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Aus dem Ei gepellt
Deejay Trim kommt nicht allein daher, wenn er aus seiner Kartonage befreit wird, denn zum Lieferumfang gehört so allerhand. So zum Beispiel eine gedruckte deutsche Bedienungsanleitung – seit langer Zeit die erste, die mir begegnet. Ich bin hoch erfreut! Darüber hinaus gesellen sich externes Netzteil, US-, UK- und EU-Adapter, USB-Kabel sowie eine Treiber-CD zum Familienfoto. Eine eventuell beiliegende DJ-Software sucht man ebenso vergebens wie das eine oder andere Audiokabel, aber das wäre angesichts des niedrigen Preises wohl auch etwas zu viel verlangt.
Deejay Trim selbst macht einen soliden und ordentlich verarbeiteten Eindruck auf mich. Das Chassis ist aus Metall gefertigt und verdient sich das Attribut „Full metall jacket“ ohne Abzüge in der B-Note. Alle Schalter sind bedienfreundlich angebracht und haben weder Spiel noch Luft. Ebenso sieht es mit den Anschlussbuchsen aus. Zu meckern gibt´s da nix!
Einzig die Größe des Hercules-Vertreters wäre ein Grund zur Beschwerde. Ein Vergleich mit Audio8 von Native Instruments veranschaulicht gut, was ich damit meine.
Rein und raus aus Hercules Haus
Die Anzahl der Ausgänge war maßgebend für die Namensfindung von Deejay Trim 4&6. Rückseitig findet man eine Menge Anschlüsse, die aus Trim „herausführen“. Unter anderem sind hier drei Stereo-Cinchpärchen untergebracht, aber auch zwei symmetrische Klinkenbuchsen, die ein Klon der Ausgänge 1/2 darstellen. Und nicht nur der Anschluss für das zum Lieferumfang gehörende Netzteil ist hier anzutreffen, sondern sogar ein Netzschalter. Den Netzstecker ziehen, um das Teil auszuschalten, ist also nicht nötig. Übrigens, die Stromversorgung funktioniert ausschließlich über besagten Adapter und nicht wahlweise über den USB-Port, was viele vielleicht als nachteilig empfinden mögen, doch sicherlich zu einer besseren Betriebssicherheit beiträgt.
Neben der standardisierten USB-Buchse sind hier noch zwei USB-Ports untergebracht, an die externe Controller oder Speichermedien angeschlossen werden können. Deejay Trim fungiert also als eigener USB-Hub mit eigener Spannungsversorgung, mitgedacht – toll! Kleiner Wermutstropfen: die fehlende MIDI-Schnittstelle, was ich ein wenig schade finde. Schließlich gibt es mittlerweile jede Menge DJ-Equipment, das man über MIDI anschließen kann. Aber nun gut, alles in einer Kiste unterzubringen ist halt auch kaum möglich und jeder Hersteller hat da so seine eigenen Präferenzen.
Für dich ausgesucht
Hinein ins Audiointerface geht es auf vielfältige Weise. Rückseitig stehen zwei Stereo-Cinch-Paare bereit und warten auf Input. Die Eingänge verfügen über separate Masseanschlüsse sowie kleine Dip-Schalter, die über die Eingangsimpedanz entscheiden. Wahlweise können Phono- oder Linesignale verarbeitet werden. DVS – ick hör Dir trapsen …
Bei einer erneuten 180 Grad-Drehung entdeckt man einen weiteren USB-Hub. Denkwürdige Momente, schließlich handelt es sich für mich um das erste Audiointerface mit Dreifach-USB-Hub. Rechts daneben findet ein Mikrofoneingang Platz, der als symmetrische Klinkenbuchse ausgeführt ist. Ein darüber befindliches Drehpoti sorgt für eine stufenlose Eingangsverstärkung und ein Schalter für die Deaktivierung des Mikro-Eingangs.
Für die Verstärkung der rückseitigen Eingänge zeigen sich zwei Potis auf dem Frontpanel verantwortlich. Vier LED-Ketten, die mit jeweils sechs LEDs die Pegelverhältnisse dreifarbig visualisieren, dienen der optischen Kontrolle. Ein kleiner Kippschalter ermöglicht wahlweise die Anzeige der Pegel der Ein- oder Ausgänge (!). Zu guter Letzt sei der Kopfhörerausgang in Form einer 6,3 mm Klinkenbuchse erwähnt, der ebenfalls über ein Hardwarerouting verfügt. Auch hier schaltet ein Kippschalter wahlweise das Signal der Ausgänge 1/2 oder das von 3/4 auf die Kopfhörer, deren Lautstärke per Drehpoti angepasst wird.