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Ibanez Soundgear SR300E-PW Test

Praxis

Der Korpus meines Testbasses ist insgesamt sehr flach und alles, was eine störende Kante bilden könnte, wurde großzügig abgerundet. Dies verleiht dem Soundgear auch seinen typischen stromlinienförmigen Look. Im Sitzen liegt der Bass sicher auf meinem Oberschenkel – nichts drückt, rutscht oder stört!
Durch die geringe Masse des Halses ist auch Kopflastigkeit für den Soundgear kaum ein Problem. Das Instrument nimmt von selbst eine angenehme Spielposition ein, ohne dass ich es in dieser halten muss. Das gleiche Bild ergibt sich während des Spielens im Stehen. Der Soundgear pendelt sich ohne mein Zutun in einer komfortablen Schräglage ein.
Wie bereits erwähnt lassen sich alle 24 Bünde problemlos erreichen. Die Frets wurden vorbildlich abgerichtet, sodass bei sehr bequemer Saitenlage keinerlei Schnarren zu vernehmen ist. Das ist in dieser Preisklasse – sowie bei einigen Herstellern in deutlich höheren – nicht unbedingt üblich!

Saubere Verarbeitung und hohe Userfreundlichkeit sind auch bei den kostengünstigen Ibanez-Modellen eine Selbstverständlichkeit!
Saubere Verarbeitung und hohe Userfreundlichkeit sind auch bei den kostengünstigen Ibanez-Modellen eine Selbstverständlichkeit!

Im akustischen Test klingt der Ibanez 300E straff und drahtig mit deutlicher Präsenz in den Mitten – der Mahagonikorpus lässt grüßen! Schon hier empfiehlt er sich für trockenes Fingerstyle-Spiel. Die Anordnung der Stimmmechaniken zahlt sich ebenfalls aus: Bis auf ein leicht schwächeres “Cis” im sechsten Bund der G-Saite sind keinerlei Deadspots auszumachen.
Jetzt aber Kabel rein und den Amp eingeschaltet! Oha, die PowerSpan-Pickups machen ihrem Namen und ihrer Optik alle Ehre. Sie besitzen ordentlich Output, sodass ich zunächst erst einmal den Gainregler meines Verstärkers zurückdrehen muss.

Gesunder Output: dieser Soundgear besitzt ein sehr kräftiges Signal!
Gesunder Output: dieser Soundgear besitzt ein sehr kräftiges Signal!

Bevor ich die Klangregelung ins Boot hole, widme ich mich dem PowerTap-Kippschalter, der die interne Verdrahtung der insgesamt vier Spulen der beiden Humbucker verwaltet. Er besitzt drei Positionen – aus der Perspektive des Spielers sind dies: Rechts = Humbucker parallel, Mitte = Humbucker seriell, Links = Singlecoil.
Die nachfolgenden Soundbeispiele geben dir einen Eindruck, wie sich diese drei Einstellungen im Klang unterscheiden. Ich spiele dafür je einen Finger, Plek- und Slapgroove mit beiden Pickups zu gleichen Teilen im Klanggeschehen.
Starten wir mit dem PowerTap in rechter Position:

Audio Samples
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Pickups parallel: Finger Pickups parallel: Plektrum Pickups parallel: Slap

Die gleichen drei Grooves mit der Mittelstellung des Kippschalters:

Audio Samples
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Pickups seriell: Finger Pickups seriell: Plektrum Pickups seriell: Slap

Zuletzt hört ihr hier noch die Singlecoil-Variante in der linken Schalterstellung:

Audio Samples
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Pickups Singlecoil: Finger Pickups Singlecoil: Plektrum Pickups Singlecoil: Slap

Dies allein ergibt schon eine ordentliche Soundvielfalt, ähnlich dreier Presets bei einem Amp. Die drei Schalterstellungen kann man nun natürlich noch auf beide Tonabnehmer im Alleinbetrieb anwenden, was dann sage und schreibe neun (!!!) verschiedene Grundsounds ergibt.
Die serielle Schaltung bringt naturgemäß einen leichten Anstieg der Lautstärke mit sich, während die Singlecoil-Variante im Vergleich zu den Humbuckern etwas leiser wirkt. Dafür ist sie aber auch etwas feinzeichnender und detailreicher.
Die prägnanten Mitten des Basses bieten sich übrigens ganz hervorragend für Flagoletts oder perkussive Palm-Mute-Grooves an. Die nächsten drei Beispiele im nachfolgenden Video demonstrieren dies:

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Aber Moment, bisher habe ich ja noch die Dreiband-Elektronik außen vor gelassen! Mit ihr kann man den Sound nach Belieben fein nachjustieren – oder aber massiv verändern, denn die drei Regler können bei Bedarf auch sehr heftig ins Geschehen eingreifen.
Damit ihr einen Eindruck davon bekommt, folgt hier zunächst ein Slapgroove mit geboosteten Bässen und Höhen. Das zweite Beispiel ist eine Reggae-Basslinie mit stärker angehobenen Bässen und komplett abgesenkten Mitten.

Audio Samples
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Slapgroove mit Bass- und Höhenboost Reggaegroove mit starkem Bassboost und abgesenkten Mitten

Der Soundgear befindet sich dauerhaft im Aktiv-Modus und lässt sich nicht auf Passivbetrieb umschalten. Für modern-aggressive Sounds ist dies sicherlich kein Nachteil. Allerdings würde ich mir die Möglichkeit des Passiv-Modus durchaus wünschen, zumal die Modifikation ohne großen Aufwand und Verteuerung möglich sei sollte. Der Grund: Zum einen kämen hier eher die Holzkomponenten des Instruments zur Geltung, zum anderen wäre der User nicht dauerhaft von einer Batterie abhängig. Man weiß ja nie!

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