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Heil Sound PR-31BW Test

Praxis

Optik, Haptik & Usability

Zum Lieferumfang des Heil Sound PR-31BW gehört eine Stativhalterung, die das PR31-BW mit einer schraubbaren Innen-Manschette aus Plastik sicher einklemmt. So ist selbst eine Über-Kopf-Anbringung des Mikrofons gefahrlos möglich. Leider ist die Manschette nicht gummiert, weshalb Nutzungsspuren auf dem Lack des kurzen Mikrofonschafts zurückbleiben können. Die Verkürzung des Mikrofonkorpus hat dem Mikrofonmodell indes gut getan. Selbst die Mikrofonierung von schwer zugänglichen Instrumenten, wie etwa den Toms eines Drumsets, ist aufgrund der kompakten Bauweise problemlos möglich.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Farbgebung des Drahtgeflechtkorbs weist ebenso auf die korrekte Verwendung hin…

Klangbild

Der Frequenzgang des PR-31BW verzeichnet einen leichten Boost um 80 Hz und zwei weitere bei 2 und 9 kHz. Eine ganz wesentliche Anhebung findet aber bei ungefähr 4 kHz statt. Dadurch eignet sich das Mikrofon wunderbar für Vocals und lässt diese zugleich präsent als auch voll klingen. Aufgrund der Bassanhebung ist Vorsicht bei der Nahbesprechung geboten. Wer das Mikrofon als Broadcast-Mic einsetzt, sollte darüber nachdenken, ein Kuhschwanzfilter einzusetzen, das nicht viel tiefer als bei 100 Hz einsetzen sollte.

Audio Samples
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nah nah mit Poppfilter mittel weit, 45° weit, 90°

Die klangliche Abbildung des Heil Sound PR-31BW ist in gewisser Weise gnadenlos. Insbesondere der Luftstrom von Aushauch-Lauten macht dem Signal doch arg zu schaffen. Auch mit guter Mikrofontechnik des Sängers ist die Nutzung des Mikrofons nicht ganz einfach. Plopplaute werden hier schnell zum Problem. Ich habe für Euch deshalb noch eine Testaufnahme mitsamt Popschutz gemacht. Mit seiner Hilfe macht die Arbeit mit dem PR-31BW als Gesangsmikrofon gleich mehr Spaß. Wird der Nahbesprechungseffekt durch eine entferntere Mikrofonierung eliminiert, spielen auch Plosivlaute keine Rolle mehr. Hier kommen stattdessen die angenhem präsenten Mitten und seidigen Höhen zum Tragen, die das PR-31BW liefert. Überhaupt gefällt mir dieser Bereich des Frequenzgangs am besten im klanglichen Gesamtbild. Höheninformationen werden detailreich gezeichnet und Komponenten wie Transienten oder Atemgeräusche geschmackvoll und gut wahrnehmbar verarbeitet. Dennoch werden Zischlaute nicht zum Problem, sondern frequenztechnisch eher angenehm weit als selektiv/scharf wiedergegeben.
Die Nierencharakteristik des PR-31BW ist eng aufgestellt, so dass bei Besprechung im 45°- oder gar 90°-Winkel nicht mehr viel Pegel übrigbleibt. Zugleich kann ich dem Mikrofon attestieren, dass sein Sound im Frequenzbild nicht „auseinanderfällt“, sofern sich die Schallquelle aus der Haupteinstrahlachse herausbewegt. Die Empfindlichkeit des Mikrofons ist ausreichend hoch als das hier auch eine leicht variierende Entfernung der Schallquelle unproblemtisch ist. Rauschanteile oder Nebengeräusche sind beim PR-31BW im Übrigen kein Thema.

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