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Heritage Audio Super 8 Test

Der Heritage Audio Super 8 vereint acht Mikrofonvorverstärker im Stil des Neve 1073 in seinem Gehäuse und bietet interne AD-Wandlung obendrauf. Die Integration in ein zeitgemäß aufgebautes Studio und auch der mobile Einsatz sind also denkbar einfach. Eine gute Investition? Das klären wir im Test!

Achtfac-Preamp mit ADC

Quick Facts zum Heritage Audio Super 8

  • Achtfach-Preamp im Stil des Neve 1073
  • interne AD-Wandlung (24Bit/192kHz)
  • digitale Anbindung über ADAT (SMUX), AES/EBU, S/PDIF
  • pro Kanal schaltbarer Return-Weg

​Heritage Audio Super 8: achtfacher 1073

Schon am verhältnismäßig hohen Gewicht von knapp 10 kg bemerkt man, dass der Heritage Audio Super 8 voller Analogtechnik steckt. Bei den acht Vorverstärkern handelt es sich um die gleichen Übertrager-gekoppelten Class-A-Schaltungen, die der Hersteller auch im HA-73 und seinen Variationen aus der Elite-Serie verbaut. Bis zu 80 dB Gain lassen sich in 5dB-Schritten an den Gain-Schaltern im klassischen Neve-Stil realisieren. Die Qualität der Verarbeitung ist allgemein sehr gut geraten.

Neve-Clone
Looks like a Neve – die Front des Heritage Audio Super 8.

Kanäle 1 & 2 mit Extras

Alle acht Kanäle bieten eine Grundausstattung in Form von Low-Cut-Filter, Phasenumkehr, Phantomspeisung und einen schaltbaren Line-Modus. Die ersten beiden Kanäle kommen zusätzlich mit mehreren Extras. Sie lassen sich nicht nur als hochohmige JFET-Instrumenteneingänge nutzen, sondern bieten auch die für den originalen 1073 typische Impedanzanpassung für Mikrofone (1200 Ohm und LO-Z bei 300 Ohm). Außerdem findet sich hier ein 20 dB Pad sowie ein frei durchstimmbarer Low-Cut zwischen 20 und 250 Hz. Der feste Low-Cut der restlichen Kanäle liegt bei 82 Hz.

Pad Inst
Die ersten beiden Kanäle kommen mit zusätzlichem Instrumenteneingang, LO-Z-Schaltung, Pad und einem frei durchstimmbaren Low-Cut.

Klar, ganz original ist das Layout nicht. Der klassische 1073 integriert beispielsweise die Modi des Line-Amps direkt in den Gain-Schalter. Und auch die Cutoff-Frequenzen des Low-Cuts weichen beim Original ab. Ob man sich daran stört, ist wohl eine individuelle Frage.

Standard-Kanäle
Alle Kanäle bieten eine Ausgangsabsenkung und erlauben kreativen Umgang mit Sättigungseffekten.

Sehr zu begrüßen ist die Möglichkeit, den Ausgangspegel stufenlos zurückzuregeln. So lässt sich nicht nur die grobe Rasterung des Gains am Ausgang feinjustieren. Auch ein vorsätzlich etwas heißer angefahrener Preamp lässt sich auf diesem Weg bändigen, ohne dabei die Wandler zu überfahren. Sehr fein!

​Einfache Integration des Super 8 dank interner Wandlung

Eine rein analoge Anbindung des Heritage Audio Super 8 ist grundsätzlich natürlich möglich. Neben den acht Mic-Ins (XLR) und den Line-Ins (optionale DB25-Kabelpeitsche) sind auch Line-Ausgänge für die einzelnen Kanäle vorhanden. Und zwar sowohl im XLR-Format als auch über einen DB25-Port. Die interne Wandlung (bis 24Bit/192kHz) gestaltet die Integration des Preamp-Moduls jedoch noch wesentlich einfacher.

Anschlüsse
Rückseite des Heritage Audio Super 8

Die wohl gängigste Schnittstelle zur digitalen Anbindung ist optisches ADAT. Bei Sample-Rates bis 48 kHz lassen sich die vollen acht Kanäle über ein einzelnes Lightpipe-Kabel streamen. Bei höheren Auflösungen kommt Sample-Multiplexing (S/MUX) zum Einsatz, was die Verwendung von zwei Kabeln erlaubt. So sind bei 96 kHz die vollen acht Kanäle möglich. Bei 192 kHz bleiben noch vier Kanäle. Alternativ ist die Nutzung von S/PDIF oder AES/EBU über einen 9-Pin-Anschluss für entsprechende Kabelpeitschen (nicht enthalten) möglich. In beiden Fällen lassen sich unabhängig von der Abtastrate alle acht Kanäle über vier Kabel übertragen. Dazu ist natürlich ein Audiointerface mit entsprechender Ausstattung nötig.

Digitalanschlüsse
Analoge und digitale Schnittstellen des Heritage Audio Super 8

Schaltbarer Return pro Kanal

Der Heritage Audio Super 8 bietet die Möglichkeit, die internen Wandler entweder direkt von den Preamps oder von einem externen Eingang aus zu beschicken. Das ist vor allem dann interessant, wenn beim Recording weiteres Outboard-Equipment (z.B. Kompressoren oder EQs) zum Einsatz kommen soll. Der externe Eingang fungiert dann als schaltbarer Return. Theoretisch wäre es aber auch möglich, hier externe Preamps anzuschließen und den Super 8 für die entsprechenden Kanäle als reinen AD-Wandler zu verwenden. Ein schönes Zusatz-Feature!

Super 8
Die externen Eingänge lassen sich pro Kanal über entsprechende Taster aktivieren.

Zu guter Letzt lässt sich auf der Frontseite auch die Sample-Rate der internen Wandlung steuern. Das gilt natürlich nur dann, wenn der Super 8 als Master-Clock fungiert. Die Synchronisation mit einer externen Clock lässt sich über die rückseitige Wordclock-Schnittstelle umsetzen.

​Heritage Super 8: Drei Verstärkerstufen und Carnhill-Übertrager

Auch wenn von außen betrachtet nicht alles ganz original ist, handelt es sich bei den Preamp-Schaltungen des Super 8 um exakt geklonte Versionen des klassischen 1073. Genauso wie beim Original wird die Verstärkung von bis zu 80 dB über drei Verstärkerstufen erreicht. Prägend für den Klang dabei auch die Übertrager. Heritage setzt hier wie auch bei seinen anderen 73er-Preamps auf exklusiv entwickelte Carnhill-Übertrager. So sieht das Innenleben des in China produzierten Super 8 aus:

Aufbau innen
Fotostrecke: 3 Bilder Innenleben des Heritage Audio Super 8
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