Praxis
Ich schalte den Chorus vor meinen Ibanez TSA 15 Amp, dessen Signal an einen Celestion G12 Greenback Speaker geschickt wird. Von dort wird es in klassischer Manier mit einem SM 57 abgenommen, von einem Focusrite ISA Preamp vorverstärkt und anschließend in meinem Motu Interface digital gewandelt. Da ich keinen ausgewachsenen Ibanez CS9 Chorus zur Hand habe, kann ich im Test auch leider nicht beurteilen, ob das CS Mini Pedal im Vergleich in seiner klanglichen Ausrichtung verändert wurde. Wie immer soll daher heute die Praxistauglichkeit des Gerätes im Vordergrund stehen.
Als Testgitarre nutze ich übrigens wieder meine Yamaha Pacifica 611 und alle Potis stehen vorerst in Mittelstellung. Ihr hört einige Akkorde im Bypass, dann aktiviere ich das Pedal.
In der Mittelstellung offenbart der Chorus einen angenehm weichen und sehr schön eingebetteten Chorussound, der das Signal insgesamt ein wenig transparenter macht und gleichzeitig dezent die Höhen boostet. Mit anderen Worten: In dieser Spielweise gefällt mir das Pedal ausgesprochen gut! Bei der Aktivierung wird ein minimales Rauschen erzeugt, außerdem knackt es beim Betätigen des Fußschalters im Signalweg mitunter ein wenig – nicht ganz optimal, aber meiner Meinung nach in dieser Intensität im Bühnenalltag zu verschmerzen.
Ich drehe das Depth-Poti nun etwas weiter auf und nehme den Speed-Regler ein Stück zurück. In der folgenden, stark akzentuierten Spielweise sollte der Amp in den Höhen nicht allzu scharf eingestellt sein, da, wie schon erwähnt, das Pedal das Signal auffrischt und es unter Umständen sonst durchaus etwas zu viel des Guten sein könnte.
Um die Wirkung des Level-Potis zu testen, spiele ich erneut eine Akkordfigur erst im Bypass und danach mit aktiviertem Pedal. Beim ersten Audio dieser Strecke steht das Level-Poti noch auf 12 Uhr, im zweiten Durchlauf ist es komplett aufgedreht. Ansonsten habe ich den Chorus in Richtung Chorus-Vibrato-Sound gebracht – eine Disziplin, auf die sich dieses Pedal ebenfalls sehr gut versteht.
Während sich der Chorus im ersten der beiden Beispiele noch relativ zurückhaltend zum cleanen Signal gesellt, kann bei voll aufgedrehtem Poti der Effekt das Signal auch richtig ummanteln, ohne es zu sehr zu vereinnahmen. Sehr schön!
Dreht man alle Potis voll auf, flimmert es, wie zu erwarten war, zu stark. Ich nehme das Depth-Poti daher wieder ein Stück zurück und justiere den Speed-Regler auf 16 Uhr. Auch dieser “90’s Gitarrensound” kann sich absolut hören lassen!
Für dich ausgesucht
Abschließend schalte ich einen Okko Diablo Drive vor den Amp und hänge den Chorus in den Einschleifweg. Wie sich zeigt, hat das Pedal auch keinerlei Probleme mit einem höheren Pegel. Wer seine Distortionsounds gerne mit einem Hauch Chorus veredelt, wird mit dem Ibanez CS bestimmt ein passendes Setting finden!