Headrush Looperboard Test

Das Headrush Looperboard ist nach den beiden Gitarren-Multieffektpedalen Pedalboard und Gigboard ein weiteres Angebot, das sich allerdings nicht nur an Gitarristen wendet. Spezielle Effekte und Sounds sollen beispielsweise auch Vokalisten und Keyboarder einladen, die Looper-spielende Zunft zu verstärken.

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Gespart wird beim Looperboard definitiv nicht, und darauf weisen nicht nur seine Dimensionen hin. Eine ganze Menge an Schaltmöglichkeiten kommen zusammen, das bereits bekannte 7″ Touch-Display sorgt für Übersicht und vier Eingängen für Mikrofone oder Instrumente stehen bereit. Vier Stereo-Loops können separat aufgenommen werden, das Ganze auch in unterschiedlichen Betriebsmodi. Wir haben uns die Loop-Maschine genauer angeschaut.

Inhalte
  1. NEU: Headrush Looperboard – Firmware Update 2.0

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Details

Das Looperboard kommt in einem soliden, schwarzen Metallgehäuse, das 512 x 311 x 76 mm (B x T x H) misst und 5,5 kg auf die Waage bringt. Das Board benötigt also schon etwas Platz auf der Bühne, aber schließlich müssen allein 12 Fußschalter in zwei Reihen untergebracht werden. Auf der Oberseite finden sich außerdem mittig das 7″ Touch Display sowie rechts und links davon je vier Regler. Die auf der linken Seite justieren Master-Volume, Phones-Volume und die Lautstärke des Aux Eingangs. Darunter ein Encoder-Rad zur Veränderung diverser Parameter, die über das Display editiert werden. Rechts sind die Level-Regler für die vier Eingänge aufgereiht. Das Looperboard wirkt durch die wenigen Bedienelemente absolut schlicht (im positiven Sinn) und sehr aufgeräumt. Jeder Fußschalter hat zur optischen Kontrolle eine farbige Status-LED in Form eines Streifens über dem Schalter, die restliche Kontrolle in optischer Form läuft über das hochauflösende Display. Und bei dem gibt es nichts zu beanstanden, die Bildqualität ist erstklassig. Auf der Unterseite des Boards sind vier Gummifüße befestigt, die ihm sehr stabilen Halt auch auf glatten Bühnenböden verleihen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Headrush Looperboard ist eine Loop-Maschine mit vier Spuren,…

Rückseite/Anschlüsse

Alle Anschlüsse haben sich an der Front versammelt und links geht es los mit den vier Inputs mit XLR/TRS Kombi-Buchsen und einem Aux-Input im Stereo-Miniklinkenformat. Danach folgen die Ausgänge, beginnend mit dem Kopfhöreranschluss mit 6,3 mm Stereoklinkenbuchse, zwei XLR-Buchsen (3,4) und zwei Klinken-Ausgängen (1,2). Im Global-Settings-Menü können Ground-Lift-Schalter für die XLR-Ausgänge aktiviert werden. Ein externes Expression-Pedal findet an der EXPR-Buchse Anschluss, um diverse Parameter des Looperboards in Echtzeit zu steuern. MIDI beherrscht unser Testkandidat übrigens ebenfalls. Über die MIDI-In- und MIDI-Out/Thru-Buchsen werden MIDI-Control-Change und Program-Change-Daten gesendet und empfangen. Zusätzlich stehen drei USB-Anschlüsse bereit, ein USB-B-Port zur Verbindung mit einem Computer und zwei USB-A-Buchsen, über die man einen USB-Stick oder externe USB-Festplatten anschließen und Loops importieren oder exportieren kann. Dies lässt sich auch über den integrierten SD-Card-Slot oberhalb der MIDI-Anschlüsse bewerkstelligen. Ganz rechts schließlich findet man noch den Anschluss für das mitgelieferte Netzteil und einen Ein/Aus-Schalter.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Anschlüsse befinden sich allesamt auf der Stirnseite des Looperboards.

Mit dieser Ausstattung lässt sich einiges anstellen. Die vier Inputs können selbstverständlich mit getrennten Signalquellen belegt werden, z.B. Mikrofon (Stimme), Gitarre, Drum Machine und Keyboard, jeweils in Mono. Es ist aber auch möglich, zwei Inputs zu einem Stereo-Eingang zusammenzulegen. Das Looperboard verfügt auch über ein sehr gutes internes Routing, bei dem jedes Eingangssignal und auch das Signal der vier Tracks plus Backing- und Clicktrack komplett frei auf die einzelnen Ausgänge (1-4, Phones) geroutet werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, einen Input einem bestimmten Track zuzuordnen. Das ergibt dann Sinn, wenn man das Looperboard mit mehreren Instrumenten bespielt. Dann ist es möglich, zum Beispiel den Click (Einzähler oder permanent Click) auf Ausgang 1 und/oder 2 zu routen, wo der Bühnenmonitor angeschlossen ist. Das Publikum hört ihn nicht, denn Ausgang 3 und 4 (XLR) gehen ans Mischpult, wo der Click nicht ausgegeben wird. Arbeitet man zum Beispiel mit Backing-Tracks (oder gespeicherten Loops) und hat auf einer Spur einen Clicktrack, dann kann diese Spur auch nur auf den Monitor-Ausgang 1 und/oder 2 geschickt werden. Ein sehr gut durchdachtes und praxisfreundliches Routing-System, das keine Wünsche offen lässt.

Headrush Looperboard – Firmware 2.0

Für das Looperboard stellt Headrush ab sofort die Firmware-Version 2.0 bereit, die von der Homepage kostenlos für Mac und PC heruntergeladen werden kann. Sie beinhaltet neben einigen Bugfixes auch diverse neue Features und Effekte. Das Download-Paket kommt mit integriertem Updater, man benötigt also kein zusätzliches Programm. Für das Update muss das Looperboard mit dem Computer über USB verbunden und die Funktion „Firmware Update“ über das Display angewählt sein, um das Gerät quasi auf Empfang zu schalten. Dann wird der Updater am Computer gestartet und die neue Software aufgespielt, was insgesamt ca. eine Minute dauert. Danach startet das Looperboard neu und ist betriebsbereit – alles in allem völlig unkompliziert, so wie es sein soll.
Komplett überarbeitet wurde die grafische Gestaltung und die Menüführung. Statt der Menüleiste in der oberen Reihe im Display, in der einzelne Bereiche direkt angewählt werden konnten, gibt es nun ein Hauptmenü, in dem alle Funktionen und Einstellungen versammelt sind. Dieses Hauptmenü ist immer über das Symbol mit den Quadraten oben links im Display erreichbar. Die Untermenüs sind ebenfalls komplett neu gestaltet und halten auch mehr Informationen. Beim Mixer- und Timeline-Menü wird zum Beispiel die Anzahl der Takte des Loops und die Anzahl der Layer angezeigt. Der Mixer hat zudem eine etwas dezentere grafische Darstellung, und statt der farbigen Balken wird die Laut-stärke der einzelnen Tracks nur noch mit einem weißen Strich dargestellt. Je nach Aktion erscheinen die Tracks in der Timeline in unterschiedlichen Farben: rot – Record/Overdub, blau – Pause, grün – Play. Beim Effekt-Edit-Menü wurde ebenfalls etwas aufgeräumt, die Effektkette wird jetzt in der oberen Hälfte in einer Reihe angezeigt. Wählt man einen Block an, werden die entsprechenden Parameter in der unteren Hälfte dargestellt und können verändert werden. Generell sieht das Ganze sehr übersichtlich aus und lässt sich absolut intuitiv bedienen. Außerdem hat man schnellen Zugriff aus der Timeline und dem Mixer auf die Loop-Einstellungen und die Speicherfunktion, die über ein Feld oben (Diskettensymbol) und unten am rechten Rand (Anzeige des Looper Modes, hier: Fixed) angewählt werden können. Ein weiteres sehr interessantes Feature ist die Möglichkeit, die vier Fußschalter in der oberen Reihe (1, 2, 3, 4) mit anderen Funktionen belegen zu können, um noch flexibler in der Loop-Steuerung zu sein. Neben dem normalen Start/Stop des Tracks stehen unter anderem die Funktionen Fade, Transpose, FX On/Off oder Reverse zur Auswahl. Neu ist auch die Möglichkeit, durch Gedrückthalten des Functions-Tasters eine zweite Seite des Functions-Menüs anzusteuern und dort per Fußschalter wiederum weitere Punkte aufrufen zu können. Unter anderem auch die Steuerung des Backingtracks, der sich nun auch komplett per Fußschalter steuern lässt. Hier Bilder von einigen Menüs.

Fotostrecke: 8 Bilder Hauptmenü mit der Auswahl der einzelnen Untermenüs
Neue Effekte gibt es auch, denn die Entwickler haben mit der Firmware 2.0 weitere Algo-rithmen hinzugepackt, darunter ein Slicer, Vocal Harmony und Tuning FX, LFO-Sync so-wie Auto BPM Detection.
Das Firmware Update kann man als durchweg gelungen bezeichnen, da es das Looperboard noch einmal deutlich aufwertet. Vor allem die Bedienbarkeit beim Editieren und Performen ist wesentlich benutzerfreundlicher und übersichtlicher geworden.

Bedienung

Das komplette Editieren geschieht über das Touch-Display. Dabei gibt es verschiedene Menüs: Timeline (Zeitachse), Meter (Pegelanzeige) und der Mixer zum Einstellen der Ausgangspegel und des Panoramas. Das Programmieren über das Touch-Display ist absolut intuitiv, wie man es von Smartphone oder Tablet kennt, und erklärt sich prinzipiell von selbst – vorausgesetzt natürlich, man kann mit den Funktionsbeschreibungen etwas anfangen. Aber der Hersteller hat ein recht gutes Quickstart-Manual beigelegt, das auf 15 groß beschrieben Seiten die wichtigsten Funktionen erklärt.

Fotostrecke: 5 Bilder Das bereits bekannte 7“ Touch-Display sorgt für Übersicht und gibt Auskunft über alle Einstellmöglichkeiten.

Betriebs-Modi

Beim Looperboard können vier unterschiedliche Tracks aufgenommen werden, die auch in Lautstärke/Panorama und Output-Routing separat regelbar sind. Dabei gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die Tracks abzuspielen. Der Standard ist, dass alle Tracks sich an der Länge des ersten aufgenommenen Loops orientieren und auch parallel laufen können. Das passiert im Fixed-Mode. Beim Serial-Mode werden die vier Tracks nacheinander abgespielt. Das ergibt dann Sinn, wenn man je einen Loop für bestimmte Songparts (Intro, Verse, Chorus, Bridge) erstellen und sie dann hintereinander abspielen möchte. Beim SyncMode werden die vier Tracks wieder parallel wiedergegeben, können aber unterschiedliche Längen haben. Man nimmt Track 1 auf und legt mit ihm die Basiszeit fest, die weiteren können entweder die gleiche Länge oder ein Vielfaches davon haben. Der Serial-Sync-Mode ist ähnlich aufgebaut wie der Serial-Mode, die Tracks werden hintereinander abgespielt, wobei aber einer davon permanent bleiben kann. Beispielsweise ein Drumbeat auf Track 1, der immer durchlaufen muss, während die weiteren Tracks je nach Songteil wechseln dürfen. Auch hier müssen alle Tracks entweder die gleiche Länge wie Track 1 oder ein Vielfaches davon haben. Der fünfte Mode nennt sich Free Mode, und bei dem ist quasi alles erlaubt. Alle Looper-Tracks können gleichzeitig aufgenommen, abgespielt oder überspielt werden und dürfen auch unterschiedliche Längen haben. Das ist dann die Spielwiese für experimentelle Looper-User.

Fußschalter

Auf der rechten Seite befinden sich acht Fußschalter, die zur Steuerung der einzelnen Tracks vorgesehen sind. Jedem Track sind zwei zugeordnet, die übereinander liegen. In der unteren Reihe sind das die Rec/Play/Dub-Schalter und darüber die Schalter für Stop/Undo. Die Aufnahme eines Tracks wird mit dem Rec/Play/Dub-Schalter gestartet, der Endpunkt des Loops wird gesetzt, wenn dieser Schalter erneut gedrückt wird. In dem Moment wird der Loop von Anfang an gespielt. Beim erneuten Drücken des Rec/Play/Dub-Schalters wird der Overdub-Mode aktiviert und man kann auf diesem Track Overdubs aufnehmen. Mit dem oberen Schalter Stop/Undo wird der Loop angehalten. Die Undo-Funktion wird aktiviert, wenn der Stop/Undo-Schalter für einen kurzen Moment gedrückt gehalten wird. Damit wird die letzte Aufnahme des jeweiligen Tracks gelöscht. Die LEDs vor den Schaltern zeigen den aktuellen Status an.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Looperboard besitzt insgesamt vierzehn stabile Metallfußschalter, zusätzlich kann ein externes Expressionpedal angeschlossen werden.

Die links angeordneten vier Fußschalter sind für generelle Anwendungen vorgesehen: Start/Stop All startet alle Tracks gleichzeitig oder hält sie an, der FX-Schalter ruft das Effekt-Menü auf und mit dem Tempo-Schalter wird das Tempo des Loops eingegeben. Das geschieht entweder vor dem Start, falls man mit Click arbeitet, oder aber auch bei laufendem Loop, wobei der aufgenommene Loop dann direkt an das neue Tempo angepasst wird. Der Function-Schalter ruft eine zweite Bedienebene auf, die alle Schalter mit neuen Funktionen belegt, die dann im Display angezeigt werden.

Das Bedienkonzept ist sehr durchdacht, und wenn man sich einen Moment mit dem Looperboard beschäftigt, hat man auch ohne langes Studium des Handbuchs die Basisfunktionen im Griff. Und auf dem sehr detaillierten Display ist auch alles optisch sehr gut nachzuvollziehen.

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