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Ibanez AR200FM-HS Test

PRAXIS

Schon im unverstärkten Zustand lässt sich erahnen, welch sattes Sustain die Kleine zu liefern imstande ist. Klein ist dabei aber vielleicht etwas untertrieben, denn immerhin bringt das gute Stück knappe vier Kilo auf die Waage und somit an die Schulter. Aber da es sich um eine E-Gitarre handelt, wollen wir nicht lange am Unverstärkten herumprognostizieren, denn schließlich sind die restlichen Vorboten wie z.B. homogen mitschwingende Hölzer, ebenfalls Zeichen für einen grundsätzlich gesunden Aufbau. Am mitgelieferten Gurt lässt die AR ein wenig den Kopf hängen. Was im Sitzen noch kein wirkliches Problem darstellt, muss im Stehen mit etwas mehr Aufwand ausgeglichen werden. Die Saitenlage ist ab Werk recht flach eingestellte und vermittelt, in Kombination mit dem satten D-Profil, ein äußerst komfortables Spielgefühl.

Angeschlossen an einen Fender-Combo, fordere ich erst einmal den Hals-Pickup zum Duell. Aufgrund der sehr präsenten Höhen ergibt sich im Vergleich zu vielen anderen Hals-PU´s ein recht heller Ton, der dennoch satt, offen und warm klingt und alles bedient, was Chords und saftige Blueseinlagen wünschen. Ein sehr schön ausgewogenes Obertonverhalten und ordentlich Sustain unterstützen den kraftvollen Ton, der zudem zügig anspricht und gleichmäßig ausklingt.

Audio Samples
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Neck Clean Neck Clean | Solo

Der Bridge-PU ist da schon etwas aggressiver und überzeugt mit scharfem Biss und einem Never-Ending-Sustain. Hier ist, neben den klar gezeichneten Höhen, auch ein ausgeprägter Mittenanteil auszumachen, der dafür sorgt, dass einem dieser Sound wirklich direkt im Gesicht sitzt und sich gut durchzusetzen vermag.

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Bridge PU Clean

Die Kombi aus beiden Pickups vermischt sich zu einem absolut runden Klang. Der höhere Bassanteil des Hals-PU´s und die enorme Präsenz des Stegabnehmers sorgen für kristallklare und frische Sounds, die auch mit der Zugabe von Verzerrung extrem gut klarkommen. Super Crunch-Sounds und leicht angezerrte Arpeggien machen in dieser Position absolut Spaß.

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Mid PU Crunch Mid PU Clean | Rhythm

Um den beiden Pickups im Overdrive-Modus auf den Zahn zu fühlen, bringe ich meinen Marshall JCM-800 an den Start. Der Hals-PU macht eine sehr gute Figur, wenn es um Single-Note Passagen oder Leads geht. Der volle Ton kommt extrem satt und kräftig rüber und zeichnet sich dabei durch eine luftige Transparenz aus. In Verbindung mit dem singenden Sustain und dem beachtlichen Schub ist dies die ideale Position für alles, was auch untenrum ein bisschen mehr haben darf.

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Neck Dist | Solo

Am Steg geht´s dann auf Powerchord-Jagd, die unglaublich schnell und flink aus den Boxen pusten. Das Frequenzspektrum eignet sich ideale für unaufdringliche, aber dennoch präsente Rhytmusarbeit und besticht durch seine ausgeprägten Höhen und komprimierten, bissigen Mitten.

 Auch in den Soli geht´s hier richtig zur Sache. Man möchte denken da sitzt ein Tiger, der auf Biegen und Brechen versucht aus seinem Käfig auszubrechen. Und je länger das Sustain anhält, umso näher kommt er seinem Ziel. Der Ton zeichnet sich durch Tiefgang, Eigenständigkeit und Charakter aus. Die Gitarre singt, singt und singt. Spätestens hier dürfte klar sein, dass trotz des humanen Preises, ein absolut schlüssiges Endergebnis erreicht wurde.

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Bridge PU Dist | Chords Bridge PU Dist | Solo
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