Praxis
Gerade für Anfänger ‑ egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene ‑ spielt das Gewicht des Instruments eine große Rolle. Die 3,4 Kilogramm des Testbasses sind da ein durchaus guter Wert und erleichtern im wahrsten Sinne des Wortes den “Zugang” zum Instrument. Der für Ibanez typisch schlanke Hals mit seinem flachen D-Profil verfügt über ein dünnes Matt-Finish, das der Greifhand ein sehr angenehmes Spielgefühl vermittelt. Die Sattelbreite befindet sich mit 41 mm in der goldenen Mitte für Viersaiter – von 38 bis 44 mm ist hier für gewöhnlich alles vertreten.
Das großzügige untere Cutaway erlaubt problemlosen Zugang bis hoch zum 22. Bund. Ab dem 12. Bund macht sich jedoch bei meinem Testbass ein gewisses Schnarren bemerkbar, das vermutlich der Scharnierwirkung des Hals-Korpus-Überganges geschuldet ist.
Rein akustisch gespielt präsentiert sich der GSR200 mit einem bodenständig-straffen Ton: Sustain, Auflösung, Direktheit etc. sind definitiv gut genug, um in einer Band den Job zu 100% zu erledigen. Dann schauen wir doch gleich mal, was der GSR200 verstärkt so zu bieten hat. (Ich bin schon auf den Boom-Regler gespannt!)
Nun hören wir uns einmal an, was der geheimnisvollen Boom-Regler zu leisten vermag:
Ganz klar: Der GSR200 liefert, was man von einer P/J-Kombination erwartet. Der Splitcoil ist seit jeher ein Klassiker für Rock oder Soul, der Singlecoil ermöglicht knackige Fingerstyle-Sounds oder solistische Passagen. Klangliche Spitzenwerte darf man in dieser Preisklasse freilich nicht erwarten, zeitweise klingt es doch etwas matt in den Höhen – gerade wenn beide Pickups zusammen agieren. Zudem klingt der GSR200 auch nicht immer über alle Saiten zu 100% ausgewogen, aber alles befindet sich durchaus auf einem soliden Niveau.
Für dich ausgesucht
Sehr gut gefällt mir der Boom-Regler. Ich bin eigentlich ein großer Skeptiker bezüglich der mittlerweile an nahezu jedem Amp vertretenen Schalter mit Namen wie “Shape”, “Contour” oder ähnlichem. Der Grund: Die gleichzeitige Anhebung der Bässe/Höhen und Absenkung der Mitten fällt meistens zu drastisch aus, sodass der Sound nur im Wohnzimmer zu gebrauchen ist. Mit der stufenlosen Zumischung eines solchen Sound-Presets sieht es da ganz anders aus – das macht Sinn und vor allem Spaß! Zudem ist dieses Feature deutlich einfacher zu bedienen als eine Aktiv-Elektronik mit 3-Band-Equalizer, was natürlich gerade für Bass-Neulinge eine gute Sache ist!