Hercules DJControl Mix Ultra Test

Hercules DJControl Mix Ultra im Praxischeck

Für den Praxistest kommen ein MacBook, iPhone und ein iPad zum Einsatz. Die App gelangt via jeweiligem App-Store auf das Zielgerät. War‘s das? Nein. Kopfhörer und Boxen müssen ebenfalls her. 

Der Akku ist geladen – er hält fast 10 Stunden – und die DJ-Konsole kann somit via Bluetooth-LE gekoppelt werden. Wer möchte, kann den Controller statt drahtlos auch per USB-C-Kabel mit Strom versorgen und steuern.

Hercules DJControl Mix Ultra Audio-Setup

Zum Anschluss von sowohl Kopfhörer als auch Boxen legt euch der Hersteller ein Split-Kabel bei. Stellt ihr im Djay-Setup die Audio-Einstellungen auf Split-Output, gelangt das Vorhörsignal auf die grüne Headphone-Buchse, das Master-Signal wird auf den schwarz gekennzeichneten Boxenanschluss geleitet.

Das gibt’s eigentlich schon seit Anbeginn des iPhone DJings (siehe dazu auch diesen Artikel) – ist aber mono. Und leider auch die einzige Möglichkeit, ohne zusätzliches Audiointerface zwei unterschiedliche Audiostreams auszugeben. Hercules hat aber durchaus auch Controller im Sortiment, die im gleichen Preisgefilde liegen und ein integriertes Interface mitbringen. 

Wollt ihr indes komplett kabellos auflegen, geht das mit dem DJControl Mix Ultra bei meinem iPhone wie auch bei meinem iPad problemlos. Der Sound lässt sich über die Lautsprecher des mobilen Endgeräts ausgeben, das wiederum via Bluetooth an einen Bluetooth-Kopfhörer oder eben Bluetooth-Boxen ausspielen kann.

Wo gibt’s Musik?

Zum Beispiel im eigenen Fundus gekaufter Musikstücke, die auf dem Endgerät schlummern. Obendrein unterstützt djay diverse Streaming-Plattformen, und zwar Soundcloud, Tidal, Beatport, Beatsource, Apple Music und zusätzlich auch djay music, das kostenlos Musik aus dem djay Katalog anbietet

Hercules DJControl Mix Ultra Djay Music

Mixen mit dem DJControl Mix Ultra

Der DJControl Mix Ultra gibt euch alle notwendigen Bedienelemente an die Hand, die ihr für das Auflegen mit zwei virtuellen Decks benötigt. Die Track-Auswahl kann bequem über einen großen Rotary-Encoder vorgenommen werden und ich browse zunächst durch die zahlreichen kostenlos verfügbaren Tracks von djay music. Wer seine ersten Schritte macht, kann hier auf diverse Genres zugreifen und bekommt zu den Stücken auch gleich Tempo und Tonart angezeigt.

Zwei Ladetasten befördern eure Auswahl auf die virtuellen Plattenteller oder Wellenformansichten. Je nachdem, welche Optik ihr lieber mögt. Dazu nachstehend ein paar Screenshots vom iPad. Und da djay von Haus auf Autostart steht, kommt auch schon Musik aus den Boxen. Falls nicht, warten die Tasten Cue und Play wie gehabt auf Fingerkontakt. 

Die Tracks lässt sich nun via Sync-Taste beatmatchen oder mit den Jogwheels und Pitch manuell anpassen. Die Kurvencharakteristik beim Bedienen der Linefader und des Crossfaders dürft ihr in der App anpassen. 

LED-Meter für Output oder Kanal-Lautstärken sind am Gerät nicht vorhanden, in der App dagegen schon und diese bietet auch ein Auto-Gain-Feature, damit die Tracks gleich laut sind.

Hercules DJControl Mix Ultra: LED Meter auf dem iPad

Neural Mix, Filter und Mixhilfen

Nun könnt ihr den Sound mit den EQs shapen, via Filter bearbeiten oder per Neural-Mix-Feature live remixen, also Gesang, Instrumente und Beats innerhalb eines Tracks isolieren und mit dem anderen Track mischen. Das Feature wird exklusiv mit dem DJControl Mix Ultra freigeschaltet. Nice to have! 

Ebenso erleichtern euch die Crossfader FX der App, nahtlose Übergänge hinzulegen. Echo, Sweep, Riser, Neural-Mix (also Stems) sind nur einige Mix-Varianten hier. Passende Track-Vorschläge für den Follow-up bekommt ihr auf Wunsch ebenso gereicht. Komfortabel.

Neural Mix

Performance Pads – Live-Remix Power zum Zweiten

Die Performance-Pads bieten weitere Möglichkeiten, eurer DJ-Session noch mehr persönliche Note aufzudrücken, als da wären:

  • Hot Cue
  • Loop
  • FX
  • Neural Mix 
  • Pitch Play
  • Bounce Loop
  • Slicer 
  • Sampler

Die Pads lassen sich gut triggern, sie leuchten jedoch nur blau statt jeder Modus in einer eigenen Farbe.

Hercules DJControl Mix Ultra: Performance pads

Klar ist es etwas enger auf der Oberfläche als bei den großen Controller-Flaggschiffen – besonders zwischen Jogwheel und Pitchfader – aber das Mixen mit dem DJControl Mix Ultra geht gut von der Hand und die Bedienelemente gehen in Anbetracht des Preises in Ordnung. 

Kleiner Tipp am Rande, wenn ihr mit eurem DJContol Mix Ultra hin und wieder auch kabelgebunden in Stereo vierkanalig mixen wollt. Ein 4-Kanal-Audiointerface hilft euch womöglich weiter. Ich besitze noch ein über 10 Jahre altes Audiointerface für Algoriddim Djay und zwar das Griffin DJ Connect, das mit einem USB-C auf USB-A Adapter klaglos seinen Dienst am neuesten iPad verrichtet.

Aber gut: Es gibt auch genug Controller mit integriertem Interface, wenn es euch danach dürstet – gerade auch von Hercules selbst – und in der Bluetooth-Fraktion sind die nachfolgenden Geräte mitunter eine Alternative, zum Beispiel der DDJ-FLX2 mit integriertem Audio.

Algoriddim Djay und Griffin DJ Connect

Mögliche Alternativen zum Hercules DJControl Mix Ultra

Hercules DJControl Mix Ultra Hercules DJControl MixAlpha Theta DDJ-FLX2 
Mixer2-Kanal2-Kanal2-Kanal
Jogwheelsjajaja
FXjajaja
Pads2×82×42×8
iOS/Androidja/jaja/jaja/ja
Audiointerfaceneinneinja
Bluetooth / Akkuja / jaja / neinja / nein
Preis169,- Euro99,- Euro189,- Euro

Für die Statistik noch: Auch mit dem Mac, der via USB-C-Kabel angebunden wurde,  funktionieren die Hardware und Algoriddim djay plug ’n’ play.  Unter Windows wurde der Controller zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen indes nicht plug´n´play erkannt.

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