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Ibanez Premium Series RG970WBWZ-WLB 2013 Test

Praxis

Gemach, gemach! Bevor es an die Verstärker geht, wird erst einmal die Werkseinstellung geprüft. Die Saiten liegen flach, aber nicht zu flach. Somit schwingen sie laut und deutlich aus, allerdings mit leichtem Schnarren. Das stellt meist kein Problem dar, wer es jedoch völlig schnarrfrei haben möchte, muss die Saitenlage ein Stückchen nach oben schrauben. Deadspots konnte ich nirgends finden, stattdessen präsentiert sich die RG970 ziemlich direkt und attackfreudig- ganz so, wie ich es bei dieser Holzwahl erwartet habe. Der Hals liegt gut in der Hand und ermöglicht ein komfortables Spiel.
Natürlich ist das Stimmen eines Instrumentes mit Locking-Tremolo immer wieder eine Herausforderung. Wenn ich bedenke, dass vor über zehn Jahren fast alle meine Gitarren ein solches System hatten und jetzt nur noch zwei…
Jetzt aber an die Amps! Bei allen Audiofiles habe ich ein SM57 und ein Sontronics Halo verwendet, die jeweils über ein Telefunken Preamp direkt in ein Avid HD i/o in den Rechner gelangen. Natürlich sind alle Files unbearbeitet, EQs und Kompressoren mussten draußen bleiben. Los geht es wie immer mit einem Fender Deluxe Amp.

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Deluxe Pick Switch

Ich habe, beginnend am Hals, alle fünf Pickupstellungen pro Durchgang geschaltet. Da es sich in der Halsposition um einen Humbucker handelt, ist der Sound entsprechend mittiger, was clean durchaus seinen Reiz hat. Das Bassfundament hält sich etwas zurück, dafür werden die Mitten gut aufgelöst.
In Position 4, also Hals-Humbucker gesplittet zusammen mit Mittenpickup, geht es schon arg in Richtung Strat, nur etwas dünner. Den Sound kennt man von Ibanez-Gitarren und man kann ihn am besten mit “glasig“ beschreiben. Allerdings wird das Schnarren der Saiten deutlich hervorgehoben. Da die Gitarre nicht 100% perfekt eingestellt ist, werden selbst kleinste Makel zu Gehör gebracht. Das hat sicherlich auch etwas mit der Holzauswahl zu tun, da harte Hölzer Höhen besser wiedergeben. In der Mittelposition klingt es wieder wie gewohnt. Ich habe das Gefühl, dass viele Gitarristen diese Position gar nicht so recht auf dem Schirm haben, schade eigentlich.
Womit wir dann bei Position 2 wären. Hier tritt dasselbe Phänomen wie in Position 4 auf, wobei jetzt der Singlecoil in der Mitte mit dem gesplitteten Steghumbucker zum Einsatz kommt. Auch hier werden die Saitengeräusche weiter nach vorn gestellt.
Der Humbucker allein schließlich bietet genau den Sound, den man von solch einem Aggregat im Cleanbereich kennt – mittige Klangcharakteristik mit einer guten Portion Höhen, aber recht human, was den Output angeht. Weiter geht es mit derselben Einstellung am Amp, jetzt aber rhythmisch.

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Deluxe Funk Switch

Im Grunde kann ich nur auf die Beschreibung des vorherigen Soundfiles verweisen. Hinzu kommt, dass die Gitarre im wahrsten Sinne “schnell“ ist. Attacks werden direkt an den Amp weitergeleitet und das Instrument schwingt deutlich vernehmbar mit. Über den Plexi Marshall geht es mit einer deutlichen Prise Crunch, ich schalte alle fünf Positionen beginnend am Hals-PU durch.

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Plexi Switch

Aha! Hier fühlt sich die RG 970WBWZ deutlich wohler, sie wird im wahrsten Sinne verbindlicher. Die Humbucker liefern ein sehr ordentliches Rockbrett mit einer Prise mehr Offenheit in den Höhen. Das Glasige der Mittelstellungen im Cleankanal verschwindet und zwei interessante Soundkombinationen stehen zur Wahl. Aber auch der Singlecoil in der Mitte kann am Marshall eine ganze Menge. Insgesamt fallen die direkte Ansprache und die offenere Höhenwiedergabe auf, wobei sich der Bass ziemlich trocken und punchy präsentiert. Ich erhöhe nun den Zerrgrad und aktiviere einen Bogner.

Audio Samples
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Bogner Metal

Da ist er, der bekannte Ibanez-Metalsound, die Kombination aus Lindenkorpus und Wenge/Bubinga-Hals macht absolut Sinn und setzt bei hohen Gainsettings deutliche Akzente. Die Gitarre liefert die Durchsetzungskraft, um in solchen Gefilden nicht im Brei unterzugehen, dazu werden alle Anschlagsgeräusche sehr fix umgesetzt. Super! Abschließend noch ein kleines Lead-Beispiel. Hier habe ich eine klitzekleine Prise Hall hinzugefügt, um nicht ganz nackelig dazustehen.

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Lead

Die Gitarre beherrscht auch in hohen Gainsettings den Spagat zwischen Rythm und Lead gleichzeitig. Hier spielt sie meiner Meinung nach ihr ganzes Können aus und macht eine hervorragende Figur.

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