Hercules DJControl Inpulse 300 möchte sich als Controller für Einsteiger und fortgeschrittene DJs empfehlen, die es etwas größer und komfortabler mögen, als man es vom Gros der Produktpalette des Herstellers gewohnt ist. Nicht umsonst ruft Hercules aus, seinen „bisher größten DJ-Controller gebaut zu haben“. Im Gegensatz zum kleinen Bruder (hier im Test) bietet der 300er entsprechend mehr Funktionen. Beim Auflegen lernen möchte Hercules potenzielle Käufer ebenso an die Hand nehmen und verbaut Beatmatching-Hilfen, implementiert einen intelligenten Musikassistenten in die Software Djuced 4 und gewährt Zugriff auf verschiedene Trainings-Videoclips via Hilfesystem. Ein durchaus interessanter Ansatz, den wir im Test begutachten werden.
Details
Zum Lieferumfang des Hercules DJControl Inpulse 300 gehören der Controller selbst, eine Garantiekarte und ein geflochtenes USB-Kabel zur Computerverbindung, das beim Geschwistermodell fest verbaut ist. Mir ist die auswechselbare Variante wegen potenziellen „Kabelbruchs“ lieber. Die zugehörige Buchse ist am rückseitigen Anschlussfeld vorzufinden, wo auch die beiden Cinch-Buchsen für die Boxen oder den Verstärker residieren sowie die Kensington-Vorrichtung und eine Schnittstelle, mit der sich noch nicht näher kommunizierte „Hercules Add-ons“ verbinden lassen. Wir sind gespannt, was da wohl kommen mag. DJ-Kopfhörer finden vorn via Miniklinkenbuchse Anschluss.
Wie es in dieser Preisklasse die Regel ist, verwendet Hercules ein Kunststoffchassis. Das Gerät wiegt dementsprechend entspannte 1,8 kg und misst 480 x 286 x 50 mm. Kein Problem also, die MIDI-Kommandozentrale samt Laptop mit Bus und Bahn zu transportieren, so Gigbag oder Tasche die Maße fassen.
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Hercules DJControl Inpulse 300 Mixer
Werfen wir zunächst einen Blick auf das Zentrum mit dem Zweikanal-Mischer, dem es für eine klassische DJ-Session an nichts mangelt. Hier findet sich an oberster Stelle der Gain-Regler ein, mit dem man unterschiedliche Pegelstärken der Musikdateien ausgleichen kann, gefolgt vom Dreiband-EQ zur Klangabstimmung (Hi/Mid/Low), einem kombinierten Hipass/Lowpass-Filter und die erforderlichen Line/Crossfader. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um einen „echten Standalone-Mischer“, sondern um MIDI-Befehlsgeber an die Software. Dazwischen haben Hercules vier Pegelmeter mit je 5 Stufen für Master und Channel-Signale platziert, die einem beim Mixen einen groben optischen Pegelabgleich erlauben. Zwei Controller legen Kopfhörer- und Master-Lautstärke fest.
Um in der Laptop-Bibliothek nach musikalischem Futter zu stöbern, bemüht man den leider wackelig geratenen Push-Encoder nebst Ladetasten, was aber ansonsten gut von der Hand geht. Der Endlosregler ist von einem Leuchtring umgeben, der das Energy-Level eines Tracks durch unterschiedliche Farbgebung darstellt. Das soll einem in Kombination mit der Assistant-Taste (für Titelvorschläge) dabei helfen, den passenden Nachfolge-Track schneller zu finden. Für das Beat- und Tempo-Matching wurden außerdem LED-Mixhilfen integriert, aufzurufen über die Taste „Beatmatching Guide“. Dazu später mehr.
Player-Sektionen
Der Aufbau der Decks ist identisch, als hätte man zwei Einzelplayer vor sich und nicht teilweise spiegelsymmetrisch, wie es bei einigen Konkurrenten der Fall ist. Dort finden sich allerhand Stellschrauben für die kreative DJ-Mixsession ein: Allen voran springen einem zunächst die satten, 140 mm im Durchmesser betragenden Jogwheels ins Auge, für die mittels Taste der Scratch-Modus aktiviert werden kann. Ferner sind diese beim Nudging und der Hochgeschwindigkeitssuche behilflich. Über den Handrädern sind zwei FX-Regler auszumachen, unten haben Hercules noch die separate Loop-Sektion und Tasten für den Slip-Modus und die Quantisierung positioniert – fein. Daneben ist der knapp 37 mm kurze Pitchfader (entspricht Line- und Crossfader) auszumachen, der in Nullstellung eine grüne LED zum Aufleuchten bringt. Die obligatorische Transportsektion und acht Performance-Pads pro Deck beschließen die visuelle Erkundungstour.
Festzuhalten wäre noch, dass der Inpulse 300 laut Hercules „der größte Controller ist, den sie je gebaut haben“ – mal sehen, ob es noch weitere Superlative im Laufe des Test zu verlautbaren gibt. Also auf in den Praxisteil.