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Ibanez RGIR28FE-BK Test

Die Ibanez RGIR28FE-BK im bonedo-Test – Der Vai wars! Vor mehr als 20 Jahren griff ein gewisser Steve Vai die auch damals nicht unbedingt grundlegend neue Idee auf, Gitarren mit einer zusätzlichen tieferen Saite zu bestücken. Damit konnte man das langsam in Mode kommende Herunterstimmen vermeiden und mächtigere Rockriffs und interessante Akkordverbindungen schaffen. Damit schuf er einen Trend und brachte auch kommerziell eine Lawine ins Rollen. Zudem legte er Bands wie Korn das Werkzeug für ihren damals noch neuen Sound in die Hand.

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Schneidet im Test hervorragend ab: Ibanez RGIR28FE


Aber die Zeit bleibt nicht stehen, und die Faszination, der Gitarre noch mehr dunkle und mächtige Aspekte zu verleihen, führte in logischer Konsequenz zu einer weiteren tiefen Saite. Eine Vertreterin dieser besonderen Spezies ist auch unsere heutige Testkandidatin, die achtsaitige Iron Label Ibanez RGIR28FE-BK.

Details

Optik/ Verarbeitung:
Auch unsere Probandin kommt in der von Ibanez entwickelten RG-Form, die an die Konstruktion der Fender Strat angelehnt ist. Das Ganze präsentiert sich mit mehr Ecken und Kanten, die Cutaways sind tief ausgeschnitten und der Body etwas in die Länge gezogen.

Fotostrecke: 4 Bilder Korpus im typischen RG-Shaping

Dieser besteht aus Linde, ein Tonholz, das bei Ibanez sehr gerne verwendet wird. Aus wie vielen Teilen der deckend schwarz lackierte Korpus besteht, lässt sich leider nicht sagen. Ein weißes Binding setzt den Kontrast zur sonst komplett in Schwarz gehaltenen Gitarre und verleiht ihr einen edlen Touch. Leicht ist sie nicht gerade, 3928 Gramm verrät mir meine Waage und ich empfehle einen etwas breiteren Gurt. Für eine bessere Ergonomie wurden die Armauflage gewölbt und ein Rippenspoiler in die Rückseite gefräst.
Zwei aktive EMG 808 Humbucker sind direkt in den Korpus geschraubt und besetzen die Positionen Steg und Hals. Ein Dreiweg-Kippschalter wählt die damit erreichbaren drei Soundvarianten, ein weiterer, der sogenannte Killswitch, kappt das Signal und lässt so interessante rhythmische Stottereffekte zu.

Fotostrecke: 3 Bilder An Bridge und Hals arbeiten aktive EMG 808 Pickups

Der Trick ist nicht neu und es gab ihn auch schon früher. Damals konnte man beispielsweise bei einer Les Paul den Hals-PU abdrehen und dann beim Umschalten vom aktiven Steg-PU mit dem Dreiwegschalter den gleichen Effekt erzeugen. Die Regelmöglichkeiten zeigen sich ansonsten eher puristisch. So sucht man vergeblich nach einem Tonpoti, ein Lautstärkeregler ist aber immerhin an Bord.
Letzterer ist, wie auch die restliche Hardware, in Cosmo Black gehalten. Die feste Brücke mit dem Namen Gibraltar (hat nichts mit dem Drumhardware-Hersteller zu tun!) ist mit vier Schrauben auf den Korpus montiert und lässt alle Einstellszenarien zu, die man von einem Steg wie diesem erwartet. Das passende Werkzeug dazu findet sich im Karton.

Fotostrecke: 2 Bilder Feste Gibraltar-Bridge

Dabei liegt die Betonung auf Karton! Ich finde, ein Instrument mit einer UVP von über 800 Euro und mit Überlänge sollte zumindest in einem Gig Bag ausgeliefert werden. Denn für einen Standard-Gitarrenkoffer oder eine Tasche ist sie zu lang und für das Bass-Pendant zu kurz. Die Saiten werden per Metallhülsen durch den Korpus und die Brücke geführt (String Thru), was das Schwingungsverhalten der Gitarre zumindest in der Theorie verbessern soll. Ein Blick auf die Rückseite zeigt die erwähnten acht Hülsen, wobei die beiden für die tiefsten Saiten verantwortlichen nach hinten versetzt sind.
Die beiden obligatorischen Gurtpins sind mit schwarzen Filzplättchen unterlegt, um den Lack nicht zu beschädigen. Elektronik- und Batteriefach dürfen ebenfalls nicht fehlen, ebenso wie das für Ibanez typische Fach für den Zugang zur Klinkenbuchse.

Fotostrecke: 2 Bilder String-Through-Body Design

Der Übergang zum Hals ist ergonomisch geformt, die vier Halsschrauben versenkt eingelassen. Der Hals selbst besteht aus drei Teilen Ahorn und zwei Teilen Walnussholz. Zur Verstärkung greift Ibanez auf Titanstäbe von KTS zurück, die in den Hals verbaut werden und diesen stabilisieren sollen. Ein mit 24 Bünden bestücktes, schmuckloses Palisandergriffbrett zeigt sich ohne Fehl und Tadel! Alle Bünde sind perfekt eingesetzt und bearbeitet, hier stört keine scharfe Kante die linke Hand. Auch was die Einstellung angeht, kann ich nur Positives berichten. Die Mensur beträgt 686 mm (27″), ist also anderthalb Zoll oder runde 3,8 cm länger als der Standard.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals ist mit vier Bolzenschrauben sicher am Korpus befestigt

Die Halsform trägt den Namen Nitro Wizard-8 Profile und ist somit breit und flach, was man auch als “sportlich” bezeichnen könnte. Zur Orientierung auf dem extrabreiten und langen Hals kommt man (ich zumindest) ohne Markierungen aber nicht aus, daher finden sich am Griffbrettrand kleine weiße Punkte. Die ebenfalls schwarz lackierte Kopfplatte beherbergt logischerweise acht geschlossene Mechaniken und die Abdeckung des Halsstabs. Der schwarze Sattel misst 55 mm, der Hals besitzt einen Radius von 400 mm. Die Gitarre wurde in Indonesien gebaut und wieder muss ich feststellen, auf welch hohem Niveau dort gefertigt wird. Es gibt nichts zu beanstanden. Chapeau!

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