Praxis
Auspacken, Aufbauen, Anschließen
Nach dem Öffnen des Versandkartons kann man mit zwei großen Griffen die komplette Einheit herausholen. Die gut geschützten und am Woofer befestigten Satelliten sind einfach über einen drehbaren Bajonettverschluss zu trennen, und der weitere Aufbau des Systems geht fast schon blitzartig. Die Stative sind schnell montiert und die 1 kg schweren Boxen lassen sich mühelos darauf befestigen. Zwei Lausprecherkabel einstecken, die Eingänge belegen und schon kann`s losgehen!
Beschallung mit LUCAS Nano 300
Vor so einem Test hat man ja oft eine bestimmte Erwartung hinsichtlich des Sounds, die durch die Größe des Systems, also der Lautsprechergröße beeinflusst wird. Doch der erste Test mit unterschiedlichster Konservenmusik war ziemlich beeindruckend. Die Anlage zeichnet ein sehr sauberes durchsichtiges Klangbild, und alles klingt ein wenig HiFi-mäßig und stört uns beim Hörtest überhaupt nicht.
Akustische Instrumente (mit einem Pickup oder einem Mikrofon abgenommen) klingen extrem duchsichtig und natürlich. Als Gesangsanlage hat das System hervorragende klangliche Eigenschaften. Stimmen klingen rund und ausgewogen, die unteren Mitten sind präsent und auch die Höhen kommen prägnant rüber. Mit dem Contour-Regler, der ja eine gehörrichtige Funktion hat, ließen sich sich sehr einfach klangliche Korrekturen vornehmen. Ein akustischer Flügel (mit einem Schertler-Pickup abgenommen) verzückte die Ohren der Tester. Akustische Gitarren absolvierten mit Bravour die Hörprobe, und eine direkt angeschlossene E-Gitarre eines Bluesbarden, der zu seinem Gitarrenspiel auch noch sang, passierte problemlos den Test. Bei einem Extremtest mit einer Bassdrum mit einem Großmembran-Mikrofon kamen wir nur zurecht, wenn man den Anteil des Subbasses reduzierte. Für einen gut klingenden Akustikbass war der Woofer, der bis 190 Hz tönt, aber dann doch etwas überfordert – ab 190 Hz übernehmen die Satellitenboxen die Wiedergabe.
Bei Discomusik mit einer Viertelbassdrum war das System ab einer bestimmten Lautstärke komplett überfordert. Der Einsatz des eingebauten Limiters war hier sofort zu hören und über die LED zu sehen. Das Nano-System liebt und stützt mehr die durchsichtigen Sounds.
Sehr interessante Ergebnisse leistete der Monoaufbau des Systems. Zwei Boxen werden per Easy-Click-Verbindung, wie es HK Audio in seiner beigefügten Bedienungsanleitung nennt, übereinander auf ein 1,90 Meter hohes Stative geschraubt und klingen bei einer Sprachbeschallung extrem gut. Die Lautstärke erhöhte sich sogar noch etwas durch den benutzten Monoschalter im Woofer. Eine gleichmäßige Abstrahlung der Breitbandlautsprecher mit 60 x 40 Grad, die mit 70 Watt Ausgangsleistung gespeist werden, sorgen für Verständlichkeit und Durchsichtigkeit der Sprache und zeigten deutlich die Vorzüge des LUCAS Nano 300. Das Stative trägt mühelos und stabil die beiden Satelliten mit 2 kg Gewicht.
By the way: Unser Testgerät lieferte trotz Einschaltverzögerung einen Einschaltknacks und beim Abschalten des Systems ein weiteres Störgeräusch. Warum die Lautstärkeregler der Eingänge in der Mittelstellung rastend sind, wurde uns nicht ganz klar, störte aber auch nicht.
Weiteres Zubehör
Die Wandhalter aus dem „Add On Package 2“, welches optional für 59 Euronen zu bekommen ist, können auch als Tischständer benutzt werden. Man stellt den Woofer unter den Tisch und schliesst die integrierten Kabel direkt am Verstärker an. Mit einem mitgelieferten Inbusschlüssel läßt sich ein gewünschter Winkel fest einstellen. Die Boxen werden über die Patentanschlüsse mit den Haltern verbunden und schon rummst es links und rechts vom Bildmonitor. Die lauteste und bestklingenste Computerabhöre, die wir je im Betrieb hatten…vielleicht etwas überdimensioniert, aber egal, es macht halt Spaß.
Es gibt auf Wunsch auch eine Transportkarre für dieses System – diese ist ebenfalls optional erhältlich und kostet 99 Schleifen. Es sieht ein wenig aus wie ein Platten-Trolli, man könnte also auch für einen DJ gehalten werden.
Eine deutsche Bedienungsanleitung erklärt sehr verständlich das gesamte System und liefert auf sehr vielen Zeichnungen auch noch viele weitere Anwendungsbeispiele. Auf der Webseite des Herstellers lässt sich die Anleitung kostenlos herunterladen.
Bene sagt:
#1 - 27.06.2013 um 17:37 Uhr
Hi, cooler Bericht, Ganz am Ende in den Specs steht, der Subwoofer hätte einen Frequenzgang von 44 Hz bis 190 kHz, müsste aber 190 Hz heißen, oder?Viele Grüße
Guido (bonedo) sagt:
#2 - 27.06.2013 um 17:48 Uhr
Hallo Bene, böser Fehlerteufel...ist korrigiert. Gut aufgepasst, danke für die Info.
Gruß,
Guido
Ronny Funk sagt:
#3 - 04.06.2016 um 17:35 Uhr
Als ich mir die LUCAS nano 300 zulegte, war ich bereits Besitzer einer Bose L1 compact, allerdings, wenn es die LUCAS nano 300 damals schon gegeben hätte, weiß ich nicht, ob ich dann....
Nun, wie auch immer, beide Anlagen ergänzen sich gut, sind klanglich recht ähnlich und geben mir mehr Flexibilität.
Wenn ich mal einen L-förmigen Raum zu beschallen habe, dann betreibe ich beide Systeme in Mono, die Nano in Doppelmono, beschalle mit dieser den kürzeren Schenkel und mit der Bose L1 compact den längeren.
Wenn es zwei Räume sein sollen, bekommt der größere die Bose, der kleinere die Nano.
Wenn ich abwechselnd in zwei Räumen spielen soll, kann ich, da ich zwei Keyboards und zwei Anlagen habe, beide gut beschallen.
Bei einem Duo Auftritt hatte mein Mitmusiker für seine Gitarre und meinen Gesang die Bose L1 compact und ich hatte für das Keyboard die Nano 300, allerdings ergänzt um einen aktiven Subwoofer, welcher den Tiefbass übernahm und an die Nano 300 alles oberhalb 100 Hz sandte. Ein ganz großer Sound.
Insgesamt bereue ich die Anschaffung nicht. Das System verschafft mir eine Flexibiltät, die ich nicht mehr missen möchte.
EDIT: Ein Nachteil ist aber das Klinkenkabel als Lautsprecherkabel. Da kann auch mal der Stecker schön nach unten rausrutschen...