Details
Korpus
Die Rundungen und Kurven der Jet King erinnern ein wenig an eine Fender Jaguar oder Jazzmaster und auch der mintgrüne Teint verbreitet den Spirit der 50er Jahre. Auf dem Mahagonikorpus haben zwei weiße Pickguards Platz genommen, das obere ist Zierde und trägt die Aufschrift „Jet King“, das untere beheimatet die beiden Regler Volume und Tone, den Pickup-Wahlschalter und einen Dreiweg-Toggle-Switch. Passend zum Design der Gitarre sind die beiden Regler je zur Hälfte weiß und durchsichtig. Schwarze Ziffern geben genaue Auskunft über die derzeitigen Lautstärke- und Toneinstellungen. Selbstverständlich dürfen bei einem Modell mit Fünfziger-Charme Anbauteile aus Chrom nicht fehlen und so glänzen die beiden Pickups, die Bridge und die Metallplatte dahinter wie die frisch gewienerte Stoßstange eines Cadillacs. Außer dem Gurtpin findet auch die Klinkenbuchse an der Zarge ihren Platz. Auf den ersten Blick macht das alles einen rundum guten Eindruck: Kompliment für ein wirklich sehr gelungenes Design! Allerdings zeigen sich bei genauerer Betrachtung doch einige verarbeitungstechnische Mängel. So wurde die Fräsung für die Tonabnehmer recht ungenau vorgenommen, sie ist uneben und sieht aus, als hätte man hinterher noch einmal mit der Feile nachgeholfen. Auch der Halsübergang ist nicht hundertprozentig, am 17. Bund passt der Hals perfekt, aber dann wird die Ausfräsung etwas breiter. Eigentlich ist man solche verarbeitungstechnischen Mängel von Ibanez-Gitarren nicht gewohnt.
Pickups
Die beiden Single-Coil Tonabnehmer HFS1 und HFS2 verbergen sich unter verchromten Kappen, die mit ihren Maßen von 32mm x 85mm schon fast Humbuckerabmessungen entsprechen. Standardmäßig werden die beiden mit einem 3-Wege Toggle-Switch geschaltet, der die Kombinationen Hals, Hals/Steg und Steg-Pickup ermöglicht. Out-Of-Phase-Schaltungen wie bei anderen Ibanez-Modellen gibt es nicht, sie würden auch nicht zum Fifties-Style passen.
Hals
Auch der Ahornhals ist kein Standard-Design; es fallen sofort die dreieckförmigen Perlmutteinlagen auf dem Griffbrett ins Auge. Unterstützt wird die Orientierung durch Dots an der Kante des recht schwach gewölbten Palisandergriffbretts. Mit seiner D-Form liegt der Hals sehr gut in der Hand, und 22 Standard-Medium-Bünde gewährleisten eine gute Intonation. Leider klappt es mit dem Bending nicht so gut, denn die Frets sind nicht ausreichend poliert und beim Gleiten der Hand entlang des Halses fällt auf, dass die Bünde am Griffbrettübergang nicht absolut sauber abgerichtet wurden. Vermutlich eine Konzession an den geringen Preis, wobei gegen die Einstellung von Hals und Saitenlage ab Werk absolut nichts einzuwenden ist. Die Bespielbarkeit ist gut und dank des Cutaways problemlos bis in die oberen Lagen. Die Saiten gelangen über einen Kunststoffsattel zu den einseitig angebrachten Stimm-Mechaniken, die ihren Job einwandfrei und ohne Spiel oder tote Punkte verrichten. Die Sattelkerben sind ebenfalls sauber gearbeitet, die Saiten klemmen weder beim Stimmen noch bei Bendings und man kann dem Instrument eine gute Stimmstabilität bescheinigen. Außer den Mechaniken finden wir auf der Kopfplatte noch zwei Saitenklemmen und den Halsstellstab mit direktem Zugang, also ohne Abdeckung. Dem Vintage-Design entsprechend prangt auf der schwarzen Kopfplatte der alte Ibanez-Schriftzug, wie er in den Siebzigern die Instrumente der Marke zierte.