Fazit
Mit dem HCT 500/1 CV Contemporary hat Höfner einen tollen Beatles-Bass im Programm, der die legendären 60’s-Sounds in bester Qualität liefert, aufgrund des moderaten Preises aber auch mit kleineren Budgets kompatibel ist.
Mir persönlich gefällt das Cavern Pickup-Spacing wirklich ganz ausgezeichnet: Der Sound mit beiden Pickups ist etwas sonorer und voller als bei Violin-Bässen mit dem herkömmlichen Spacing, und vor allem der Solo-Sound des Treble-Pickups ist der absolute Hit. Ich hätte tatsächlich nicht gedacht, dass ein Violin-Bass einen derart durchsetzungsstarken und knurrigen Sound zu liefern vermag!
Auch der Tonblock trägt dazu einen nicht zu unterschätzenden Teil bei. In meiner Wahrnehmung verfügt der Höfner HCT 500/1 CV Contemporary über einen solideren und ebenmäßigeren Sound und die Töne schwingen gleichmäßiger sowie langsamer aus als bei einem vergleichbaren Modell ohne Tonblock. Punkten kann der schicke Shorty zudem in Sachen Verarbeitung – ich kann selbst bei penibelster Inspektion keinerlei Mängel ausmachen – sogar das Setup ab Werk war erste Sahne!
Für dich ausgesucht
In Anbetracht dieser Vorzüge und der klanglichen Qualitäten kann ich den Preis von aktuell 699,- Euro nur als ausgesprochen moderat bezeichnen. Wer einen eleganten Shortscale-Bass sucht, der die amtlichen 60’s Vintage-Sounds liefert, aber durchaus auch mal in moderneren Bands eingesetzt werden kann, sollte mit dem Höfner HCT 500/1 CV Contemporary auf jeden Fall mal ein ausgiebige Probefahrt unternehmen!
- Warm-sonorer Vintage-Sound
- klassische Optik
- tadellose Verarbeitung
- ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Handhabung anfangs gewöhnungsbedürftig
- Technische Spezifikationen:
- Hersteller: Höfner
- Herstellungsland: Japan
- Modell: Höfner HCT 500/1 CV Contemporary
- Mensur: 30 Zoll
- Korpus: Hohl-Konstruktion, Fichtendecke, Zarge und Boden aus geflammtem Ahorn, Schwarz/Weiß/Schwarz-Binding, Sunburst Lackierung (Hochglanz)
- Hals: Set-Neck-Konstruktion, dreiteilig Ahorn/Buche/Ahorn, Palisander-Griffbrett mit Einfassung, 22 Bünde + Nullbund, 48mm am 12. Bund, 42mm am Sattel, Roundwound-Saiten
- Hardware: Offene Stimmmechaniken, Kunststoffsattel, Saitenaufhängung Trapez Nickel, Ebenholz-Steg, Gurtpins
- Tonabnehmer: 2 x Höfner Staple Humbucker im Cavern-Abstand
- Elektronik: 2 x Volume, Rhythm/Solo, Bass Solo, Treble Solo
- Gewicht: ca. 2,8 kg
- Ladenpreis: 699,- Euro (September 2024)
furanku sagt:
#1 - 03.09.2024 um 07:01 Uhr
Nichts gegen den Höfner Violinbass. Andererseits sehe ich abseits von Beatles Revivalbands und McCartney-Fans wenig Relevanz dieses Basses. Ich glaube auch kaum, dass selbst ein Bassist der Zielgruppe den typischen Klang wirklich heraushören könnte, den bekommt man auch mit anderen Bässen hin ... nur dass man eben dort diesen Sound sonst eher vermeidet. Auch spieltechnisch ist der Bass eher unangenehm. Es ist schon reine Tradition und Folklore diesen Bass bis heute zu bauen und offensichtlich finanziell für Höfner noch attraktiv.
Lars Lehmann sagt:
#1.1 - 03.09.2024 um 12:04 Uhr
Hallo Furanku, da muss ich dir aus meiner persönlichen Erfahrung widersprechen. Ich liebe den Sound meines Höfner-Basses, vor allem im Studio. Speziell mit Flatwounds sitzt dieser halbakustische Ton wie eine "1" im Mix. Na klar, das Handling eines Violin-Basses ist ohne Frage speziell, aber der Klang war bislang bei ganz bestimmten Songs (meistens welche mit Retro-Klangästhetik, aber auch einige moderne Dance-Nummern) exakt das, was die Tracks brauchten. Viele Grüße, Lars
Antwort auf #1 von furanku
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenpau docmartney sagt:
#1.1.1 - 09.09.2024 um 08:57 Uhr
spiele die dinger und auch kopien davon auch gerne, mit pyramid flats. erst einmal sind sie schön leicht und ich hab eh bandscheibenprobleme, dann mag ich das stringspacing und auch die mensur- macht flotte fingerlines easy machbar und obendrein liebe ich alles mit hohlräumen- die akustische komponente macht so ein instrument irgendwie organischer. mache damit in erster linie reggae, ska, dub und artverwandtes- robbie shakespeare von den riddim twins "sly und robbie" hat die dinger auch immer wieder benutzt- und sogar da kommt bei mir zusätzlich n schaumklotz unter die saiten, um den sound noch mellower hinzukriegen. ich muss aber auch dazusagen, dass ich bei den dingern immer sofort nach erwerb die bescheuerte elektrik rausschmeisse und dafür ein volume- und ein tone-poti, sowie für jeden pickup einen on/of-kippschalter einbaue. ich schraube mir meinen sound auch während der gigs gerne am bass zurecht, bevor ich ständig an den amp renne. ist zwar nicht die nummer 1 in meiner sammlung (die ist inzwischen auch absurd groß), aber für proben mit fahrradanreise ideal.
Antwort auf #1.1 von Lars Lehmann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRoman sagt:
#2 - 09.10.2024 um 00:31 Uhr
Die Höfner Contemporary Serie wurde doch immer in China (zeitweise auch Indonesien) gebaut - hier im Artikel wird Japan als Herstellungsland genannt - ist das ein Fehler, oder wurde die Produktion tatsächlich verlegt? Bei dem Preis kann ich mir "Made in Japan" eigentlich nicht vorstellen...