Praxis
Für den Praxistest gibt es folgenden Versuchsaufbau: Ich habe meinen Kemper Profiler über den Monitor Output direkt an die Headrush FRFR-108 angeschlossen. Der Equalizer dieses Ausgangs ist neutral eingestellt, damit ich auch direkte Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Boxen und zu meinem Referenz-Sound aus den Abhörboxen der Regie (Genelec 8050A) habe. Die Box wird anschließend mit diversen Amp-Profilen und Gitarren getestet. Eigentlich hätte ich euch gerne einen amtlichen Audiovergleich wie beim Speaker-Test oder dem Pickup-Marathon geliefert, aber das ist aufgrund der unterschiedlichen Lautsprecher-Konstruktionen leider auch mit ähnlicher Mikrofonierung nicht ohne weiteres einzufangen. Deshalb gibt es “nur” Worte. Bei den Profilen waren verschiedene Amps (Fender, Divided by 13, Dumble, Vox, Marshall, Mesa Boogie) aus dem Angebot von Michael Britt und das Friedman Profil aus dem bonedo-Audiovergleich am Start. Außerdem habe ich den Einsatz mit Akustikgitarre (Nylon & Steelstring) getestet, auch über den Profiler, allerdings dem Profil einer Reddi Tube DI, das Kollege Oliver Poschmann für einen bonedo-Basstest erstellt hat und das auch ausgesprochen gut mit der Akustikgitarre funktioniert.
Frequenzgang – Vergleich mit Studio-Speaker
Die Bezeichnung FRFR kann bei der Box durchgewinkt werden. Der Frequenzgang ist recht linear und die Amp-Profile klingen ziemlich identisch zur Studio-Abhöre. Der 8″ Speaker bringt dabei ein ordentliches Bassfundament, das man so von dem kleinen Kasten im ersten Moment nicht erwartet.
Wiedergabe von unterschiedlichen Ampsounds
Die FRFR-108 ist flexibel, was die Ampsounds betrifft. Der Höhenbereich kommt relativ weich aus den Speakern, was besonders gut für Cleansounds geeignet ist. Mit einem Fender Amp-Modell und der Strat kommt das ziemlich authentisch und angenehm. Der Bassbereich ist auch bei der FRFR-108 etwas pappig, was zulasten der Transparenz geht und eher die High-Gain-Sounds betrifft. Metal-Sounds funktionieren ganz gut zum Üben zuhause in eher niedrigen Lautstärken, aber wenn es in diesem Genre kesseln soll und man sich gegen eine aggressiv spielende Rhythmusgruppe durchsetzen muss, wird es eng.
Sound mit Akustikgitarre
Akustikgitarren machen eine sehr gute Figur mit der FRFR-108. Der angenehme Höhenbereich kommt hier sehr gut zur Geltung, egal ob mit Steel- oder Nylonstrings. Die Funktion als Akustik-Amp für kleine Gigs oder Bühnenbeschallung ist meines Erachtens ein sehr guter Verwendungszweck für die Box. Entweder mit direkt angeschlossener Akustikgitarre oder einem zwischengeschalteten Akustik-Preamp generiert sie einen fülligen und angenehmen Sound mit ausreichend Headroom, was die Lautstärke anbetrifft.
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Schalldruck – Abstrahlverhalten – Rauschen
Der Schalldruck der FRFR-108 ist auf jeden Fall ausreichend für die Bühne, wenn man die Box entsprechend positioniert. Die volle Breitseite bekommt man im direkten Abstrahlwinkel, weit seitlich sollte man sich nicht von der Box entfernen, wenn man das volle Brett genießen möchte. Das ist aber alles absolut normal. Nutzt man die Box als Monitor, dann sollte sie so gelegt werden, dass der Headrush-Schriftzug auf dem Kopf steht. Denn dann liegt die Box nicht auf dem abstehenden Netzkabel. In dieser Position kann man auch die Klinkenanschlüsse mit zwei normalen Neutrik-Steckern bestücken, ohne dass ein Kabel belastet wird. Schwierig wird es, wenn außerdem der XLR-Line-Out benutzt wird, dann liegt die Box auf dem abstehenden XLR-Stecker. Bei der Verwendung als Monitor sind die Bässe deutlich kräftiger zu hören, für die Verwendung auf der Bühne würde ich in diesem Fall im Ausgangs-EQ des Modelers die Bässe etwas zurücknehmen. In der aufrechten Positionierung ist alles ohne große EQ-Schrauberei genießbar.
Scheune sagt:
#1 - 26.01.2020 um 16:26 Uhr
Tolles Teil. Neben dem Klang und dem Schalldruck überzeugt mich das geringe Gewicht. Gitarre + GT-1000 + FRFR-108. Da geht's auch mit dem ÖPNV zum nächsten Auftritt.
marek sagt:
#2 - 31.05.2021 um 12:27 Uhr
Moin! Hätte Interesse, das Teil in Verbindung mit einem HX Stomp zu betreiben... Bin Bassist und möchte eine leichte, kompakte Box fürs Schlafzimmer zum Sounds Basteln, als Monitor für den Proberaum und evtl. auch für Gigs. Hat da jemand Erfahrung, wie die Kleine sich mit einem Bass (4- und 5-Saiter) verträgt? Ich spiele auch einen Eden 2x8 Combo, da begeistern mich die kleinen 8er jedes Mal wieder..