Praxis
Das Pedal hängt für den Praxisdurchlauf vor einem Fender Silverface Bassman, der weitestgehend clean eingestellt ist. Vom Amp geht das Signal anschließend weiter in eine Universal Audio OX Box, die die Simulation einer 4×12 Box mit Celestion Greenback Lautsprechern bereitstellt. Mit welchen Einstellungen und Gitarrentypen die folgenden Aufnahmen eingespielt wurden, könnt ihr den Beschriftungen der Audiofiles entnehmen. Wir starten mit einer ersten Bestandsaufnahme des Charakters beider Schaltkreise, vorab hört ihr das Bypass-Signal. Zeigen das Tone- und Drive-Poti auf 12 Uhr, muss man, wie schon beim kürzlich getesteten Clean Drive des Herstellers, den Output etwas großzügiger aufdrehen, um mit der jeweiligen Zerrstufe in etwa eine Ausgangslautstärke auf Unity-Gain zu erhalten.
Wie erwartet, unterscheiden sich die beiden Overdrives sehr hörbar voneinander. Dabei kommt das Clean Drive mit weniger Gain und einem transparenteren und in den Höhen gedämpften Grundcharakter. Das SRV Land wirkt dagegen komprimierter und mittiger. Beim Einschalten leuchten die beiden LEDs relativ hell, was aber noch im Rahmen bleibt.
Wie sich bei genauerer Untersuchung zeigt, hört die Clean Drive-Sektion des Double Trouble nicht nur auf denselben Namen wie das von mir kürzlich getestete Einzelpedal des Herstellers, sondert offenbart auch die gleichen Charaktereigenschaften, zu denen auch die weitere Dämpfung der Höhen bei der Rücknahme des Drive-Potis gehört. Das SRV Land hingegen hat generell mehr Gain im Angebot. Hier kommt eine kurze Bestandsaufnahme der jeweiligen Gain-Potis beider Pedale.
Das Clean Drive gefällt mir, wie auch im Test des gleichnamigen Einzelpedals, besonders gut bei angezerrten Sounds. Aber auch das SRV Land macht in dieser Kategorie keine schlechte Figur. Bei Bedarf bieten beide Pedale auf den letzten Metern zusätzlich die Möglichkeit, die Vorstufe des Amps per Output-Poti etwas mehr anzublasen.
Hier kommen ein paar Beispiele mit unterschiedlichen Gitarren und Pickup-Typen.
OD808 vs. SRV Land
Schon im letzten Beispiel wurde der SRV-Land-Schaltkreis seinem Namen gerecht und konnte seine texanischen Blues-Gene unter Beweis stellen. Stevie Ray Vaughan nutzte seinerzeit gern einen Tubescreamer in erster Linie als Booster. Ein kurzer Vergleich mit einem Maxon OD808 offenbart nicht unerwartet, dass das SRV Land dem berühmten grünen Pedal sehr ähnlich ist, dabei als reiner Boost aber einen Hauch zurückhaltender agiert. In puncto Verzerrung wirkt die Interpretation der Ungarn dagegen wiederum etwas voluminöser und kerniger und bietet auch mehr Gain-Reserven.
Für dich ausgesucht
Auch wenn man beide Pedale kombiniert, reagiert die Verzerrung sehr gut auf den Anschlag und den Regelweg des Volume-Potis. Darüber hinaus harmonieren beide Zerrstufen miteinander und ermöglichen ein sattes Brett. Hier lohnt es sich, zu experimentieren. Hören wir abschließend noch drei weitere Beispiele.