Heavyocity präsentiert mit „Sonara: Voices in Motion“ eine neue Vocal-Library. Sie liefert rhythmische sowie melodische Phrasen. Auch Flächen und Textures sind möglich. Innerhalb einer kleinen Sparte erwartet euch große Variationskunst von echten Könnern. Das Team von Heavyocity ist bekannt für eine superbe Produktqualität sowie für einen modernen, ästhetischen Cinematic Style. Ob dies auch bei Sonara anklingt? Nicht ganz, denn Sonara: Voices in Motion, nennen wir es kurz „Sonara“, ist überhaupt kein nerdiges Tool fürs Scoring, sondern orientiert sich eher an den Wünschen der Mainstream-Pop-Producer.
Checkliste zum Kauf von Heavyocity Sonara: Voices in Motion Test
- Kontakt-Library mit Female Vocals, mit über 1.000 Presets
- Über 2.000 Aufnahmen von drei Sängerinnen
- Kurze rhythmische Phrasen, Pads und Textures
- Drei Engines mit Macro-Knob und Performance Control
- Mixer, interne Effektsektion
Nach der erfolgreichen Vocalise-Trilogie und den Mosaic Voices ist Sonara nun das Product No. 5, mit dem Heavyocity das Arrangieren moderner Vocals mit perfektem Sampling vorantreiben möchte. Es basiert auf der Engine von Heavyocity Gravity 2 und ist daher sicherlich ein Garant für anspruchsvolles Design.
Los geht’s. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde checken wir fast alle 1.070 Presets dieser acht GigaByte schweren Library – und haben eine Meinung.
DETAILS & PRAXIS
Heavyocity Sonara mit Girls Power
Die Library setzt Kontakt 7 (Player) voraus und geht per Manager „Portal“ oder per NI Access an den Start. Tatsächlich stammen die über 2.000 Soundquellen von den Sängerinnen Ally, Carla und Kristin. Das war’s auch schon. Männliche Stimmen hört man gar nicht – vielleicht kommen sie mit Sonara 2?
Für dich ausgesucht
Im Repertoire sind 1152 Motive und 288 Improvisationen in jeweils vier Dur/Moll-Tonarten, 567 gehaltene rhythmische Klänge („Pedals“) sowie 48 dynamische Textures (Dancers, Moving Vowels, Sustains). Schon beim ersten Anspielen fühlt sich das ganze Aufgebot musikalisch an. Die Vocals lassen sich auf einem Controller-Keyboard angenehm performen und folgen strikt dem Songtempo der DAW.
Engine für Vocals und Motive
Heavyocity Sonara bietet drei Kontakt-Instrumente: „Sonara Vocals“ und „Sonara Motifs“ nutzen die Engine von Gravity 2. Das NKI „Sonara Menu“ fällt dagegen einfacher aus. Hier könnt ihr einzelne Sounds von den über 2.000 Klangquellen auf 72 Tasten legen und ein wenig mit Filter und Effekten nachbereiten. Schauen wir uns die Designer-Engine für Vocals und Motive an. Sie ermöglicht eine sehr weitreichende Klangbearbeitung mit dem Layern von drei einzelnen Sound-Komponenten beziehungsweise Kanälen.
Mit dem vielschichtigen Macro-System bekommt ihr eine wahrlich effektive Kontrolle über den Sound. So lassen sich die Vocals mit dem großen Macro-Knob auf dem GUI in Bewegung versetzen. Er steuert mehrere Parameter gleichzeitig, wobei sich die Bewegungen des Knobs selbst per Macro-Sequenz kontrollieren lassen. Kompliziert? Das ist es auch!
Effekte und Mixer á la Heavyocity
Für jeden der drei Kanäle sind verschiedene Soundquellen aufrufbar, die sich per Mixer untereinander blenden lassen. Dabei sind die Mixer-Bewegungen sogar noch automatisierbar. Das ist aber noch längst nicht alles. Obendrein integriert die Sonara-Engine einen Master-FX mit dem Punish-Effekt, Kompressor, EQ, Filter Delay und Reverb.
Wahrscheinlich gibt es kaum User, die sich ans Sounddesign mit Heavyocity Sonara heranwagen. Ihr werdet von den vielen Möglichkeiten förmlich überschlagen. Halb so schlimm, ihr bekommt eine sehr umfangreiche Library, die euch bestens auf den praktischen Einsatz von Sonara vorbereitet.
XXL-Library mit über 1.000 Presets
Alle drei NKIs schaffen es zusammen auf über 1.070 Presets. Da solltet ihr schon beim ersten Durchsteppen die besten Sounds als Favoriten markieren. Sortiert ist die Library im drei Main- und Sub Banks. Manche der Presetnamen sind aussagekräftig.
Die Motive und Phrasen sind zwar eher auf „Generic“ programmiert worden, bei den eigenen Songs wird man sie dennoch wiedererkennen. Kaum gefällt mir die Kürze der Pattern von nur höchstens zwei Takten. Dies ist mir ist alles zu kurzatmig. Ein paar weite Melodiebögen wären schön gewesen.
So klingt Heavyocity Sonara
Zwölf Audio-Demos zeigen euch, was Sonara so typischerweise liefert. Natürlich färbt mein persönlicher Geschmack diese Auswahl. Ein Gänsehaut-Feeling verspürte ich nicht, eher ein Staunen, wieviel gutes Material man von Heavyocity bekommt.
Stark finde ich Sonara für rhythmische Chor Backings für Produktionen von Pop. RnB und Soul im weiteren Sinn. Unter den Presets finden sich teilweise sehr ausgeklügelte Muster, die zwei einzelne Backings in Stereo und mixfertig kombinieren. Wenn ihr euch etwas näher mit Sonara befasst, werdet ihr auch schöne Klangflächen für Ambient produzieren können.
Heavyocity Sonara und Alternativen
Das Angebot an Vocal-Samples für NI Kontakt ist groß. Um bei Heavyocity zu bleiben: Mosaic Voices ist die preiswertere Library. Ihr solltet aber nicht am falschen Ende sparen, denn Sonara ist viel imposanter und bietet auch mehr Quantität. Weitere Alternativen sind Aeris: Hybrid Chor Designer von Vir2 oder auch NI Vocal Colors.
Wer Vocals nicht akkordisch auf dem Keyboard einspielen, sondern einfach Audio-Phrasen triggern möchte, hat noch mehr Auswahl: Exhale und – noch besser – Arcade des kalifornischen Software-Herstellers Output sind zu empfehlen. Oder ihr startet mit einer günstigen Library wie Glaze 2, Duets oder Voice of Wind – je nach eurem Musikstil. Einiges davon ist schon in Native Instruments Komplete 15 enthalten.
Fazit
Ist Sonara eine neue Produktlinie von Heavyocity? Falls ja, herzlichen Glückwunsch! Solche guten Libraries müssen einfach fortgesetzt werden: Male und Mixed Vocals oder auch elektronisches Voices würden die Starter-Kollektion sinnvoll ergänzen.
So exquisit wie sich die vielen Presets auch zeigen: Sonara gehört leider zu den Bibliotheken, an denen man sich schnell satt hören kann – und man klingt auch leicht wie andere Producer. Letztlich kommt es darauf an, wie geschickt man die Vocals in den eigenen Song integriert. Wer auf dem Keyboard animierte Background Chöre und fließende, vokale Flächen einspielen möchte, bekommt mit Sonara jedenfalls eine praktische Hilfe auf hohem Niveau.
Alles in allem vergeben wir gute vier Sterne für Sonara: Voices in Motion. Leider gibt es keine Demo-Version. Vor dem Kauf solltet ihr noch einmal die Audio-Demos anhören. Wenn sie passen – zuschlagen!
Features
- Vocal-Library für NI Kontakt (Player) ab Version
- Drei NKIs (Sonara Vocals, Sonara Motifs, Sonara Menu)
- Detailreiche Engine wie Heavyocity Gravity 2
- Drei Layer/Channel, Mixer, interne Effekte
- Macro-Knob, Macro-Sequenz, Automation
- Library mit über 1.070 Presets
- NKS-kompatibel
- Systemvoraussetzungen: Ab Windows 10, Mac OS X 10.15.7 (M1 Support), Online-Aktivierung, VST2, VST3, AU, AAX, Standalone
- Produktseite: https://heavyocity.com/product/sonara/
- PREIS: 179 USD
- Ästhetische Vocals für Mainstream-Pop
- Rhythmische Backing Chöre
- Pulsierende vokale Textures
- Große und inspirierende Preset Library
- Fairer Preis
- Hoher Wiedererkennungswert
- Kurze Phrasen