Heritage Guitars vs Gibson, David gegen Goliath? Trotz einer Jahrzehnte alten Vereinbarung soll der legendäre Gitarrenhersteller eine „Kampagne der Schikane“ gegen den kleineren Boutiquehersteller führen. Nun hat Heritage Guitars die Nase voll und geht zum Angriff über.
Heritage Guitars
Hierzulande wird Heritage Guitars wohl nicht vielen ein Begriff sein. Dabei ist die Firma sogar sehr nah mit der Geschichte Gibsons verbunden. Sie wurde von ehemaligen Mitarbeitern der Gitarrenbaulegende gegründet und hat 1984 die ursprüngliche Fabrik übernommen. Zur Fertigung ihrer Instrumente nutzen sie sogar die alten Gibson-Maschinen. Nach einem etwas holprigen Start einigten sich die beiden Unternehmen 1991 auf eine gemeinsame Ko-Existenz.
Heritage Guitars vs Gibson
Von dieser vertraulichen Erklärung scheint Gibsons neue Führung nichts mehr wissen zu wollen. In einer Erklärung auf Instagram heißt es von Heritage, man habe rechtliche Schritte eingeleitet, da eine „anhaltende und exzessive Schikanierungskampagne“ gegen sie geführt werde.
So soll Gibson verlangt haben, dass Heritage im Wesentlichen seine Geschäfte einstellt, da dies die einzig aktzeptable Lösung sei. Uff. Hauptstreitpunkt sind wahrscheinlich die von Heritage Guitars verkauften Single-Cut-Designs im Stil einer Les Paul, doch das ist nicht bestätigt. Heritage behauptet jedenfalls, sich an die Bedingungen der 1991 getroffenen Vereinbarung gehalten zu haben.
Gibsons Antwort
Gibsons offizielle Antwort lässt die Lage schon wieder etwas anders erscheinen. In einem Statement auf Guitar.com wird betont, man habe sich an das Übereinkommen von damals gehalten und sei enttäuscht über die Anklage. Heritage Guitars soll auf seiner Webseite irreführende Werbesprache benutzt haben, um dem Kunden das Gefühl zu geben, eine originale Gibson zu kaufen. Außerdem sollen in jüngerer Zeit neue Modelle erschienen sein, die sich eindeutig nicht an das gemeinsame Übereinkommen halten, sodass Gibson freundlich darum gebeten habe, eine konstruktive Lösung des Problems zu finden.
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Trotzdem wird der Ton auch ernst. Hinter der Boutiqueschmiede stehen anscheinend einige große Konzerne (BandLab), von denen sich Gibson nicht an der Nase herumführen lassen will.
Was meint ihr?
Gibsons Rechtsabteilung scheit auf jeden Fall alle Hände voll zu tun haben. Neben der Klage gegen Kiesel Guitars berichteten wir außerdem über juristische Angriffe auf Firmen wie Dean Guitars oder die Niederlage vor dem Europäischen Gerichtshof.
Wie ist eure Meinung zu der Thematik? Seid ihr auf der Seite des scheinbar kleineren Unternehmens oder steht ihr zu Gibson? Leider ist nicht so richtig klar, um welche Modelle es sich genau handelt.