Praxis
Für die Soundfiles spiele ich das Gigboard zunächst als Stereosetup direkt über die Soundkarte (Fireface UFX) in die DAW.
Zum Einstieg steppe ich durch ein paar Werkspresets, die zum überwiegenden Teil bereits überzeugen können und sinnvoll programmiert sind. Hier finden sich einige Sounds in Anlehnung an bekannte Songs und in höheren Presetnummern sogar ein paar Bassrigs:
Den wirklichen Kern eines Multieffekts erkennt man jedoch, wenn man sich selbst ans Programmieren macht.
Ich beginne mit einer Telecaster über dem Fender Tweed Modell, das ich mit einem leichten Crunch versehe. Der Headrush fängt den Grundcharakter des Fender-Modells gut ein und der Ampsound wirkt sehr präsent.
Nun gesellt sich ein Springreverb hinzu, wobei die Simulation des Federklirrens sehr authentisch realisiert wurde:
Um etwas mehr Gain rauszukitzeln, setze ich eine Tubescreamer-Simulation vor den Amp:
Als nächstes betrachte ich die Vox-Abteilung und bin überrascht, wie gut auch dieses Modell umgesetzt wurde, waren doch natürliche, crunchige Sounds immer das größte Sorgenkind aller digitalen Modeller. Dieser Vox brüllt regelrecht und klingt so britisch, wie man es von ihm erwartet:
Für dich ausgesucht
Im Delayblock wähle ich die modulierende Variante, bei dem das Delay mit einem Vibrato gekoppelt ist. Das Headrush besitzt eine Spillover-Funktion, die über das “Tail”-Icon am rechten Bildschirmrand aktiviert oder deaktiviert wird. Damit kann man bestimmen, ob die Delay- oder Reverbfahne beim Presetwechsel weiterklingt oder hart beschnitten wird.
Nun geht’s an die Marshall-Sounds und ich wähle einen 100-Watt-Plexi. Man kann grundsätzlich festlegen, ob zum gewählten Amp das jeweils passende Cabinet aktiviert werden soll oder nicht. Ich entscheide mich jedoch hier für eine 4×12″ 20W Greenback Box mit einer AKG C414 Mikrofonsimulation. Das dynamische Verhalten ist sehr gut und ich kann mit meinem Volume-Regler feine Nuancen bestimmen.
Beim Phaser-Sound habe ich die Stereovariante gewählt:
Hier ein Solosound mit Bandecho-Simulation und einem Tubescreamer als Solobooster:
Neben dem Einsatz direkt in die Soundkarte oder ein Mischpult lässt sich das Gigboard auch in eine Endstufe bzw. den Return eines Röhrenamps einspeisen. Zu diesem Zweck deaktiviere ich den Cabinet-Block und spiele in den Return eines Mesa Boogie MkV, der über eine 4×12″ Greenback Box gespielt wird. Standesgemäß wähle ich mit dem “Treadplate”-Typen eine Rectifier-Variante.
Im Prinzip läuft alles nach dem Plug&Play-Prinzip, keine Pegel müssen angepasst oder, vom Deaktivieren der Speakersimulation abgesehen, weitere Eingriffe vorgenommen werden. Der Sound ist sofort stimmig und eigentlich sogar etwas druckvoller als in der DI-Variante:
Wie eingangs erwähnt, sind in jedem Effektblock bereits voreingestellte Settings anwählbar und der EQ bietet zum Beispiel mit dem “No-Mids”-Template einen schönen Metal-Mid-Scoop:
Jens sagt:
#1 - 17.12.2018 um 19:30 Uhr
Kann man denn die Bonedo Prests irgendwo herbekommen
Haiko Heinz sagt:
#1.1 - 18.12.2018 um 07:18 Uhr
Hallo Jens und Danke für Deinen Kommentar. Leider habe ich vor Zurücksenden der Testware eine Factoryreset durchführen müssen. Aber guter Punkt - evtl. stelle ich die Eigenpresets bei zukünftigen Tests zur Verfügung, falls Interesse besteht! LG, Haiko
Antwort auf #1 von Jens
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAndreas Lorenz sagt:
#2 - 18.03.2019 um 09:52 Uhr
Gibt es eine Begründung warum das Gigboard 4,5 und die HX Stomp eine glatte 5/5 bekommen hat?
Haiko Heinz sagt:
#2.1 - 18.03.2019 um 10:24 Uhr
Hallo Andreas, da ich nur das Gigboard und nicht das HX Stomp getestet habe, kann ich diese Frage nur eingeschränkt beantworten, aber 5 Sterne vergebe ich, wenn das Produkt ein Knallerteil ist, über die Erwartungen noch hinausgeht und der Preis in Relation zur Leistung stimmt. 4,5 Sterne ist damit aber immernoch eine sehr, sehr gute Wertung, die grundsätzlich keine oder kaum Beanstandungen liefert. Vielleicht kannst du das am ehesten mit einer Schulnote von 1 im Gegnstaz zu einer 1+ mit Sternchen vergleichen;)
Antwort auf #2 von Andreas Lorenz
Melden Empfehlen Empfehlung entfernengrubb sagt:
#3 - 28.02.2020 um 10:09 Uhr
Ein riesiges Manko wurde aber nicht erwähnt - Nebengeräusche ohne Ende, die kaum beherrschbar sind. Wenn man ausreichend niose gate/niose filter rein macht, wird der Ton sehr früh hörbar abgeschnitten und Sustain geht flöten.Das ist auch der Grund, warum ich das vor kurzem gekaufte Gerät zurück gebe. Ich finde es sehr komisch, dass dieses Problem hier nicht mal erwähnt wird... kann ich mir nur erklären, wenn der Tester eine Gitarre mit aktiven Pickups verwendet hatte.
Haiko Heinz sagt:
#3.1 - 28.02.2020 um 10:46 Uhr
Hallo grubb,
ich kann den Einwand nicht bestätigen. Bei mir traten keine übermässigen Nebengeräusche auf (bei meinem Kollgen im HR Pedalboard-Test auch nicht - und das sind identische Engines) und die verwendeten Gitarrenmodelle im Test besaßen passive Pickups, sogar teilweise single coils. Für mich war das Nebengeräuschverhalten vollkommen im Rahmen und mit dem anderer Modeller vergleichbar. Grüße, Haiko
Antwort auf #3 von grubb
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#3.1.1 - 05.03.2020 um 13:31 Uhr
Habe das Gerät zurück gegeben und der Verkäufer war der Meinung, dass es evtl. defekt ist. Wird zur Analyse eingeschickt. Leider war kein Ersatz vor Ort verfügbar.Habe dann ein Hotone Ampero angetestet und war davon sofort begeistert. Da dies keinerlei Probleme mit Nebengeräuschen hatte und ich die amp/cab Sounds auch wesentlich besser fand, habe ich es mitgenommen und bin jetzt wunschlos glücklich.
Antwort auf #3.1 von Haiko Heinz
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenroseblood11 sagt:
#4 - 28.02.2020 um 10:29 Uhr
- Verstehe ich das richtig, dass es keinen Modus gibt, wo man vier Presets direkt im Zugriff hat? Bank uo/down könnte doch ganz einfach über längeres Drücken von Tastern realisiert werden.
- Kann man einen externen Tap Tempo Taster verwenden?
- Ich finde diese ganzen Modeler überteuert. Ein voll ausgestattetes POD XTlive hat mal unter 500€ gekostet. Die neuen können zwar mehr, aber der Preis für die nötige Rechenleistung dürfte etwa gleich geblieben sein.
Haiko Heinz sagt:
#4.1 - 28.02.2020 um 11:09 Uhr
Hi Roseblood, was du in der ersten Frage ansprichst, ist im Rigmode (s.o. Absatz "View") zu realisieren. Das Tap Tempo geht intern - wie sich das mit extrenen Pedalen verhält, kann ich nach dem zeitlichen Abstand nicht mehr nachvollziehen - da würde ich im Zweifel mal den Support anschreiben. Für mich war der Preis, vor allem gemessen am Erscheinungsdatum voll gerechtfertigt, denn wir sprachen hier von der Modellergeneration z.B. eines Helix, die meiner Meinung nach qualitativ schon deutlich über der damaligen POD Generation lag. Gruß, Haiko
Antwort auf #4 von roseblood11
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