Test des Heritage Audio Tubesessor: Fazit
Der Heritage Tubesessor ist ein hochwertig konstruierter und hervorragend klingender Opto-Röhrenkompressor mit einer großen klanglichen Bandbreite. Er übernimmt längst nicht nur die Rolle des smoothen Feingeists, die man dieser Gattung in der Regel zuschreibt. Ähnlich wie der originale Tube-Tech CL 1B kann er mit seinen flexiblen Attack- und Release-Zeiten auch einmal ordentlich zupacken. In den beiden fixen Modi mischt sich dabei eine warme Sättigung in das Signal – und diese lässt sich über die zusätzliche Röhrensättigung bis zur eindeutigen Verzerrung hin treiben. Voraussetzung ist dabei, dass man über hochwertige Wandler mit ausreichend Headroom für die hohen Ausgangspegel nutzt. Das im Original ebenfalls nicht enthaltene Sidechain-Filter ist ein willkommener Zusatz.
Für dich ausgesucht
Zum Testzeitpunkt liegt der Heritage Audio Tubesessor etwa 500 Euro unter dem Neupreis des Originals. Und im Preisbereich oberhalb von 3000 Euro ist der Unterschied nicht so enorm, wie man das von manchen Clones her kennt. Dazu kommt allerdings auch, dass der CL 1B nicht mehr ganz einfach zu bekommen ist. Die Entscheidung für oder gegen den Nachbau ist also eine individuelle und persönliche Sache. Unter dem Strich handelt es sich beim Tubesessor fraglos um einen vernünftigen Deal.
- Opto-Röhrenkompressor im Stil des Tube-Tech CL 1B
- NOS-Röhren für Verstärkung und zusätzliche Sättigung
- Übertrager-symmetrierte Aus- und Eingänge
- drei Timing-Modi: Manual, Fix/Man und Fixed
- Sidechain-Filter mit fünf Filteroptionen
- großes VU-Meter
- interne Spannung von 450 Volt
- hergestellt in: Spanien
- Webseite: heritageaudio.com/
- Preis: € 3199,– (Straßenpreis am 6.6.2023)
- vielseitige Klangeigenschaften
- sehr gute Verarbeitung
- funktionale Extras gegenüber dem Original
- hoher Ausgangspegel setzt hochwertige Wandler voraus
Fiete sagt:
#1 - 20.06.2023 um 19:04 Uhr
Die Hörbeispiele klingen ja überhaupt nicht nach CL1b. Ich habe selber einen, den ich sehr dafür schätze, unsichtbar zu leveln, vor allem beim vocal recording. Wenn er das Signal färbt, dann minimal hifi mit einem ganz leichten boost in den höhen. Den hörbar zum zerren zu bringen ist praktisch unmöglich. Hier passiert ja wirklich das absolute Gegenteil: selbst in der cleansten Einstellung klingt der tubesessor so als wäre da ein LPF drauf. Dazu verliert das Signal einiges an detail (gut zu hören in den vocal frys). Sicherlich ein trotzdem ein interessanter Kompressor/Sättigungskiste, aber ganz weit weg vom CL1b. Das ist wohl eher eine Marketing Masche als ein Klon.
Thomas B. sagt:
#2 - 21.06.2023 um 00:21 Uhr
Am besten klingt immer noch das erste, unbehandelte Signal bei den Vocals. Es hat die meisten Höhen, die auch noch sehr schön sind. Sobald der Tubesessor drin ist, hat es weniger Höhen, wie mein Vorredner richtig festgestellt hat. Wenn ich davon ausgehe, dass dieser A/B sorgfältig gemacht wurde, ist er ein Nicht-Kauf-Argument.
Fox sagt:
#3 - 07.05.2024 um 23:06 Uhr
Für Ihre Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. An welche Wandlerklasse denken Sie zur Unterstützung des Röhrensensors? Ich habe eine ID22-Hörschnittstelle. wird es reichen?