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Hotone Ampero Test

Praxis

Für die Soundfiles spiele ich den Ampero zunächst direkt in mein RME Fireface UFX und für die ersten Eindrücke steppe ich durch einige Werkspresets. Häufig klingen die jedoch sehr effektüberladen, weshalb ich gezielt nach Modellen gesucht habe, die den Ampsound gut rüberbringen:

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Preset 6 – Pure Clean Preset 14 – Crunchy Rhythm Preset 92 – MCZ Voxy OD Preset 12- Comp´d Clean Preset 8 – Djentle&Bouncy

Nun editiere ich ein paar Eigenkreationen, was dank der guten Bedienbarkeit und eines vorbildlichen Editors ziemlich leicht und intuitiv von der Hand geht. Zu Beginn beschränke ich mich auf diverse Amp-Gattungen ohne Effekte. Die Sounds klingen für meine Ohren wesentlich plastischer als die Werkspresets und haben eine relativ gute Direktheit und Transparenz. Gerade die Crunchsounds, die immer ein schwieriges Thema bei digitalen Abbildungen sind, werden gut getroffen. Im Vergleich würde ich die Soundqualität des Ampero etwa bei den Mooer-Modellern ansiedeln, stellenweise sind sie auch stärker und liegen meiner Ansicht nach teilweise sogar nur einen Hauch unter Helix und Konsorten. Dabei darf man natürlich auch den drastischen Preisunterschied zu den genannten Modellern nicht vernachlässigen.

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Clean Bassman Crunch Plexi Mid Gain 800 Hi Gain

Nun möchte ich auf ein paar Verzerrermodelle im Verbund mit einem Fender Bassman eingehen. Viele Pedale sind ziemlich gut getroffen, wie z.B. die charakteristischen Mitten des Tubescreamers. Auch in puncto Dynamik liefert der Ampero überzeugende Ergebnisse, wie man hier bei der Zendrive Emulation hören kann.

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Tube Screamer Zen Drive Fuzz Face
Die Effektvielfalt des Hotone Ampero ist immens und für ein Pedal dieser Preisklasse in überraschend guter Qualität.
Die Effektvielfalt des Hotone Ampero ist immens und für ein Pedal dieser Preisklasse in überraschend guter Qualität.

Als nächstes betrachte ich die Effekte, dir durchweg eine gute Qualität aufweisen.
Die hier eingesetzte Arion Chorus-Emulation klingt warm, der Kompressor kann sehr harmonisch und musikalisch arbeiten und das Tracking des Oktavers, wie hier beim polyphonen Modell, arbeitet sehr sauber und flott.

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Chorus Comp Delay Reverb Polyphonic Octaver

Der Delay-Block liefert Delayzeiten bis zu satten 4000 ms. Das Eintappen des Tempos und das damit verbundene Synchronisieren der Tremolo- und Delay-Geschwindigkeit funktioniert tadellos. Im folgenden Beispiel hört ihr ein Ping-Pong-Delay in Kombination mit Tremolo.

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Ping Pong Delay plus Tremolo Synced

Das Laden von eigenen IRs geht ohne Probleme über die Bühne, und auch wenn die On-Board-Faltungen überwiegend gut klingen, lassen sich bei einigen Modellen noch Steigerungen verzeichnen. Ihr hört das obige Marshall 800-Modell mit einer Drittanbieterfaltung, in diesem Fall eine 68er Marshall-Box.

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Eigene IR – Leadsound

Als nächstes möchte ich den Einsatz mit der Akustikgitarre testen und greife zu einer Breedlove Oregon samt Piezo-Tonabnehmer. Der Eingang wird auf Acoustic umgeschaltet, als Amp wird die AER-Simulation gewählt und eine Dreadnought-Faltung auf das Signal gelegt. Das typische Piezozirpen kann gut eliminiert werden und die Westerngitarre klingt einen Hauch “echter”. Selbstverständlich hat man auch hier die Möglichkeit, mit dem EQ das Signal noch weiter zu bearbeiten.

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Akustikgitarre

Der Drumcomputer bietet im Prinzip einen Grundsound mit diversen Grooves. Hier hört ihr ein paar Beats:

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Drum Computer

Neben dem Spielen direkt in ein Pult oder die DAW lässt sich der Ampero auch in den Return eines Amps bzw. direkt in eine Endstufe einklinken. In diesem Fall kann man entweder global oder per Preset die Speakersimulation deaktivieren.
Hier hört ihr ein Beispiel direkt in den Return eines Mesa Boogie Mk V. Der Sound wirkt noch eine Spur griffiger und direkter als über das Audiointerface:

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Amp Return Distorted
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Profilbild von grubb

grubb sagt:

#1 - 05.03.2020 um 13:48 Uhr

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Nach meinem missglückten Versuch mit einem Headrush Gigboard (extrem viele Nebengeräusche und auch Feedback/Quietschen ohne ende - war laut Verkäufer aber vermutlich defekt), habe ich zufällig Ampero angetestet und sofort mitgenommen.Nach etwa einer Woche kann ich nur sagen: Respekt! Ich hatte so ziemlich alle Modeller seit dem ersten Pod und so einen lebendigen und realistischen Amp-Sound hatte ich noch nie. Klanglich kann das Teil (speziell bzgl. Amp/Cab) fast mit einem Axe-Fx mithalten. Ich finde das Spielgefühl und die Dynamik sogar besser als bei Helix. Richtig fettes Wummern bei Palm-Mutes in high-gain, dass ich von Modellern so noch nicht kenne, sowie sehr feine und reichlich vorhandene Höhen, die singende Harmonics ermöglichen.In diesem Preisbereich für mich absolut unschlagbar, meine Wertung ist in diesem Fall glatte 5 Sterne (da es die eher niedrigen Erwartungen bei weitem übertroffen hat).Natürlich muss man sich mit den Presets etwas beschäftigen, vor allem die Cab-einstellungen (die Wahl des virtuellen Mikrofons sowie x/y/z Position) sind ausschlaggebend.Einziges Manko für viele experimentierfreudigen Nutzer ist das Fehlen von einem FX-Loop und die relativ begrenzte Anzahl Slots für custom-IR's. Für mich sind diese Faktoren eher unwichtig, da ich das Gerät für die mobile Verwendung mit Kopfhörer gekauft habe.

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Skinner sagt:

#2 - 23.01.2024 um 19:48 Uhr

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Bei dem mittlerweile schon als Ampero II erhältlichen Gerät gibt es nach wie vor keine deutsche Anleitung. Das schränkt ein so komplexes Gerät erheblich ein. Darum war ich mit dem HX-Stomp von Line6 besser bedient. Neben dem guten Klang und Bedienbarkeit ist mir auch der Service sehr wichtig, den ich bei Hotone stark anzweifeln würde.

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