ANZEIGE

Heavyocity Symphonic Destruction Test

Über Jahrhunderte hinweg hat sich das klassische Orchester durch verschiedene Stilepochen zu einem genialen Klangkörper westlicher Musikkultur entwickelt. Nun soll es digital zerstört werden? Die Kontakt-Library „Symphonic Destruction“ von Heavyocity steckt voller Zeitgeist und wer den Softwarehersteller aus New York City kennt, freut sich bereits auf ein neues spannendes Kapitel über „cineastisches Sounddesign der Superlative“.


Bislang haben fast alle Produkte von Heavyocity im Bonedo-Test die volle Punktzahl erreicht. Auch dieses Flaggschiff sollte rocken und sich als kongenialer Mitstreiter zum Schwesterprodukt von Heavyocity Damage 2 behaupten, das epische Percussion enthält.
 

Details

Symphonic Destruction: umfangreiche Kontakt-Library für hybrides Scoring

Keine Sorge, so destruktiv wie der Titel ist Symphonic Destruction gar nicht. Im Gegenteil, das Team von Heavyocity hat hierzu neuartige Orchestersounds entwickelt, die vor allem für Produzenten cineastischer Musik prädestiniert sind. Es geht um epische Klangszenarien, die viel Energie fürs hybride Orchestrieren haben. An der Basis befinden sich zwar akustische Instrumente, doch werden diese oft und kreativ in Ensembles verarbeitet – eine Melange aus Bio und Design. Ein solches Flaggschiff hat aber auch seinen Preis: Symphonic Destruction kostet regulär 449 US-Dollar (bis 1. November 2021 für 299 US-Dollar), als Besitzer von Damage 2 bekommt man einen Rabatt von 50 US-Dollar.

Über die Software Portal von Heavyocity ist die Library Symphonic Destruction einfach zu installieren.

Vier Engines zur Wahl: Performerklänge sowie drei Designer (SD, Braam und Loop)

Insgesamt 11 NKIs mit rund 235 Presets (Snapshot) ermöglichen einen relativ schnellen und überschaubaren Kontakt mit dieser umfangreichen Bibliothek. Das NKI „SD Designer“ bietet Zugriff auf über 450 Klangquellen, die auf drei Bänke verteilt sind. Per „Cycle“ sind granulare und rhythmische Eingriffe möglich. Diese Sound-Design-Engine ist vielseitig und kombiniert auf dem Keyboard angenehm spielbare Sounds mit Groove-Elementen.

xDas NKI SD Designer ist vielseitig nutzbar und das zentrale Element der Library. Mit ihm lassen sich eigene Sounds bis ins letzte Detail entwerfen.

Wie der Name schon verrät, übernimmt das NKI „Loop Designer“ einen anderen Job: Es stellt über 200 Loops bereit, darunter 144 Motive und 72 Rhythmic Pedals. Erfreulicherweise gibt es triolische Varianten, ungewöhnliche Taktarten wie 7/8 oder 5/4 werden aber offenbar nicht forciert. Anders als beim SD Designer fehlt die Cycle-Page, dafür lassen sich einzelne Loops aber schnell editieren und layern.

Mit dem Loop Designer kann man sich vor allem kompositorisch inspirieren lassen und hat im Nu triumphale Phrasen für den Mix fertig.

Ein weiterer Spezialist ist der “Braam Designer“. Für Insider ist klar, worum es bei diesem NKI geht: Hans Zimmer machte den „Braam“-Sound mit seinem Soundtrack zum Film „Inception“ populär. Dahinter steckt eine imposant und dramatisch klingende Mischung aus Brass und Synth mit nachdrücklichem Effektdesign. Nicht weniger als 108 dieser einmaligen tonalen Hits sind bei Symphonic Destruction spielbereit.

Das ist Cinema vom Feinsten: Auch kraftvolle Braam-Sounds sind im Repertoire und können noch beliebig verändert werden.

Die vierte und letzte Abteilung nennt sich „Performers“. Das sind konventionelle Player-Sounds fürs traditionelle Arrangieren am Keyboard. Per Key Switches sind meist über 20 verschiedene Artikulation beziehungsweise Soundvariationen abrufbar. Unterteilt sind die Performers in acht NKIs: Traditional, Hybrid, Damaged, Soundscapes, Traditional Pedals, Hybrid Pedals, Damaged Pedals und Damaged Guitars.

Auch das ist Symphonic Destruction: Performers bieten dem Keyboarder gut spielbare Sounds an.

Individuelles Sounddesign als Option

Man muss sich eigentlich nicht mit Presets zufrieden geben. Symphonic Destruction ist mit seinen zahlreichen Edit-Menüs ein ergiebiges Tool für das Design, insbesondere beim NKI „SD Designer“. Anhand des Snapshots „SD Init – All Macros Off“ kann man sogar komplett „from the scratch“ eigene Ideen verwirklichen. In puncto Editierung unterscheidet sich die Library nicht wesentlich von anderen Heavyocity-Produkten wie etwa von Damage 2 oder der Mosaic-Reihe.

Fotostrecke: 2 Bilder Mit den internen Effekten werden alle Sounds mixfertig und per Macro Control sind lebendige Klangabläufe einfach zu generieren.

Für organische Klangverläufe und für sogenannte „Evolving Sounds“ sieht Heavyocity ein ausgeklügeltes Macro-Control-System vor, das mit einem zentralen Knob bis zu sechs verschiedene Macro Slider gleichzeitig steuert. Für die zeitbasierte Kontrolle gibt es natürlich Hüllkurven und einen Gater für rhythmische Gater-Effekte. Das ergiebigste Tool für rhythmische Kreationen nennt sich jedoch „Cycle“. Es vereint Sequencer und Arpeggiator und verfügt über granulare Eigenschaften. Weil jeder Kanal über eigene Cycle-Einstellungen verfügt, lassen sich selbst ausgefallene polyrhythmische Muster erzeugen.

Symphonic Destruction baut auf drei Kanäle, für die sich verschiedene Soundquellen auswählen lassen.

Ein Designinstrument verfügt über drei Audio-Kanäle mit jeweils unterschiedlicher Soundquelle, die man über den Browser auswählen kann. Alle Presets sind mix-ready, auf weitere externe FX-Plugins kann man eigentlich verzichten, denn intern stehen sieben Master-Effekte bereit. Selbstredend macht der „Punish“-Knob den Anfang, der jeden Sound per Kompression und Sättigung präsenter werden lässt. Für diesen Effekt wird Heavyocity geschätzt, es gibt ihn auch als eigenständiges FX-Plugin „Punish“. Daneben sind Twist, Filter, Distortion, Chorus sowie natürlich Delay und Reverb verfügbar. Alle Effekte lassen sich ausführlich programmieren.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.