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Heil Audio PR 20 UT Test

Handling des Heil Audio PR 20 UT

Das Heil Audio PR 20 UT liegt vom Gewicht, seiner Form und der Gewichtsverteilung gut in der Hand, wenn man es als Handheld verwendet. Durch seine schmale Form kann es zu leichtem „Cupping“ kommen, wobei der rückwärtige Schalleintritt zur Kapsel behindert wird und die Richtwirkung, aber auch der Frequenzgang der Vorderseite verändert wird. Die Gefahr und auch ihre Auswirkungen halten sich aber in engen Grenzen und sind schließlich ein Anwendungsfehler. Die Körperschallübertragung von Gehäuse auf die Kapsel dürfte geringer sein, allerdings gelingt das in dieser Preisklasse nicht sehr vielen Mikrofonen. Auf dem Clip montiert, sitzt das PR 20 sicher und lässt sich gut positionieren. Auch an der Materialauswahl und der Verarbeitung lässt sich nichts ernsthaft kritisieren. Es gibt allerdings Mikrofone auch in der Preiskategorie des PR 20 UT, die weniger starke Handlinggeräusche von sich geben. Diese liegen beim Heil im Mittenbereich, sind aber bei weitem kein Deal-Breaker. 

Testbericht über Mikrofon
Liegendansicht des PR 20 UT
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Durchsetzungsfähigkeit vor Natürlichkeit

Mit einem XLR-Kabel an einen Preamp angeschlossen, zeigt das PR 20 UT vor allem im Vergleich mit anderen Mikrofonen schnell, welchen klanglichen Weg es einschlägt: Es geht Heil Audio um Sprachverständlichkeit und Durchsetzungsvermögen. Das weitaus teurere Beyerdynamic M88 wirkt bei Besprechung mit den Lippen am Grill mumpfiger, aber es ist ja auch ein notorisches Bass-Biest. Zu allen anderen sind die Unterschiede erkennbar, aber nicht überbordend.

Heil nimmt vor allem den Tiefbass zurück, damit durch den Nahbesprechungseffekt Signale nicht schwimmen. Das kann sehr praktisch sein, bei etwas weiterem Abstand kann es allerdings etwas fundamentarm wirken. Das ganz deutlich teurere (Kondensator-!)Mikrofon Earthworks SR314 zeigt, wie sich knackige Tiefen, Sprachverständlichkeit und Natürlichkeit verbinden lassen, wenn man tief genug in die Taschen zu greifen bereit ist. Das ist der Trade-Off beim Heil PR 20 UT: Die sehr gute Sprachverständlichkeit geht ein wenig auf Kosten der Natürlichkeit im Klang. Bei größerem Abstand wird deutlich, dass es ein klein wenig „dosig“ klingen kann, auch im Vergleich zum Sennheiser e835.

Audio Samples
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Heil Audio PR 20 UT, 0 cm Heil Audio PR 20 UT, 20 cm Beyerdynamic M88, 0 cm Beyerdynamic M88, 20 cm Earthworks SR314, 0 cm Earthworks SR314, 20 cm Lewitt MTP50, 0 cm Lewitt MTP50, 20 cm Sennheiser e835, 0 cm Sennheiser e835, 20 cm Sennheiser e865, 0 cm Sennheiser e865, 20 cm

PR 20 UT als interessante Alternative

Das soll jetzt nicht als einseitige Kritik verstanden werden, denn diese Charaktereigenschaft kann nicht nur für Stimmen im Kontext im Studio und auf der Bühne vorteilhaft sein, etwa bei Rock-Vocals. Sie wird auch oft genau das liefern, was für die Durchsetzungsfähigkeit und die Platzierung im Spektrum bei Snare, Gitarrenamp, Blech- und Holzbläsern genau richtig ist. Im Test konnte ich das an diesen Schallquellen gut nachhalten. Außerdem gut: Das Heil PR 20 UT schmiert nicht übermäßig und zeigt für diese Preisklasse eine gute Detailtreue.

Die Feindynamik ist ordentlich, auch grobdynamisch gibt sich das Mikrofon keine Blöße. Sehr hohe Pegel werden etwas gedrückt, kommen damit aber den meisten Signaltypen entgegen, also Snare, Blechbläsern und dergleichen. Gut auch: Die Poppempfindlichkeit ist erfreulich gering, auch ohne Schaumstoffüberzug.

Testbericht: Heil-Mikrofon mit Schaumstoff
Auf den Schaumstoffschutz kann oft verzichtet werden.
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