Fazit
Soundgourmets aufgepasst! Der Zendrive ist ein eigenständiger Verzerrer, der einen weichen Overdrive-Sound erzeugt. Das Klangverhalten ist leicht näselnd und kultiviert- dabei aber nicht besonders fett. Die Gainreserven sorgen für eine mittelstarke Zerre, bei der man (abhängig von der verwendeten Gitarre) nicht weiß, ob die Gitarre schon zerrt oder noch clean ist. Wer einen geschmackvollen Fusion- oder Bluessound erzeugen will, kommt hier schnell zu wirklich guten Ergebnissen. Dabei spielt der verwendete Amp jedoch eine entscheidende Rolle. Zusammenfassend kann ich nur sagen: “Klein und wirklich fein”
- eigener Sound
- Fusion geeignet
- Humbucker und Singlecoil geeignet
- nicht sehr vielseitig
- etwas schönfärbend
- Hersteller: Hermida Audio
- Typ: Overdrive
- Regler: Volume, Gain, Tone, Voice
- Schalter: ON/OFF
- Anschlüsse: In/Out, 9 Volt DC Netzteilbuchse
- UVP: 256,00 Euro UVP
G.S. sagt:
#1 - 23.12.2024 um 12:17 Uhr
Der Test ist nicht gerade repräsentativ, da die Grundeinstellung des Verstärkers ziemlich dumpf ist. Bei mir klingt der Zendrive ganz anders - nämlich viel besser. Man muss sich allerdings sehr mit ihm beschäftigen, denn sowohl der Regler für Gain, Tone und Voice interagieren auf sehr komplexe Weise miteinander. Auch wenn ich Robby Mildenberger für einen sehr guten Gitarristen halte, dessen Spiel mir sehr gut gefällt - aber an einer Stelle plappert er einen totalen Quatsch nach: Die Finger des Gitarristen sind fast ausschließlich nur für seine Spielfähigkeit entscheidend - sobald ein Verzerrer dazukommt, drückt ganz der jeweilige Verzerrer und dessen Einstellungen dem Klang seinen Stempel auf, ganz egal, wer da als Gitarrist davorsitzt. Und ich meine wirklich nur den Klang - nicht die anschlagstechnischen Eigenheiten. Ganz davon abgesehen, dass sowieso nur die wenigsten E-Gitarristen mit den Fingern spielen bei der rechten Hand und somit bei den meisten Gitarristen eher die Härte des Plektrums sowie die Art der Kraftentfaltung des Unterarms eine kleine Rolle spielen beim Klang. Bei Letzterer gibt es aber kaum Unterschiede bei versierten Gitarristen. Aber nichtsdestotrotz, den allergrößten Anteil am Klang hat der Verzerrer - nicht der Spieler, selbst wenn er mit den Fingern spielt. Wenn die Finger so entscheidend wären, bräuchte man höchstens einen Verzerrer, falls man einen cleanen Verstärker spielt. Sobald es ein Zweikanaler ist, bräuchte man gemäß den Aussagen des Testers überhaupt keinen Verzerrer, weil der Ton ja angeblich von den Fingern kommt. Dass dies nicht zutrifft, weiß jeder - und deshalb ist es auch kein Zufall, dass die Gitarristen nicht nur einen Verzerrer auf dem Pedalboard haben. Man sollte also schon realistisch bleiben und nicht vor lauter Verehrung einiger Gitarristen in Märchen abschweifen bzw. Märchen weiterverbreiten. Und auch wenn ich Robby Mildenberger alleine schon bei seinen Tests vergleiche - das klingt jedes Mal ganz anders, je nachdem, mit welchem Material er spielt.