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Ibanez AF55-TF Artcore Test

Praxis

Beim ersten Anspielen ohne Verstärker offenbart die AF55 eine wirklich gute Bespielbarkeit, die sich durch den Cutaway auch in den höheren Lagen fortsetzt. Manch einer mag die Saitenlage vielleicht noch etwas sportlicher, dennoch ist hier alles absolut im grünen Bereich. Klanglich kann das Modell unverstärkt jedoch mit akustisch ausgelegten Jazzgitarren in höheren Preisklassen nicht mithalten, was mich bei einem Preis von rund 300 Euro auch nicht weiter verwundert. Zwar ist die Gitarre durch den fehlenden Sustainblock relativ laut, neigt aber sehr zum Plärren, was durch ein starkes Scheppern der Saiten-Enden hinter dem Steg noch unterstützt wird. Ein Stück Filz zwischen Saitenhalter und Steg kann hier Abhilfe schaffen. Zusätzlich wird das beschriebene Klangbild durch die für eine Archtop arg dünnen Saiten noch unterstützt. Ich denke, auch hier wäre beispielsweise mit Flatwounds in einer höheren Saitenstärke noch Luft nach oben.
Aber so viel vorweg: Am Verstärker weiß die AF55 dann aber zu überraschen.

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Ich nehme heute wieder mit meinem Polytone Minibrute Transistoramp auf, der völlig neutral eingestellt ist. Vor dem Amp steht ein Sennheiser E606, das dann einen Golden Age Pre 73 MKII Vorverstärker mit seinem Signal füttert.
Hören wir uns zuerst alle drei Pickup-Positionen im Einzelnen an.

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Clean – Alle drei PU-Kombinationen

Sobald der Steg-PU mit ins Spiel kommt, erinnert der Sound mich ein wenig an ein Semiakustik-Modell wie beispielsweise eine ES 335. Insgesamt lässt sich mit allen drei Einstellungen prima arbeiten. Dreht man den Amp lauter, erzeugt unsere Testkandidatin aber aufgrund ihrer Konstruktion schneller Feedback als Jazzgitarren mit Sustainblock.
Ich drehe nun den Tone-Regler fast zu und aktiviere wieder den Hals-PU. So lassen sich dann auch mit dünnen Saiten dem Instrument recht authentische Jazz-Sounds entlocken.

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Jazz-Sound – Hals-PU, Tone Regler fast zu

Für das nächste Solobeispiel habe ich wieder beide PUs aktiviert. In einer Studiosituation könnte man, denke ich, mit diesem Sound auch locker Ausflüge in andere Stile wie z.B. Blues, Soul oder Country unternehmen.

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Solo Beispiel – Beide PU aktiviert
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Deutlich nasaler geht der Steg-PU ans Werk, dessen Sound ich im folgenden Akkordbeispiel noch einmal für euch festgehalten habe.

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Akkord Beispiel – Steg PU

Abschließend gehe ich zurück in die Mittelposition und nutze diesen Sound für ein grooviges Akkordpattern, das sich so wunderbar umsetzen lässt.

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Grooviges Akkordpattern – Beide PU aktiviert
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