Ibanez PCBE12-OPN Test

Neben der Standardausrüstung eines Bassisten, zu der normalerweise E-Bass und Amp gehört, gibt es immer wieder Anwendungsbereiche, für die sich ein akustischer Bass sehr gut eignet. Sei es für das leise Üben zuhause, eine kleine Unplugged-Session, einen leichten und stromunabhängigen Reisebegleiter – oder für das gewisse Extra in dem einen oder anderen Song. Wie so oft steht dem Wunsch häufig eine nicht zu unterschätzende finanzielle Hürde im Weg, die dem Verhältnis zum persönlichen Nutzen nicht 100% entsprechen will. Die individuelle Schmerzgrenze für solch eine Sonderanschaffung, die man ja wahrscheinlich nur gelegentlich verwenden will, mag da für Viele bereits bei 200,- bis 300,- Euro liegen.

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Die japanische Traditionsfirma Ibanez bietet seit 2015 einen Bass an, der den angesprochenen Kandidaten gefallen könnte, denn er ist im unteren Preisfeld angesiedelt und scheint dennoch auch höheren Ansprüchen zu genügen. Wir haben uns den Ibanez PCBE12-OPN Akustikbass genauer angesehen…

Details

Der Ibanez PCBE12-OPN Bass ist ein Akustikbass mit Concert-Body, also einem großräumigen Korpus ohne Aussparung am Griffbrettende. Das heißt, die 20 Bünde auf dem Palisandergriffbett sind bis zum 16. Bund sehr gut bespielbar, darüber allerdings nur begrenzt. Das Griffbrett ist mit kleinen Perlmutteinlagen versehen. Die Mensur beträgt 32 Zoll – unser Bass besitzt also eine Medium Scale. Der Bass ist mit D’Addario EXP-Saiten in den Stärken .045 bis .100 bestückt, deren Spannung trotz Medium-Scale-Mensur straff und komfortabel wirkt.
Boden und Zarge bestehen aus Mahagoni, die von innen kreuzverstrebte Decke aus Fichte. Wobei übrigens alternativ zum getesteten Bass auch ein Modell mit Mahagoni-Decke existiert (Ibanez PCBE12MH-OPN). Das Schallloch wird optisch ansprechend von einem Ring rötlich schimmernden Tortoiseshell (künstlichem Schildpatt) umrahmt. Zum Schutz vor Kratzspuren wurde unterhalb des Schalllochs ein dünnes schwarzes Schlagbrett aufgeklebt. Die Brücke für den Kunststoffsteg, unter welcher sich der Piezotonabnehmer befindet, besteht aus Palisander. Die Saiten werden traditionell in eigenen Öffnungen der Bridgeplatte eingehängt und mittels Kunststoffpins arretiert.

Fotostrecke: 6 Bilder Saubere Verarabeitung ist nicht überall eine Selbstverständlichkeit – bei Ibanez aber schon!

Der schlanke Ahornhals mit leichtem V-Profil verfügt über einen Halsstellstab, dessen Sechskant-Inbusschraube über das Schallloch zugänglich ist. Man kann die Einstellung vornehmen, ohne die Saiten entfernen zu müssen, denn die Stellschraube liegt zum Glück nahe genug am Schallloch. Ein Sechskantschlüssel liegt dem Zubehör bei, ebenso wie zusätzlich ein Ersatz-Kunststoffsteg.
Die Kopfplatte ist angewinkelt und geschäftet, wobei die Schäftung fast bis zur Mitte der schlanken Kopfplatte hineinreicht und so ausreichend Stabilität gewährleisten dürfte. Der Bereich um den Sattel verfügt über keine eigene Kragenverstärkung und erscheint daher durch seine Schlankheit etwas fragil. Mutwilliges Fallenlassen auf die Kopfplatte sollte man also tunlichst vermeiden, wobei die Fragilität ohnehin für den ganzen Bass gilt; eine gröbere Handhabe dürfte hier generell ein No-Go sein.
Vier kleine Mechaniken im geschlossenen Druckgussgehäuse sind symmetrisch in 2/2-Gruppierung angeordnet. Der Sattel besteht aus dem gleichen Kunststoff wie der Steg. Der komplette Bass ist mit einer dünnen Mattlackierung (sogenannter “Open Pore”) versehen, durch welche er sich sehr natürlich anfühlt, Boden und Zarge wirken durch die Offenporigkeit allerdings vergleichsweise rau. Der Hals hingegen profitiert davon in Form von einer angenehmen Griffigkeit. An den Gurtpins hängend ist der Bass leicht kopflastig. Im Sitzen und ohne Gurt liegt er jedoch äußerst bequem am Körper und ist sehr gut bespielbar.

Fotostrecke: 6 Bilder Das Griffbrett beherbergt 20 Bünde.

Der Piezotonabnehmer wird mittels einer an der oberen Zarge versenkten hauseigenen aktiven AEQ-2T-Elektronik verstärkt. Diese verfügt über einen Lautstärkeregler, zwei aktive EQ-Regler für Höhen und Bässe mit Mittelraste, sowie ein Stimmgerät, das bei Aktivierung das Signal stummschaltet. Das Stimmgerät kann auch verwendet werden, wenn keine Klinke im Bass steckt und der Bass rein akustisch betrieben wird, denn es wird mittels Druckschalter manuell an- und ausgeschaltet. Eine 9V-Batterie versorgt die Elektronik und ist über eine Schnellclip-Schublade vorbildlich leicht und unkompliziert auszutauschen. Die Instrumenten-Klinkenbuchse sitzt an der unteren Zarge.

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