Hughes & Kettner Triamp Mark 3 Test

Praxis

Die Ausstattung unseres Testmodells würde ich als üppig und extrem professionell bezeichnen. Hier ist eigentlich alles vorhanden, was im Studio/Bühnenbetrieb vonnöten ist, das Ganze ist sehr durchdacht und sauber konzipiert. Aber jetzt wollen wir endlich zum Kern dieses bonedo-Tests kommen, nämlich der Frage, wie unser Testkandidat klingt. Die Klangcharaktere der einzelnen Amp-Kanäle werden vom Hersteller wie folgt beschrieben:

1 A50s California Clean
1 B60s British Clean
2 A70s British Lead
2 B80s Brown Sound
3 A90s Californian High Gain
3 BModern Day High Gain and beyond

Der Amp 1A im Fender Style kommt gut mit Singlecoil-Gitarren. Er hat sehr hohe Cleanreserven und beginnt erst im letzten Drittel des Gainreglers mit einem leicht übersteuerten Sound.

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
Strat1A1213131014121012
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Strat® – Ch 1A Clean

Amp 1B kommt mit einem etwas dreckigeren Ton, der schneller zerrt. Er schlägt eindeutig in die Vox-Richtung mit ihrem glasigen Crunch-Sound. Bei Vollgain gibt es etwas mehr Zerre, eine Humbuckergitarre holt da einiges raus. Was aber nicht nötig ist, denn wir haben ja noch vier weitere Zerr-Spezialisten, daher würde ich persönlich den Gainregler eher mittig positionieren, wo für mich auch der Sweet Spot dieses Kanals liegt.

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
Strat1B1010101211121512
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Strat – Ch 1B Crunch

Mit guter dynamischer Ansprache ist der Amp 2A ausgestattet, hier sind die klassischen Rocksounds zu Hause. Es gibt noch nicht die volle Breitseite, der Klang ist etwas höhenbetont, aber das ist in Ordnung so. Im Bedarfsfall kann man von der Klangregelung Gebrauch machen, um bei schärferen Gitarren die Höhen ein wenig zu kappen. Die Klangregelung arbeitet übrigens sehr gut und leicht unterschiedlich in den einzelnen Kanälen, insgesamt sehr musikalisch, der Sound wird beim Aufdrehen nicht krass verändert oder klinisch verformt.

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
SG2A139,5131313121012
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SG – Ch 2A Dynamic Picking

Beim Amp 2B ist die Bandbreite des Zerrgrades nicht sehr groß, aber auch das macht Sinn. Der Triamp erzeugt ein sustainreiches Rockbrett, das mit dem Gainregler in feinen Abstrichen dosiert werden kann. Mir gefällt das sehr gut. Der Klang wird bei höheren Einstellungen dichter und komprimiert stärker. Bei Werten bis 12 Uhr liefert er noch eine dynamische Ansprache, die mit zunehmendem Gain geringer wird, aber auch das ist in Ordnung, denn Kollege 2B wird eher zum Angriff als zur Verteidigung eingesetzt.

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
Les Paul2B12914111312912
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Les Paul – Ch 2B Rockbrett

Weiter geht es in der härteren Gangart. Ein charakterstarker, sehr dichter Zerrsound drückt sich wuchtig aus den Lautsprechern. Auch hier wird mit dem Gainregler die Verzerrung in feiner Dosierung eingestellt.

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
ES-3353A13139,51414121113
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ES-335 – Ch 3A charakterstarker Zerrsound
Eine Staubschutzhaube gehört auch zum Lieferumfang
Eine Staubschutzhaube gehört auch zum Lieferumfang

Was mir sehr gut gefällt, ist die Transparenz, die dieser Kanal an den Tag legt. Trotz hohem Zerrgrad sind alle Saiten zu hören und der Sound ist nicht matschig, wie das nächste Beispiel zeigt, bei dem ich zuerst einen E-Dur Akkord komplett angeschlagen habe, danach die einzelnen Saiten, ausgehend von der hohen E-Saite. Trotz hohem Zerrchaos ist jeder Anschlag gut zu hören.

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ES-335 – Ch 3A Akkorde verzerrt

Der Amp 3B hat einen ähnlichen Zerrgrad wie 3A, klingt aber eine Ecke fieser. Vor allem, wenn man am EQ schraubt, steigen etwas extremere Sounds aus der Gruft. Riffs auf den tiefen Saiten kommen mit ordentlich Schmackes, aber sehr definiert im Bass.

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
SG3B12158,51114121413
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SG – Ch 3B Metal Sound

Mit seinen sechs Kanälen deckt der Triamp eine riesige Palette an Grundsounds ab, die in jedem musikalischen Bereich einsetzbar sind, und das alles auf sehr hohem Niveau. Auch mit Ausstattungsdetails wird nicht gegeizt. Das stärkere Nebengeräusch-Aufkommen bei höheren Zerrgraden beispielsweise ist ein Fall für das integrierte Noisegate. Dabei erweist sich die Einstellung mit nur einem Regler als sehr bedienerfreundlich, das Gate macht in hohen Einstellungen (Regler nach links) sehr schnell zu, gut bei knackigen Metal-Sounds, bei gemäßigteren Settings klingen Töne länger aus.
Hier der Amp 3B mit der bestehenden Einstellung, einmal ohne und dann mit Gate (Regler auf 9 Uhr).

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Les Paul – CH 3B Noisegate aus Les Paul – Ch 3B Noisegate an

Die Qualität des Gates ist absolut in Ordnung, lediglich beim langen Ausklingen eines Akkordes wird dieser etwas unnatürlichen abgebrochen, sobald die Rauschunterdrückung einsetzt. Ihr hört das am Ende des nächsten Beispiels. Aber das wäre tatsächlich Meckern auf hohem Niveau.

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Les Paul – CH 3B ausklingende Akkorde mit eingeschaltetem Noisegate

Die Stomp Boost-Funktion gibt dem Kanal noch etwas mehr Feuer im Zerrgrad. Die Veränderung des Klangs ist nicht drastisch, der Boost greift nicht wesentlich in den Frequenzgang ein, lediglich die Höhen werden minimal angehoben – im Grunde wird einfach nur noch eine Schippe draufgelegt. Der Klang zeigt sich je nach Kanal etwas dichter, bzw. erhält eine kleine Stufe Gain obendrauf. Mir persönlich gefällt die Abstimmung auch hier sehr gut, man hat ein weiteres As im Ärmel. Ihr hört nun den Amp 3A einmal ohne und dann mit Boost.

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
Les Paul3A1211131412121412
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Les Paul – Ch 3A Boost aus Les Paul – Ch 3A Boost ein
Im Vergleich zum Triamp MKII (rechts) hat sich in der Mark 3 Version (links) schon einiges getan
Im Vergleich zum Triamp MKII (rechts) hat sich in der Mark 3 Version (links) schon einiges getan

Als Nächstes tauchen wir noch einmal in den Mikrokosmos der Klanggestaltung ein und lassen uns zeigen, welche Unterschiede der Einsatz der verschiedenen Endstufenröhren bringt. Klar ist, dass die nicht gravierend ausfallen werden, die Veränderungen spielen sich eher im Subtilen ab. Aber man hat auf jeden Fall die Möglichkeit für zusätzliche Feinkosmetik, um dem Klang noch die eine oder andere gewünschte Facette zu verabreichen. Die EL34 klingen etwas grober im Zerrbereich, die 6L6-Kombination sorgt für straffere Bässe. Ihr hört vier Kombinationen:
1. 2x EL34 (1/2)
2. 2x 6L6 (3/4)
3. 2x EL34 & 2x 6L6 (1/2, 3/4)
4. 4x 6L6 (3/4, 5/6)

GitarreCHMasTrebMidBassGainVolPresRes
Les Paul2A149141114121412
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1. Les Paul – 2 x EL34 (1/2) 2. Les Paul – 2 x 6L6 (3/4) 3. Les Paul – 2 x EL34 & 2 x 6L6 (1/2, 3/4) 4. Les Paul – 4 x 6L6 (3/4, 5/6)

Zum Abschluss gibt es noch eine kleine Kostprobe des Red Box Ausgangs, der sehr natürlich und authentisch ein frequenzkorrigiertes Signal im Line Pegel ausgibt. Im Vergleich zu meiner Marshall-Box (Greenback Speaker) ist die Red Box etwas dezenter im Höhenbereich. Würde ich aber eine andere Box anschließen oder das Mikrofon tauschen, hätten wir wieder ein komplett anderes Bild. Auf jeden Fall ist die Red Box absolut live- und studiotauglich.

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Les Paul über Red Box Ausgang Les Paul mit Mikrofon vorm Lautsprecher
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J.Neuss sagt:

#1 - 17.03.2015 um 14:58 Uhr

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Welcher normalsterbliche Kneipenschrammler braucht sowas? Damit kann ich ja die Frankfurter Festhalle beschallen. Bevor die Röhren in der Sättigung sind hat die Polizei mich schon verhaftet.GrußJürgen :)

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