Praxis
Bevor der DJ nach dem Kauf des Hercules DJLearning-Kit MK2 starten kann, heißt es Software laden. Bei Serato ist ein User-Account nötig, bei Hercules reicht eine E-Mail für den Download. Dann noch installieren und natürlich die Hardware verbinden. Der Aufbau dieser gestaltet sich recht einfach.
Viele Kabel gibt’s ja nicht, lediglich die Boxen verbinden, Controller-Master zum Lautsprecher, Kopfhörer in den Controller – und ja – Strom natürlich. Dann USB zum Rechner und beim Hochfahren eines der Programme erkennt es unseren Testkandidaten „plug-and-play“.
Beide Programme bieten euch die nötigen Basics fürs Auflegen sowie eine Auswahl an kreativen Sonderfunktionen. Das GUI wartet mit Dual-Deck-Ansichten, farbigen Wellenformen, einer ausgeklügelten Musikverwaltung, Streaming-Support, Effekten und Stems auf, um mal einige Features zu nennen. Djuced hat als Vollversion aber deutlich mehr Möglichkeiten in puncto FX und auch bei den Einstellungen. Hier gibt es einen Test der Software.
Noch mehr Software?
Wer bereit ist, noch ein paar Euro auf den Tisch zu legen, kann auch mit DJAY Pro AI (auch iOS) arbeiten oder mit Virtual DJ. Nebenbei bemerkt könnte ihr zudem mit MIXXX auflegen. Das ist kostenlos und muss selbst gemappt werden, ebenso wie das kostenpflichtige Traktor Pro.
In the Mix
Musik kann per Streaming-Abo aufgelegt werden, aus dem Bestand auf eurer Festplatte und auch Hercules steuert mit Official Music einen kompletten Service mit kostenlosen lizenzfreien Tracks bei. Das macht den Einstieg leichter.
Für dich ausgesucht
Interessant für Neueinsteiger dürfte das Feature „Intelligent Music Assistant (IMA)“ sein. Diese Funktion schlägt nach einer Analyse die besten Nachfolge-Tracks zum zuvor abgespielten vor, wobei der Leuchtring am Encoder Auskunft über den Energy-Level eines Tracks gibt und passende Follow-up-Titel an den Farben zu erkennen sind.
Die in den Inpulse 300 MK2 integrierten LED-Lights an Pitch und Jogwheel helfen euch nach Aktivierung des Beatmatching-Guides beim Mix-Training. Auf dem YouTube-Kanal von Hercules DJ findet ihr außerdem diverse Tutorials für den DJControl Inpulse 200 MK2 und DJUCED .
Beatmatching leicht gemacht
In der Summe gibt sich das Hercules-Set als adäquate Einsteigerlösung. Die Handhabung des Controllers geht schnell in Fleisch und Blut über: Tracks raussuchen, Kanäle vorhören, Filter/EQ-Mischen, Effekte abfeuern, autosyncen oder manuelles Beatmatching üben, hier gibt es viele Disziplinen, an denen man sich sich als Rookie austoben kann. Software und Controller funktionieren dabei plug-and-play und der Sound ist ebenfalls ordentlich, womit wir bei den nächsten Punkten angelangt wären: Kopfhörer und Speaker…
Der Kopfhörer im Praxischeck
Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass die Hörmuscheln des HDP-45, wie es sich für einen DJ-Kopfhörer gehört, um 180° rotiert und 90° vertikal geschwenkt werden können. Ein-Ohr-Monitoring? Passt! Schulterklemmer? Passt auch. Und unterwegs lässt er sich praktikabel zusammenfalten.
Die Hörmuscheln des Kopfhörers sind mit glatten Kunstleder-Ohrpolstern bestückt. Der Tragekomfort ist okay, obwohl der Bügel nur über wenig Kopfbandfutter verfügt, 345 Gramm mit Kabel auf die Waage bringt und die Muscheln einen spürbaren Anpressdruck auf dem Ohr erzeugen. Aber hey, es ist ein DJ-Kopfhörer. Im Umkehrschluss sitzt der Proband ziemlich fest auf dem Haupt. Froggen, Mittanzen und Kopfwackeln macht er locker mit, ohne runterzufallen.
In puncto Sound präsentiert sich der Testkandidat vor dem Hintergrund eines Einzelpreises von knapp 30 Euro als ziemlich transparent mit durchaus ordentlicher Basswiedergabe. Zudem schirmt er recht gut ab. Ein stimmiges Modell und in meinen Augen auch laut genug für dieses Hercules-Paket.
Die Monitorboxen im Einsatz
Hand aufs Herz: Bei nicht einmal 100 Euro Paar-Preis darf man nicht zu viel erwarten, und besonders im Bassbereich heißt es, Zugeständnisse zu machen. Im Test-Szenario mit dem Inpulse 200 MK2 begann der Speaker etwa ab 14-Uhr-Stellung des Volume-Reglers zu verzerren, wobei er zu diesem Zeitpunkt auf gut einem Meter Entfernung einen max. Schalldruckpegel von etwa 83 dB brachte.
Und klar, üben im stillen Kämmerlein ist eines. Eine Wohnzimmer-Silvesterparty mit 10 lauten Kommilitonen etwas anderes, da kommt man schnell an seine Grenzen.
Doch wie wir dem 32er in diesem Test bereits bestätigten, ist er durchaus in Lage, die WG-Buddies oder die direkten Nachbarn im Studentenheim oder Mehrfamilienhaus nach 22 Uhr aufgrund von Lärmbelästigung dezent in Ungemach zu versetzen. Für die Hobby-DJs reicht das durchaus aus.
Hercules DJ Learning Kit MK2 – mögliche Alternative
Hercules DJ Learning Kit MK2 | Hercules DJ Starter Kit | |
Typ | DJ Komplett-Set | DJ Komplett-Set |
Controller | DJControl Inpulse 200 MK2 | DJControl Starlight |
Kopfhörer | HDP-DJ 45 | Kopfhörer HDP DJ M 40.2 |
Monitor | DJMonitor 32 inklusive aller Netzkabel | DJMonitor 32 inklusive aller Netzkabel |
Software | Serato DJ Lite, DJUCED | Serato DJ Lite, DJUCED |
Preis | 219,- Euro | 175,- Euro |