Praxis
Klang und Spielpraxis
Unser fabrikneues Testmodell hat sich optimal eingestellt zum Test eingefunden. Der sehr schmale Hals mit C-Shaping liegt bequem in der Hand, sodass eine Einspielphase nicht nötig ist. Der (geübte) Spieler kann für die dicke E-Saite bei Bedarf auch den Daumen in sämtlichen Lagen zuhilfe nehmen. Mit ihrer guten Saitenlage lässt sich die Höfner auch in den höheren Lagen bespielen und auch dort kann sich der Ton voll entfalten. Der Spielraum beträgt ab Werk 2,5 mm auf der Seite der dicken E-Saite und 2,0 mm auf der Seite der dünnen E-Saite. Zusammen mit der sanften Griffbrettwölbung sind deshalb auch vollklingende Barrégriffe auf der ganzen Länge ohne Anstrengung spielbar. Die relativ schmalen Bünde wirken sich positiv auf die Intonation aus, Dead Notes gibt es nirgends auf dem Griffbrett.
Unsere Kandidatin punktet mit einem durchsetzungsfähigen Naturton mit brillanten klaren Höhen, der sich mit dynamischer Ansprache auch für Solospielstücke anbietet. Mit einem kräftigen 12er Satz D’Addario EXP wird ein voller, runder Ton erzeugt.
Die folgenden Aufnahmen wurden mit zwei kleinen Neumännern gemacht. Ein EQ wurde eingesetzt, um die Aufnahme im Bass zu entrumpeln, ansonsten wird der Frequenzbereich linear übertragen. Den Kompressor habe ich nur ganz dezent (Ratio 4:1) eingesetzt. Der Kathedralhall sollte den schönen Klang unterstreichen.
Das elektroakustische Signal bietet eine andere, nicht vergleichbare, aber auch nicht unbedingt schlechtere Klangcharakteristik, wenn man die Höfner über einen Akustik-Amp schickt. Rückkopplungen treten bei moderater Raumlautstärke praktisch nicht auf und auch im Studio liefert der Presys ein brauchbares Signal. Das reine Tonabnehmersignal wird relativ dynamisch übertragen und bietet – praktisch ohne Piezoknarzen – eine gehobene Qualität, die in dieser Preisklasse überrascht.
Die besten Ergebnisse erzielt man im Studio, wenn man zum Natursignal diskret das Tonabnehmersignal hinzufügt, um das Fundament zu unterfüttern.
Die gute Saitenlage lädt natürlich auch zum Spiel von Linien ein, wobei auch Einzeltöne mit einer langen Ausklingzeit aufwarten. Mit der kräftigen Werksbespannung lassen sich Einzeltöne auf den Diskantsaiten aber nicht in dem Maß formen, wie man das bei einer E-Gitarre gewohnt ist. Außerdem sind die oberen Bünde nur mit Mühe zu erreichen, da der spitze Halsfuß dem Spiel dort Grenzen setzt und der Cutaway fehlt. Die HA wurde eben nicht primär für den Soloflitzer konzipiert, sondern eher für Picker und Strummer. Aber in einer kleinen Besetzung ist die Höfner HA auch unplugged sehr gut aufgehoben. Hier eine Bassriff, das sehr druckvoll übertragen wird.
Für dich ausgesucht
Der Ton bleibt auf allen Dynamikstufen authentisch und auch Rhythmen kommen bei größerer Lautstärke noch gut an, ohne dass sich blechern klingende Geräuschanteile in den Klang einmischen.
Hier habe ich den Stereosound mit einem Time Adjuster entkoppelt.
Mike Warner sagt:
#1 - 11.06.2017 um 00:24 Uhr
I'm hoping it will be available in the US soon!!