Das Headrush MX5 ist ein kompaktes Multieffektgerät mit Amp-Modeling, Effekten und integriertem Looper. Der Hersteller hatte mit dem Vorgänger als erstes Multi-Effektgerät mit Touchscreen mächtig Wirbel gemacht und sich recht schnell auf dem Effektgeräte-Markt etabliert. Es folgten das Looperboard, das kleine Gigboard und die Full-Range Cabs für Amp Modeler.
Nun steht mit dem MX5 ein neues Produkt vor der Tür, das von der Größe her noch unter dem Gigboard liegt, aber trotzdem ein kleines Expressionpedal an Bord hat und selbstverständlich auch mit einem Touchdisplay (4″/102 mm Diagonale) ausgestattet ist. Was das MX5 besonders macht und was man alles damit veranstalten kann, werdet ihr in diesem Test erfahren.
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Mehr InformationenDetails
Das MX5 orientiert sich optisch am Pedalboard, kommt allerdings mit sehr knackigen Maßen von 295 x 150 x 70 mm und einem Gewicht von 1,566 kg. Das Gehäuse macht einen sehr soliden Eindruck, die obere Hälfte ist aus schwarzem Metall, die untere kommt in rotem Kunststoff, der aber auch sehr stabil wirkt. Aufgrund der kompakten Maße kann auf und am MX5 nicht so viel an Regel- und Bedienelementen untergebracht werden wie auf dem Pedalboard, aber die Aufteilung orientiert sich am Standard. Auf der Oberseite befinden sich zwei Regler, drei Fußschalter mit Status-LED-Streifen und das Display sowie auf der rechten Seite das Expressionpedal mit den sehr kompakten Maßen von 123 x 60 mm. Die Trittfläche ist sehr gut angeraut und gibt auch glatten Schuhsohlen einen stabilen Halt. Alle Anschlüsse sind an der Rückseite geparkt.
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Rückseite/Anschlüsse
Das MX5 kommt mit sechs Standard-Klinkenbuchsen (6,3 mm) und vier Miniklinken-Anschlüssen an der Rückseite. Links geht es los mit der Eingangsbuchse für die Gitarre und dem Anschluss für ein externes Expressionpedal (EXPR). Es folgen mit FX-Send und FX-Return die Anschlüsse für den internen Effektloop, über den man externe Effektgeräte oder auch einen Amp mit der 4-Kabel-Methode in den Signalweg des MX5 einbinden kann. Zwei Ausgänge (Output L/R) stehen für die Verbindung zum Mischpult oder Gitarrenverstärker bereit. Die Ausgänge sind mit TRS Anschlüssen und somit symmetrisch, sodass man für längere Kabelwege auf der Bühne keine DI-Box benötigt. Der Kopfhöreranschluss sowie der Aux-In zum Anschließen von externen Zuspielgeräten mit Line-Pegel (MP3 Player, etc.) sind im Stereo-Miniklinkenformat, daneben befinden sich die beiden MIDI-Anschlüsse (In, Out), denen man aus Platzgründen ebenfalls die kleineren Klinkenbuchsen gegeben hat. Zwei Adapter von Miniklinke auf MIDI-5-Pol sind im Zubehör enthalten, was sehr lobenswert ist. Auch das Kabel für den folgenden USB-Anschluss liegt bei. Hier wird die Verbindung zum Computer hergestellt um Sicherungskopien zu erstellen und Rigs, Setlists, etc. auf dem Rechner zu speichern. Außerdem können Firmware-Updates über den Computer auf das MX5 übertragen werden. Das MX5 lässt sich über diesen Ausgang auch als Audio-Interface zum Aufnehmen einsetzen. Ganz rechts befindet sich der Anschluss für das mitgelieferte Netzteil (12V – 3A) und mit dem Schalter daneben wird das MX5 eingeschaltet.
Bedienung
Die Architektur des MX5 sieht so aus, dass man Kombinationen von Effekten sowie Amp- und Cab-Modelle in einem sogenannten Rig speichern kann, was bei anderen Herstellern Patch oder Preset genannt wird. Maximal 11 Effektmodule stehen bei einem Rig zur Verfügung, Amp und Cab belegen getrennt je ein Modul. Parallele Signalwege sind möglich, auch mit zwei Amps/Cabs. Diese 11 Module, also die komplette Signalkette wird in zwei Reihen im Display dargestellt, ganz oben wird der Rig-Name angezeigt und in der unteren Reihe in drei Feldern, was man mit den drei Fußschaltern beim aktuell angewählten Rig alles veranstalten kann. Befindet man sich im Hybrid-Modus, wird mit den beiden rechten Fußschaltern das Rig nach oben oder unten weitergeschaltet (Prev Rig, Next Rig) und mit dem linken Schalter eine Rig-spezifische Funktion übernommen. In der Regel kann man hier ein Modul in der Signalkette ein- oder ausschalten. Wenn Module belegt sind, dann sieht man eine Grafik des entsprechenden Effekts bzw. Amps oder Cabs, freie Speicherplätze sind mit einem weißen “+” gekennzeichnet. Die Darstellung ist gewohnt übersichtlich und das Editieren ist es ebenso. Tippt man zweimal auf ein Modul, öffnet sich das Edit-Menü des entsprechenden Effekts. Die Parameter werden in Balken dargestellt und können mit dem Finger verändert werden. Das Display reagiert sehr gut, obwohl das Hantieren auf der begrenzten Oberfläche etwas fummelig ist, woran man sich aber schnell gewöhnt. Positiv ist vor allem die Möglichkeit, einen Parameter mit dem Finger zu erfassen und zu verändern, indem man nach unten streicht. Dabei ist der momentane Parameter-Wert jederzeit im Blick.
Beim Spielen bietet das MX5 unterschiedliche Betriebsmodi, die nach Drücken und Halten von Fußschalter 1 ausgewählt werden. Da gibt es neben dem bereits genannten Hybrid-Mode den Stomp-Mode, bei dem man einzelne Effektmodule mit den Schaltern 1 bis 3 ein- und ausschalten kann. Welche Effekte das sind, kann selbstverständlich frei programmiert werden.
Im Rig-Mode werden mit den drei Fußschaltern einzelne Rigs angewählt. Die Rigs sind dann in Bänken mit je drei Rigs zusammengefasst, und wenn man Schalter 1 und 2 gleichzeitig drückt, kann die vorherige Bank angewählt werden, die nächste Bank mit den nächsten drei Rigs, wenn Schalter 2 und 3 gleichzeitig gedrückt werden.
Die Rigs sind unterschiedlich sortiert. Zum einen gibt es die All Rigs-Liste, in der alle gespeicherten Rigs der Reihe nach (alphabetisch) aufgelistet sind, sozusagen das Warenlager. Ab Werk sind bereits 270 vorgefertigte Rigs vorhanden, mit denen man Setlists erstellen und einzeln Rigs auswählen und in bestimmter Reihenfolge ordnen kann. Das ist auch im Video zu sehen, wo ich die Rigs (Presets und selbst erstellte) für den Test in eine Setlist gepackt habe. Die Setlists können auch per Fußschalter ausgewählt werden. Dann empfiehlt es sich natürlich, beim Spielen in einen anderen Mode zu wechseln, um die Rigs oder einzelne Effektmodule zu schalten. Außerdem ist es möglich, in einem Rig verschiedene Scenes abzulegen, was bedeutet, den On/Off-Status von den Effektmodulen zu speichern. Parametereinstellungen können dabei nicht gesichert werden. Generell ist das Bedienkonzept sehr ausgereift und kann variabel genutzt werden, man muss allerdings in die Anleitung schauen, um die Schaltfunktionen zu verstehen.
Ausstattung
Das MX5 ist ausreichend mit Amps, Cabs und Effekten bestückt. Die Auswahlmenüs sind in unterschiedlichen Gruppen zusammengefasst. Hier sind die Kategorien und die nackten Zahlen dazu:
- Amp-Modelle – 46 inkl. Bass Amps
- Cabs – 15
- Overdrive/Distortion – 11
- EffekteDynamics (Compressor, EQ, Noise Gate) – 9 Effekte
- Modulation – 21 Effekte
- Reverb/Delay – 12 Effekte
- Expression – 10 Effekte
Für Whammy-Pedalfans gibt es beim MX5 nicht nur die üblichen Oktav-Pitch-Shift-Pedalaktionen, sondern unter “Harmonizer” auch einige Algorithmen aus dem Harmony-Bereich des Whammy-Pedals, z.B. Quarte (Heel Position) und Quinte (Toe Position). Für jeden Effekttyp steht eine bestimmte Anzahl vorgefertigter Presets bereit, was das Einstellen von Effektsounds erleichtert. Außerdem gibt es einen Bereich mit Custom IR, in den eigene Impulsantworten geladen werden.
guesswho5150 sagt:
#1 - 17.08.2021 um 16:52 Uhr
Ich hatte das Gigboard, was ja von den Sounds her gleich ist. Ich konnnte dem Teil keinen brauchbaren Ton entlocken. Hab es schließlich wieder verkauft. Vergleichen konnte ich es mit einem Kemper, Axe FX III Mk2, Mooer G200 und einem HoTone Ampero. Meiner Ansicht nach sind sogar die etwas günstigeren Modelle von Mooer und HoTone DEUTLICH besser. Beim Ampero bekommt man sogar auch ein Touchdisplay. Was die Sounds angeht, fand ich das Gigboard leider unterirdisch schlecht.
Thorsten DocRock Seiffert sagt:
#1.1 - 26.08.2021 um 22:59 Uhr
Ich hatte sie auch alle. An den Kemper kommt nix ran und zu Beginn ging es mir mit dem Headrush wie dir, doch dann habe ich mir ein paar gute IRs gekauft und nun ist er mein Go to-Modeller, der Mooer und Hotone sehr deutlich in die Tasche steckt, In Sachen Usability sogar dem Kemper überlegen ist.
Antwort auf #1 von guesswho5150
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenguesswho5150 sagt:
#1.1.1 - 27.08.2021 um 14:29 Uhr
IRs habe ich auch damit probiert, auch damit war kein brauchbarer Ton hinzubekommen, zumindest keiner, der mich ansatzweise überzeugt hat. Auch die Artist Presets fand ich alle unterirdisch, die sind ja teilweise auch mit Custom IRs. Von den Werkspresets (ja, ich weiß, bei den meisten Geräten kann man die eh vergessen) waren vielleicht 2 dabei, die nicht richtig grottenschlecht waren, den Rest konnte man vergessen. Das sagt ja - finde ich zumindest - auch was darüber aus, wieviel Mühe sich ein Hersteller mit dem Gerät macht. Bei keinem der anderen genannten Geräte waren derart viele Presets komplett für die Tonne. Und wie gesagt, selbst die Artist Presets haben mich nicht überzeugt, die waren teilweise noch schlechter, als die Werkspresets....
Antwort auf #1.1 von Thorsten DocRock Seiffert
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenUdo Luetje sagt:
#2 - 18.08.2021 um 12:36 Uhr
Schade, dass bei dem kleinen Headrush die fehlenden XLR Ausgänge als minus bewertet werden. Die verglichenen Boards von Line6, Boss und co. haben das bis auf das Zoom Gerät nämlich auch nicht, man sollte also schon fair bleiben bei den vergleichen.
Aber in der Tat wäre es für alle Pedale in dieser Preisklasse von Vorteil wenn hier XLR Outs zur Verfügung stehen würden.
Was den Sound angeht, ich besitze zwei Headrush Pedalboards und bin mit dem Sound und insbesondere der Bedienung sehr zu Frieden.
Auch bei den großen Bord hatte man damals im Test den Vergleich zu Line6 und Kemper herangezogen, und ja, es mag sein das die Boards von Line6 und kemper etwas besser klingen, aber mal ehrlich, hier hören wir doch Flöhe husten !
Headrush hat bei den großen Boards mit der Zeit einiges an Updates geliefert, bleibt also zu hoffen, dass man dies auch bei dem kleinen Jüngling anstrebt, die Hardware dazu ist definitiv da.
Viele User vergnügen sich hier auch immer mit gekauften IR‘s, ich muss sagen, dass ich mit den Boardeigenen Mitteln des Pedalboards sehr gut zurecht komme und keine IR‘s brauche. Man muss halt wissen wie das Ergebnis klingen soll und den Sound vorher schon im Kopf haben und natürlich wie man den Weg dahin findet, dann ist damit alles möglich.
Mario Thaler sagt:
#3 - 20.08.2021 um 16:11 Uhr
"Zwei Ausgänge (Output L/R) stehen für die Verbindung zum Mischpult oder
Gitarrenverstärker bereit, leider beide im Mono-Klinkenformat und somit
unsymmetrisch, sodass man für längere Kabelwege auf der Bühne eine
DI-Box benötigt."Das MX 50 hat genau wie das PodGo 1/4” (6.35 mm) balanced output (main).
Im Benutzerhandbuch welches auf der Headrush-Seite zur Verfügung steht
ist dies unter "Technical Specifications - Connectors" angegeben.Auch der FX-Loop ist Stereo tauglichBitte hier genaue Angaben bei den Testberichten machen.
Ein nicht Balanced-Ausgang wäre für mich ein Grund es nicht
zu kaufen.
Thomas Dill - bonedo sagt:
#3.1 - 20.08.2021 um 17:03 Uhr
Hallo Mario,
Danke für den Hinweis, Du hast absolut recht. Das wird umgehend im Text geändert.
Antwort auf #3 von Mario Thaler
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenMario Thaler sagt:
#3.1.1 - 20.08.2021 um 20:31 Uhr
Gerne, danke!
Antwort auf #3.1 von Thomas Dill - bonedo
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenOlli sagt:
#4 - 28.03.2022 um 17:29 Uhr
Ich hatte das Gigboard eine Zeit als Backup für den Helix und konnte es daher ausgiebig testen. Trotz IR´s bekam ich da nichts wirklich befriedigendes an Sounds heraus, leider. Durch die Updates wurde die Bedienung deutlich verbessert, die Amps und Effekte leider nicht.