PRAXIS
Zwar sind beide Kanäle des TubeMeister 18 mit jeweils einem Gainregler ausgestattet, aber ihre Gainreserven und Zerrstrukturen sind völlig verschieden. Die cleane Abteilung, die mir besonders ans Herz gewachsen ist, kann völlig unverzerrte Sounds liefern, ohne zu klinisch sauber zu klingen. Man erhält hier immer einen warmen, organischen Röhrenton.
Wenn man den Gainregler weiter aufgedreht, erhält man ab 14 Uhr allmählich eine satter werdende Kompression im Ton, die an einen AC 30 erinnert. Der Klang wird also dicker und bekommt mehr Sustain. Er hat aber immer eine marshallartige Färbung. Es klingelt also nicht so süßlich, wie man es von Vox Amps her kennt. Mit maximaler Gain-Einstellung kommt man hier mit Humbuckern bereits in AC/DC-Regionen, wobei der Sound sehr dynamisch bleibt. Der Tiefbassbereich des TubeMaisters ist leicht abgesenkt, der Amp verschluckt sich auch mit voll aufgerissenem Masterregler nicht. Nur um es klarzustellen: Der Sound ist fett, aber nicht matschig.
Mit dem cleanen Kanal könnte ich im Studio schon glücklich werden, besonders wegen der Tatsache, dass er sich bestens mit Bodentretern, wie Boostern Overdrivepedalen und Fuzzpedalen versteht. Mit dem Fulltone Fatboost angefahren geht hier derart die Sonne auf, dass man eigentlich nicht viel mehr Gain bräuchte, wäre da nicht der Lead Kanal. Hier erhält man gleich einen wesentlich komprimierteren Sound, der auch höhere Gainreserven bietet. Die Kompression verhilft schnell zu einem fetten Rockbrett und singenden Leadsounds.
Aktiviert man jetzt noch den Lead Boost, können selbst Satriani Legatoflitzereien problemlos realisiert werden, wenn man die entsprechende Fingefertigkeit vorweisen kann.
Für dich ausgesucht
Mit der Dreiband-Klangregelung, die sich beide Kanäle teilen, bin ich ebenfalls sehr zufrieden. Ich gehe ja immer von der 12-Uhr-Stellung der Regler aus, weil man mit dieser Position hier wirklich sehr gut beraten ist, denn der Sound ist so schon sehr ausgewogen eingestellt. Nur hier und da braucht es kleine Korrekturen, wie z.B. einen Tacken mehr Höhen beim Einstellen knackiger Country-Sounds oder weniger Mitten beim Nachbilden böser Metallbretter. Die integrierte Red Box ist sehr hilfreich, wenn man den Ampsound live oder im Studio zum Mischpult oder dem Audiointerface schicken möchte, ohne erst ein Mikro installieren zu müssen.
gentlyman sagt:
#1 - 11.10.2011 um 16:24 Uhr
Ich kann diesem Test nur beipflichten, lediglich ein paar kleine Kritikpunkte sind mir nach wenigen Monaten Praxistest aufgefallen: Das Teil wird im 1Watt/ 5Watt-Betrieb ordentlich heiss, ob das auf Dauer für diverse Bauteile gut ist, bleibt abzuwarten. Der optionale Fussschalter knallt manchmal sehr heftig über die Lautsprecher, das nervt und sollte behoben werden. Das Anpassen der Lautstärke beider Kanäle fordert etwas Feingefühl und Zeit, einmal eingestellt, sollte man die Stellung der Regler notieren oder fotografieren, denn beim Verpacken in das wirklich coole Softbag verstellen sich die Potis u.U.
Am Fazit ändern diese Wehwehchen für mich aber nichts: I like it too!!!
Tim sagt:
#2 - 21.12.2011 um 14:05 Uhr
Ich hab mir den Amp vor einer Woche kommen lassen und bin sehr zufrieden. Dieser Beitrag hat mich bei meiner Entscheidung auch ziemlich gestärkt.Jetzt steht bei euch "Inklusive Fußschalter" hab aber Feststellen müssen das da nix zum treten bei gewesen und auf der Hughes&Kettner Homepage als optional angegeben ist.Nichts desto trotz vielen dank für diesen ausführlichen Bericht!
BonedoMalte sagt:
#3 - 21.12.2011 um 15:01 Uhr
Da hast du Recht! Der Amp wird ohne Fußschalter ausgeliefert. Ich berichtige das sofort. Vielen Dank für den Hinweis!
Michael Jahn sagt:
#4 - 16.10.2013 um 23:19 Uhr
Wo gibt's den denn für 359 Euronen ?????
Michael Jahn sagt:
#5 - 16.10.2013 um 23:24 Uhr
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ;-) .Das ist ja die Box für 359 ,- .
Schade :-(