Auf dem Desk
Verarbeitung und Bedienbarkeit des Heritage Synth Buddy geben keinen Anlass zur Kritik. Die Stecker untersdchiedlicher Hersteller werden zuverlässig in den Buchsen gehalten und lassen sich ohne Gewalt aus ihnen lösen. Das einzige Bedienelement des Switches fasst sich gut an und gibt ein klare haptische Rückmeldung. Schon ohne eingesteckte Kabel kann man den Synth Buddy mit einer Hand bewegen, ohne mit der anderen festhalten zu müssen – da bewegt sich nichts.
Falls es jemand braucht: Beschriftung?
Ich hätte mich noch Felder gefreut, die man beschriften kann. Ich gehöre zu den Kandidaten, die im Zweifel dann doch ausprobieren müssen, ob ein Gerät jetzt an die 6, die 7 oder doch die 8 angeschlossen wurde. Das verringert zumindest für mich die Arbeitsgeschwindigkeit, macht die Fehlervermeidung und -suche schwerer. Die Gegenfrage lautet nun tatsächlich: Wie sollte man das machen? Eine mögliche Lösung wären beschriftbare Felder oder austauschbare Labels, wie sie in professionellen Studios oft genutzt werden. Ich würde mich mit Aufklebern behelfen und Nummern an Geräte kleben. Und viele User sehen wahrscheinlich überhaupt kein Problem und dürfen diesen Absatz für sich gerne einfach streichen.
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Meine Buddy-Synths mit dem Synth Buddy umschalten
Zunächst schließe ich tatsächlich Klangerzeuger an. Zwischen Nord, E-Mu, Moog und Waldorf herumschalten zu können, ist durchaus praktisch. Einen Waldorf Pulse und den Moog Sub37 mit identischen MIDI-Daten zu versorgen und sehr ähnlich einzustellen, um das für meine Soundvorstellung passende Gerät herauszufinden, ist wirklich ein Freude. Simpel, aber hilfreich (Allerdings geht das natürlich auch mit Mutes in der DAW oder eben am Mischpult).
Knackser können natürlich auftreten
Klar: Das ist ein passives System, da wird nichts gefadet. Das hat zur Folge, dass man vielelicht nah am Scheitelpunkt einer Schwingung schaltet. Besonders bei tiefer Grundfrequenz kann das natürlich knacksen. Als Kritik möchte ich das nicht verstanden wissen, denn sonst müsste ein enormaer Aufwand betrieben werden. Schön: Ein auffälliges Übersprechen zwischen benachbarten Kanälen oder innerhalb eines Stereopärchens konnte ich nicht feststellen.
Mono und Stereo
Ebenfalls dem simplen Gerätekonzept geschuldet ist, dass ein L-Input mit einem L-Output und ein R-In mit R-Out verbunden sind. Das bedeutet, dass ein Gerät mit einem einkanaligen Ausgang auch nur auf einem Ausgang erscheint. „L = Mono“ ist über einen Umweg möglich, indem ein Kabel gesplittet wird. Ein Mono-Synth wird mit einem Y-Kabel einfach an beide Inputs angeschlossen. We mag, lötet sich einen solchen Adapter selbst (Tutorial: Adapterkabel löten) oder greift nach inem fertig konfektionierten Y-Adapterkabel.
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Warum eigentlich nur „Synth“?
Ein Universal-Buddy ist der Heritage-Switch nicht, denn mit symmetrischen Signalen oder solchen, die Last tragen, wird es schwierig. Aber es gibt eine Menge Aufgabenbereiche für den Synth Buddy, die sich aus dem Namen nicht sofort erschließen. Beim Reamping oder Nutzen von Gitarreneffekten im Mixdown kann man problemlos Instrument-Signale schalten, um verschiedene Sounds auszuprobieren. Der Synth Buddy unterscheidet atürlich nicht ein Nutz- von einem Steuersignal. Damit ist er eine CV-Schaltzentrale, wenn man will. Und: Es ist ein passiver Switch, der einfach nur Verbindungen herstellt. Damit kann man ihn auch andersherum betreiben! Eine Quelle auf zehn unterschiedliche Ziele – das geht dank Klinkenbuchsen sogar ohne Gender Changer.
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Lohnt die Anschaffung?
Quellen, die selektiert werden wollen, finden sich eigentlich immer und überall. Ob eine feste Verkabelung sinnvoll ist, muss jeder nach Situation entscheiden. Denn wenn zwei der Quellen in einem Projekt gleichzeitig genutzt werden sollen, ist das schon nicht möglich. Der Synth Buddy ist schließlich kein Mixer.
Hätte ich keine Patchbay, würde ich mich sehr freuen, mit dem Heritage Synth Buddy zwischen Sampler, verschiedenen Synths, einem ROMpler und einer Drummachine auswählen zu können. Allerdings etwas schade ist, dass ich mich beim Blick in mein altes Effektrack fragen muss: Würde ich aus Conveniencegründen auf die symmetrische Verbindung verzichten? Selbst meine alte Klinkenpatchbay ist symmetrisch – und preislich kommt man mit einer 19“-Klinkenpatchbay und einer Handvoll Kabel auch nicht teurer weg als mit dem Synth Buddy. Wäre jener etwas teurer, aber mit TRS ausgestattet, hätte mich das sehr gefreut.
Alternativen zum Heritage Audio Synth Buddy
Eine Alternative ist schon genannt: eine Patchbay. Ehrlich gesagt, würde ich diese einem Switch vorziehen, auch deswegen, weil dadurch die simultane Nutzung von Geräten nicht verbaut wird. Für wen ein Switch eine gute Lösung ist, der muss nicht im Gitarrenbereich nach fußgeschalteten und somit auf dem Producer-Desk umständlichen Switches suchen, sondern kann die Edelvariante des Heritage Synth Buddy in Betracht ziehen: Der Flock Audio Switch erlaubt die individualisierbare Anzeige mit einem runden Display. Farben, Namen und sogar Icons können gewählt werden. Es gibt zwar ein Stereopärchen Inputs weniger, aber dafür symmetrische Verbindungen.