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Ibanez BTB685SC-NTF Test

Wer einen Bass mit etwas spezielleren Spezifikationen sucht, konsultiert in der Regel einen Boutique-Hersteller, um sich ein Instrument auf den Leib schneidern zu lassen. Wenn das Budget dafür allerdings zu knapp ist, bleibt meist nur die anstrengende und zeitraubende Suche nach einem gebrauchten Traumbass, der die Anforderungen und Bedürfnisse hoffentlich erfüllen kann. Dank Ibanez gibt es seit einiger Zeit eine weitere Möglichkeit für Bassisten mit einem Hang zu exotischen Instrumenten, denn der japanische Traditionskonzern hat in seiner “Bass Workshop”-Serie Instrumente mit außergewöhnlichen Features wie beispielsweise gefächerten Bünden, sieben Saiten oder kürzeren Mensuren im Angebot.

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Die Bass Workshop Modelle sind sicherlich nichts für den Massengeschmack, einigen Bassisten erfüllt Ibanez damit aber sicherlich einen lang ersehnten Traum, denn die Bässe sind trotz ihrer speziellen Spezifikationen absolut erschwinglich. Unser erster Testkandidat aus der Bass Workshop Serie ist ein Fünfsaitiger Singlecut-Bass mit extralanger 35 Zoll Mensur: Der BTB685SC-NTF.

Details

Der BTB685SC beruht, wie sein Name unschwer erkennen lässt, auf der altbekannten BTB-Serie von Ibanez, der typische BTB-Korpus wurde für das “Bass Workshop”-Modell allerdings in eine Single-Cutaway Form abgeändert. Beim BTB685 hat daher die obere Korpushälfte vom 12. bis zum 24. Bund Kontakt mit dem Hals – die gesamte Konstruktion wird dadurch extrem stabil und hat im Idealfall eine gleichmäßige Tonentwicklung mit viel Sustain zur Folge. Deutlich weniger exotisch als die Korpusform ist beim BTB685SC das Material der Korpusflügel, Ibanez haben für ihr Singlecut-Modell nämlich altbewährte Esche gewählt und für den gediegenen Edelbass-Look eine schön gemaserte Deck aus Palisander aufgeleimt – das Auge hört ja bekanntlich mit. Alle BTB-Modelle sind mit einem aufwändig konstruierten, durchgehenden Hals ausgestattet, und unser Testkandidat macht da keine Ausnahme – aufgeschraubte Hälse sind bei Singlecut-Bässen auch eher die Ausnahme. Beim BTB685 wurden drei breitere Ahornstreifen mit zwei schmalen Bubingastreifen abgesetzt, der Hals besteht also insgesamt aus fünf Teilen und sollte damit außerordentlich stabil sein.

Fotostrecke: 5 Bilder Der typische BTB-Korpus ist zu erkennen, hier allerdings in der Singlecut-Variante

Am oberen Ende läuft der durchgehende Hals in einer leicht nach hinten abgewinkelten, typischen Ibanez BTB-Kopfplatte aus, die für den schlüssigen “Matched- Headstock”-Look ebenfalls mit einem Aufleimer aus Palisander versehen wurde. Palisander, wohin man schaut beim exotischen Bass Workshop Modell, denn auch das Griffbrett wurde aus diesem Holz gefertigt und darin haben wiederum 24 Bünde im Medium-Format und Lagenmarkierungen in Form von runden Abalone-Inlays Platz genommen. Wer wegen der Optik oder des Klangs auf helle Griffbretter steht, kann den BTB685 übrigens auch mit einem Ahorn-Griffbrett ordern – das Modell heißt dann BTB685MSC. Die Hardware für das Bass Workshop Modell haben die Japaner komplett von ihrer BTB Standard-Serie übernommen – das ist durchaus positiv zu bewerten, denn alle Komponenten sind qualitativ sehr hochwertig und haben sich bereits seit vielen Jahren bewährt. Fünf gekapselte Stimmmechaniken im Gotoh-Stil verrichten ihren Dienst überaus präzise und halten die Stimmung bombenfest.

Fotostrecke: 5 Bilder Palisander-Griffbrett

Die typische Ibanez-Stegkonstruktion besteht aus einzelnen Mono-Rail-Segmenten, die dafür sorgen, dass die Saiten voneinander entkoppelt werden und jede Saite unbeeinflusst von den Anderen ihre Schwingung in den Korpus übertragen kann. Die Mono-Rail-Segmente lassen sich genauso komfortabel justieren wie jede herkömmlich Bridge – mit zwei kleinen Inbus-Schrauben wird die Saitenlage eingestellt, und eine Kreuzschlitzschraube am Rücken der Segmente ist für die korrekte Intonation zuständig. Der Saitenabstand ist allerdings nicht variabel, mit der Ibanez Mono-Rail Konstruktion ist man beim BTB685 auf 19mm festgelegt. Apropos Saiten, Ibanez bespannt alle Bässe und logischerweise auch den BTB685SC mit hochwertigen, beschichteten und langlebigen Saiten von Elixir.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Stegkonstruktion besteht aus einzelnen Mono-Rail-Segmenten

In Sachen Tonabnehmer verlässt sich Ibanez auf den renommierten Spezialisten Bartolini, der schon seit vielen Jahren die BH1 Dual-Coils für die BTB-Serie liefert. Die Bartolinis leiten das Signal schließlich an die Ibanez eigene Aktiv-Elektronik “EBQ IIIS” weiter, die neben den Reglern für Volume, Balance, Bässe, Mitten und Höhen einen kleinen Switch zum Anwählen der Mittenfrequenez bietet – in der oberen Position bearbeitet der Mittenregler die Tiefmitten bei 250Hz, nach unten gekippt hat man Zugriff auf die Hochmitten bei 600Hz. 

Fotostrecke: 3 Bilder Die Singlecut-Konstruktion verleiht dem Bass definitiv ein ganz eigenes Äußeres

Gespeist wird der Preamp von einer üblichen 9-Volt-Batterie, die in einem separaten Fach mit Klappdeckel auf der Rückseite des Basses Platz findet. Das Klinkenkabel wird bei den BTBs übrigens in eine verriegelnde Neutrik-Buchse gesteckt, damit das Kabel nicht aus Versehen, etwa durch einen beherzten Tritt auf selbiges, den Kontakt mit dem Instrument verliert. Ich bin mir nicht sicher, ob das unbedingt ein Vorteil ist, unter Umständen sind die Schäden bei einem derartigen Missgeschick kleiner, wenn sich die zwei Parteien leicht voneinander lösen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienelemente der Ibanez eigenen Aktiv-Elektronik “EBQ IIIS”

Wie auch immer, der geneigte und aufmerksame Leser wird am Ende der Beschreibung vielleicht feststellen, dass sich der BTB685SC, außer natürlich in der Korpusform, kaum von einem “normalen” BTB675 unterscheidet. Das ist richtig: Der BTB685SC ist einfach die Singlecut-Variante des BTB675 Standard und hat ansonsten die gleichen Spezifikationen wie der BTB675, als Deckenholz kommt beim Bass Workshop Modell lediglich Palisander statt Walnuss zum Einsatz – auf den Klang wird sich das Deckenholz allerdings weit weniger auswirken als die Singlecut-Konstruktion – und der optische Unterschied der beiden Holzarten ist nicht wirklich signifikant.

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