedene Rigs, sortiert nach Gitarre, Bass und Synth-Sounds und es können weitere hinzugefügt werden. Bei jedem Rig können im Stomp-Modus entweder einzelne Effekte ein-/ausgeschaltet werden oder auch in Kombination (Scene) geschaltet werden. Darüber hinaus können die Rigs in sogenannte Setlists sortiert werden, wodurch man für bestimmte Einsätze gleich die richtigen Rigs parat hat.
Editieren am Tablet/Computer ohne App Installation
Wer keine Lust hat, beim Editieren auf dem Boden vor dem Pedal zu knien, der kann das auch per Tablet oder Computer tun. Dafür ist keine App notwendig, lediglich ein Zugang zum Internet. Das Flex Prime wird über WLAN mit dem lokalen Netzwerk verbunden, im Web-Browser wird die IP-Adresse (wird in den Systemeinstellungen des Flex Prime angezeigt) angewählt und der Editor wird geöffnet. Das funktioniert absolut unkompliziert ohne zusätzliche App-Installation. Auch wenn das Editieren am Gerät per Touch-Display sehr komfortabel ist, gestaltet sich das Einstellen der Sounds über den Web-Browser noch übersichtlicher. Auch das Organisieren von Setlists geht am Tablet/Computer wesentlich schneller von der Hand. Das Headrush Flex Prime wählt sich beim Wiedereinschalten direkt in das WLAN-Netzwerk ein, sodass man keine neue Verbindung aktivieren muss.
Screenshots Editor
Headrush FRFR Go
Headrush bietet einige Fullrange-Cabs/Monitore an, die speziell auf den Einsatz mit Amp-Modelern zugeschnitten sind. Das kleinste Modell hört auf den Namen FRFR Go, kommt im schwarzen Outfit und mit kompakten Maßen von 320 x 150 x 184 mm (B x T x H). Der 3,3 kg schwere Desktop-Bluetooth-Amp kann auch zum Audio-Streaming genutzt werden. Für das Gitarrensignal vom Amp-Modeler gibt es einen Mono-Klinkeneingang, wobei der Eingangspegel per Input-Volume-Regler fein eingestellt wird. Die Klangregelung übernehmen Bass und Treble und der vierte Regler im Bunde ist der Master-Volume. Interne Sounds für Gitarre, wie bei manchen Desktop-Amps, gibt es nicht, der FRFR Go ist ausschließlich zur Verstärkung von Preamps, Amp-Modelern, etc. konzipiert. Der Hersteller bescheinigt dem Verstärker einen relativ linearen Frequenzgang über die beiden 3“-Full-Range-Speaker, die von einer 30-Watt-Endstufe angetrieben werden.
An einem Stereo-Miniklinken-Eingang können zusätzliche Audioquellen und ein Kopfhörer am Phones-Ausgang (Stereo-Miniklinke) angeschlossen werden. Der Amp lässt sich außer an der Steckdose auch per internem Akku speisen, daher auch die Bezeichnung „Go“. Der Hersteller gibt bis zu 13 Stunden Akkulaufzeit an. Bei gediegener Lautstärke und zum Üben ist der Sound absolut in Ordnung. Will man Musik hören oder zum Jammen mitlaufen lassen, funktioniert das problemlos mit Smartphone und Co. Der FRFR Go signalisiert beim Drücken des Bluetooth-Tasters Kopplungsbereitschaft, die auch das Smartphone anzeigt, und nach Bestätigen kann es losgehen.