Praxis
Die Ibanez AZES31 kommt spielbereit mit guter Voreinstellung
Beim gegebenen Preis zeigt die werkseitige Voreinstellung einige Einschränkungen, aber das sind, ehrlich gesagt, nicht sehr viele, und keine dramatischen. Die Halsrückseite hat einige minimale Unebenheiten, bei denen etwas weniger poliert wurde. Die Bünde sind sauber eingefasst, an den Seiten steht nichts ab. Abrichten und Polieren ist absolut in Ordnung für den Preis, noch drei Extrarunden, dann wäre es perfekt. Auch an der Halsneigung gibt es nichts zu kritisieren, die Saitenlage ist etwas höher, für eine komplett entspannte flache Saitenlage müsste man wahrscheinlich die Sattelkerben noch einen Hauch tiefer legen. Aber das ist bekanntlich Geschmacksache. Die Gitarre ist auf jeden Fall aus dem Karton spielbereit. Der Hals ist gut bespielbar und auch mit der 635er Mensur bringt sie noch ausreichend Strat-Feeling mit schnellem Antritt und knackigem Attack ans Tageslicht.
Die Ibanez AZES31 mit Cleansounds
Wir starten unseren Rundgang mit den unverzerrten Sounds und dafür steht ein Sovtek MIG-50H bereit, der an ein Marshall 4×12 Cab angeschlossen ist. Das Cab wird mit einer Kombination aus Shure SM-57 und Royer R-10 abgenommen. Die Auswahl der Pickups findet ihr in den Audiobeschreibungen, und dafür gelten folgende Abkürzungen:
5: Hals-Pickup
4: Hals- & Mittlerer Pickup
3: Mittlerer Pickup
2: Mittlerer- & Steg-Pickup
1: Steg-Pickup
1A (3A, 5A) Kombination 1 (3, 5) mit aktiviertem Alter-Switch.
Für dich ausgesucht
In der Off-Stellung des Alter-Switches (Schalter nach unten) erhält man die typischen Strat-Pickup-Kombinationen und in dieser Kategorie macht die AZES31 auch eine recht gute Figur. Es gibt den etwas schneidigen Ton an der Stegposition und angenehm glockige Zwischenpositionen mit zwei benachbarten Tonabnehmern. Mit dem aktivierten Alter-Switch erhält man drei weitere Sounds obendrauf, von denen mir besonders die Position 3 mit Hals- und Steg-Pickup im knackigen Tele-Style (Bsp. 3) gut gefällt. Generell hat die Gitarre einen etwas crispen Grundsound, den man mit dem Tone-Regler aber auch angenehm in den Höhen zähmen kann (Bsp.4).
Die Ibanez AZES31 mit Overdrive-Sounds
Jetzt geht es an die Overdrive-Sounds, für die der Carl Martin PlexiRanger vor den Amp geschnallt wird. Auch dabei bietet die AZES31 eine gute Performance mit den Strat-typischen Sounds bei mittlerer Verzerrung. Die Übertragung der Pickups in puncto Anschlagsdynamik klappt ebenfalls gut. Klar, bei höherpreisigen Gitarren ist das etwas besser aufgelöst, bei besserer Saitentrennung und transparenterem Klang. Aber für ein Instrument, das im Handel ca. 300 Euro kostet, ist das aller Ehren wert. Die Aktionen mit dem Volume-Poti zum Entzerren des Sounds hört ihr in den Beispielen 7 und 8. Auch damit lässt sich vernünftig arbeiten und die Gitarre von clean (Volume ca. 5) auf verzerrt (Volume 10) drehen.
Die Ibanez AZES31 mit höheren Zerrgraden und Fuzz-Sounds
Höhere Zerrgrade sind, wie bei Singlecoil-Gitarren üblich, auch mit einem erhöhten Nebengeräuschaufkommen verbunden. Aber da macht sich die Bestückung mit dem Alter-Switch sehr positiv bemerkbar. Es brummt nichts und bei serieller Verschaltung der Pickups kommt ein noch etwas kräftigerer Zerrsound aus den Speakern. Das ist zwar nicht vergleichbar mit einem saftigen Humbucker-Sound, aber schon etwas mehr als nur mit einem Singlecoil.
Die Ibanez AZES31 im Band-Arrangement
Zum Abschluss hört ihr die AZES31 in einem Band Arrangement mit mehreren Pickup-Kombinationen.