FAZIT
Im Gegensatz zu dem von mir hier unlängst getesteten DJ Control Air gibt sich der Instinkt wesentlich bescheidener und wirkt dabei im Gesamtpaket weitaus stimmiger. So knuffig, transportabel und angenehm unspektakulär in Bezug auf sein Layout, wie sich der Instinct-Controller im Test präsentiert, muss man den kleinen Steuerdatengeber einfach lieb haben. Seinem schlichten, sachlichen Layout folgend, sind auch seine Bedienelemente in einfacher Qualität gehalten, verrichten aber ihren Job ohne Ausreißer im Guten wie im Schlechten. Positive Details – zum Beispiel, das mit 1,8 Metern großzügig dimensionierten USB-Anschlusskabel – rechnen sich mit Nachteilen wie dem etwas defizitär bestromten Kopfhörerausgang auf, was sich aber durch den Einsatz eines niederohmigen Ohrhörers gut kompensieren lässt. Als eher mittelmäßiger Counterpart erweist sich nach wie vor die Djuced-Software, die noch erhebliches Optimierungspotenzial hat: Das beginnt bei dem wirklich altbackenen, stellenweise sogar kontraproduktiven GUI, gefolgt von der schwammig klingenden Effektsektion, geht weiter über das Fehlen der Anzeige von Parameterwerten (EQ und Effekte) und endet im völlig unsinnigen 32-Bit-Exportformat. Das ist gerade deshalb schade, weil das Programm klanglich und funktional über weite Strecken durchaus überzeugen kann – zu nennen wäre hier unter anderem die schnelle BPM-Analyse, ebenso wie die grafische Wellenformanzeige und das ordentlich arbeitende Pitch-Shifting/Timestretching. Einmal Faceliften und den Code überarbeiten und ich würde dem Verbundsystem aus Soft-und Hardware glatt die volle Punktzahl geben. Wie gut sich mit dem Controller eigentlich arbeiten lässt, zeigt sich nämlich spätestens dann, wenn man ihn – dank der bereits erhältlichen Traktor- und Virtual DJ-Mappings – mit einem der beiden DJ-Platzhirsch-Programme betreibt. Hierbei empfiehlt sich die preisgünstige Steuerzentrale dann tatsächlich auch als “Mit-dem-Fahrrad-zum-Baggersee-und-komm-ist-egal-wenn-da-ein-Bier-draufkippt” Zweit-Controller. Ganz schwach leuchtende vier Sterne werden dem in der Summe und vor allem in Anbetracht des Preises gerecht.
Für dich ausgesucht
Herstellerlink: Hercules
- Langes Anschlusskabel (1,8 Meter)
- Handlich und leicht
- Audioqualität und Funktionalität der mitgelieferten Software
- Unspektakuläres, übersichtliches Layout
- Mix-Recording nur in 32-Bit WAV-Format möglich
- Altbackenes, schlecht skalierbares GUI ohne Parameteranzeige
- Modus nur für beide Decks gleichzeitig umschaltbar
- Etwas geringe Leistung am Kopfhörerausgang
- Funktions-Taster in Verbindung mit der Effektsektion mit wenig Nutzwert