Die Ibanez AZ2203N präsentiert sich schwingungsfreudig
Der positive erste Eindruck zur Ibanez AZ2203N setzt sich auch beim Anspielen fort. So präsentiert sich die Gitarre mit einem vorbildlichen Setup, das eine sehr leichte und angenehme Bespielbarkeit ermöglicht. Hinzu kommt ein schwingungsfreudiger Grundcharakter, genauso, wie man es sich von einer Strat wünscht. Das absolute Highlight der Gitarre ist für mich aber der geröstete und matt lackierte Hals, der mit seinem etwas großzügiger proportionierten C-Profil griffig in der Hand liegt. Ab Werk ist das Tremolo der Gitarre mit fünf Federn gesichert und liegt entsprechend fest auf dem Korpus auf. Diese Einstellung kommt ohne Frage der Tonübertragung entgegen, sorgt gleichzeitig aber für ein sehr schwergängiges Tremolo, das quasi nicht praxistauglich ist. Wer also mit dem Tremolo arbeiten möchte, muss dies noch einmal neu justieren. Da ich das ansonsten gelungene Setup aber nicht antasten möchte, bleibt das Tremolo im heutigen Test außen vor.
So klingt die Ibanez AZ2203N im Clean-Channel
Für die Aufnahmen kommt ein 74er Fender Bassman zum Einsatz. Das Amp-Signal läuft dabei durch eine Universal Audio OX Box, die die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern bereitstellt. Um nicht den Überblick über die Tonabnehmereinstellungen zu verlieren, empfiehlt es sich, das Video zum Test zu schauen. In einem ersten Soundcheck spiele ich alle fünf Standardeinstellungen an und beginne mit dem Hals-Pickup. Anschließend wiederhole ich diese Prozedur und demonstriere den Einfluss des Blend-Potis.
Die Seymour Duncan Fortuna Singlecoils weisen einen recht brillanten Grundton auf und geizen dementsprechend nicht mit Höhen. Wem das schon zu viel ist, kann sie aber über das erste Tone-Poti recht effektiv entschärfen. Ansonsten klingt die Gitarre in den Grundeinstellungen typisch stratig. Nutzt man wiederum über das Blend-Poti die Kombination aus Hals- und Steg-Pickup, klingt sie durchaus authentisch nach einer Telecaster. Sind alle drei Pickups im Einsatz, erscheint diese Strat förmlich wie auf Stereoiden. Etwas enttäuscht bin ich allerdings von der Funktionsweise der Blend-Option. Denn wie sich zeigt, passiert zwischen Potistellung 1 und 3 eine ganze Menge und anschließend bis 10 gar nichts mehr. Hier kommen ein paar praxisorientierte Beispiele im Clean-Channel.
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Die Ibanez AZ2203N im Zusammenspiel mit Overdrive-Pedalen
Wie die Beispiele zeigen, haben die Pickups mit ihren prominenteren Höhen eine gewisse Bissigkeit, die sich auch bei verzerrten Sounds bemerkbar macht. Ansonsten reagieren die Tonabnehmer angenehm dynamisch auf meine Spielweise. Und auch über das Volume-Poti kann der Zerrgrad gut dosiert werden. Die Wirkungsweise des Blend-Potis ist im Zerrbetrieb noch weniger effektiv. Besonders bei den Zwischenstellungen muss man schon sehr genau hinhören, um einen Unterschied festzustellen. Einen weiteren Soundcheck zu den Pickups, gefolgt von einer Bestandsaufnahme der Wirkungsweise des Volume-Potis möchte ich euch an dieser Stelle nicht vorenthalten. Anschließend gibt es die Gitarre noch in verschiedenen Einstellungen und in Kombination mit mehreren Zerrpedalen zu hören.