Ibanez Artcore AMF 73 TF Test

Das unverstärkte Anspielen wird bei einer Semi-Hollow-Konstruktion von Natur aus mit einem etwas lauteren Signal belohnt. Die luftige Bauweise zahlt sich also wirklich aus. Die Ansprache ist gut, jedoch lässt sich der Ton schon ein wenig Zeit mit der Entfaltung. Das ist aber alles noch im Rahmen. Er schwingt lange aus, bedient einen wohligen Bassanteil und ist dennoch präsent in den Höhen. Das Holz schwingt gleichmäßig und kräftig mit, nicht zuletzt, weil kein fester Lack die Oberfläche ziert, sondern ausschließlich auf Beize gesetzt wurde. Auch die Balance am Gurt ist super. Trotz des leichten Bodys und des massiven Halses macht sich nur eine minimale Kopflastigkeit bemerkbar, die sich ohne Anstrengung während des Spiels ausgleichen lässt.

Der cleane Sound der AMF73 ist in Halsposition entgegen dem Versprechen eines überdurchschnittlich warmen Sounds im unteren Frequenzbereich ein wenig sparsam ausgestattet, besitzt dafür aber ein klares und direktes Klangbild.

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Neck-Pickup Clean Neck-Pickup Overdrive

Dieses wird mit Unterstützung des Keramikmagneten immer leicht angezerrt bleiben und spielt so der gewollten Retro-Manier der Gitarre sehr dienlich zu.
Die typischen Jazzsounds ihrer großen Geschwister der Artcore Reihe bedient diese Pickup-Positionen nicht, aber sie nutzt ihre Ressourcen dennoch gut und kann sich sauber artikulieren. Im Vordergrund steht ein schmatzender und satter Ton, dessen Zugabe aus der Hohlkammer einen höhenbetonten Sound liefert.

Umgeschaltet auf den Bridge-PU zeigt sich ebenfalls ein höhenlastiger Sound, der zudem noch eine gute Portion Biss und Schärfe mitbekommen hat. Das Sustain liegt im oberen Durchschnitt, sodass auch die hohen Lagen sehr präsent und druckvoll übertragen werden. Leads und Solo-Sounds bekommen so die Chance, kraftvoll und singend aus den Boxen zu fliegen.

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Bridge, Overdrive-Solo Bridge, Overdrive Bridge, Clean

Die Mittelposition unterscheidet sich nur minimal vom Sound des Hals-PUs. Ein Quäntchen mehr Mitten ziert das unaufdringliche Soundgewand und bietet besonders attackreicher Rhythmusarbeit eine durchsetzungsstarke und präsente Grundlage. Auch die Anschlagsgeräusche werden sehr gut übertragen und tragen zur Organik des Sounds bei.

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Middle-Pickup, Funk Middle-Pickup, Overdrive Middle-Pickup, Clean

Der Gesamtsound zehrt von der frischen Brise aus der Hohlkammer, die sämtlichen Pickup-Positionen auch im verzerrten Betrieb eine gute Kelle Brillanz und Perkussivität verleiht.So sitzt die Gitarre auch bei Drop-Tunings stabil und solide im Soundsattel.
Beim Stimmen selbst ist sehr viel Feingefühl gefragt. Die Gitarre verzeiht keinen Cent und ist nicht ganz so stimmstabil, wie man es gern hätte. Als Folge daraus hatte ich es während des Tests mit ständigem Nachstimmen zu tun. Die Bespielbarkeit hingegen ist absolut edel. Der Hals ist mit seinem dicken Profil sehr gut zu handhaben, auch die großzügigen Bünde sind sauber verarbeitet. Das Lob bezüglich des Feedbackverhaltens ist mit Vorsicht zu genießen. Wie und ob die Gitarre pfeift, hat natürlich etwas damit zu tun, mit welcher Lautstärke der Amp rauspustet und wo der Spieler mit der Gitarre steht. Ich hatte während des Test durchaus die für eine Semi-Hollow typische Feedbacksituation. Das ist aber überhaupt nicht schlimm, sondern bleibt bei solch einer Konstruktion nun mal nicht aus.

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Schroeder sagt:

#1 - 25.07.2012 um 13:32 Uhr

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Mit der Einschätzung und dem Soundbeispiel für den Halstonabnehmer bin ich nicht einverstanden. Ich habe die Gitarre in einem Geschäft angespielt und gerade der Halstonabnehmer klang richtig klasse, eben so wie der Stegtonabnehmer bei Ihrem Test. Beide klingen richtig charakteristisch nach Holz. Ich musste mich schon kräftig am Riemen reißen, die Gitarre nicht gleich mitzunehmen. Das Lager ist aber voll.

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