Praxis
Jeder Bassist, der schon einmal ein Modell aus der SR-Serie besessen oder zumindest angetestet hat, wird wissen, wie komfortabel die kompakt gebauten Instrumente in der Handhabung sind. Der SR500 stellt hier keine Ausnahme dar. Mein Testmodell kann man außerdem als absolutes Fliegengewicht bezeichnen: es bringt gerade mal schlappe 3,1kg auf die Waage, was selbst für Viersaiter-Verhältnisse sehr leicht ist. Wer von Rückenschmerzen geplagt wird oder einfach nur einen Bass sucht, der fast unbemerkt am Körper hängt, ist mit einem derart leichten SR-Modell unbedingt auf der sicheren Seite!
Positiv fällt außerdem auf, dass der SR500 trotz des niedrigen Gewichts nicht kopflastig ist – mit einem rutschsicheren Gurt hängt der zierliche Bass stabil und bestens ausbalanciert am Körper und lässt sich traumhaft leicht spielen. Der hohe Spielkomfort wird natürlich auch durch das schlanke Halsprofil und ein tadelloses Setup ab Werk begünstigt. Die Saitenlage war relativ niedrig justiert, sodass sich der SR500 aus dem Karton mühelos spielen ließ. Ich musste wirklich keinerlei Korrekturen vornehmen; der Hals besaß nur eine minimale Krümmung, und sogar die Sattelkerben wurden optimal gefeilt, damit auch tiefen Lagen ohne großen Kraftaufwand zu greifen sind.
So eingestellt spielt sich mein Testexemplar sprichwörtlich wie Butter und produziert bereits trocken gespielt einen sehr schönen Ton. Am fünften Bund auf der G-Saite klingt er etwas dünner als in anderen Bereichen, in allen anderen Lagen überzeugt der SR500 aber dafür mit einem soliden und klaren Sound und einer außerordentlich gesunden Sustain-Entwicklung.
Eine kräftige Tonentfaltung im Trockenbetrieb ist erfreulich und zeugt von einer gesunden und schwingungsstarken Holzkonstruktion, doch am Ende muss ein E-Bass natürlich immer noch am Verstärker zeigen, zu was er imstande ist! Und hier liefert der SR500 – für mich kaum überraschend – eben jenen typischen Ibanez SR-Sound, den fast alle SR-Bässe (relativ unabhängig vom Preisniveau) mit sich bringen.
Gemeint ist hier ein sehr fokussierter, Hochmitten-betonter Klang mit einem kompakten Low-End und klaren Höhen, der sich auch in dichten Bandsounds hervorragend durchsetzt. Mit dem folgenden Audioclip könnt ihr euch einen Eindruck vom Grundsound des SR500 machen. Ich spiele meinen Testkandidaten auf beiden Tonabnehmern und habe alle EQ-Regler der Onboard-Elektronik in Neutralstellung belassen.
Der markante und charakterstarke Sound des SR500 eignet sich hervorragend für gängige Fingerstyle-Techniken, und um extremere Sounds aus dem Viersaiter zu locken oder Anpassungen an andere Spieltechniken vorzunehmen, leistet der flexible Dreiband-Equalizer sehr gute Dienste. Für den nächsten Clip habe ich die Bässe und Höhen mit der Elektronik stark geboostet, um den Slapsound mit der nötigen Wucht und einer zusätzlichen Portion Klarheit im oberen Bereich zu versorgen. Das Ergebnis ist ein moderner Slapsound, der sich wirklich hören lassen kann:
Vertrautere Klänge, die wir von traditionelleren Bässen kennen, sind mit dem SR500 aber durchaus auch umsetzbar. Wenn man den Steg-Tonabnehmer im Solobetrieb verwendet, liefert der SR500 einen kehligen Jaco-Sound, mit dem virtuose Solo-Flitzereien richtig Spaß machen.
Der Sound des Bridge-Pickups ist vielleicht sogar mein Favorit im Klangspektrum des SR500! Für den Audioclip habe ich mit dem EQ die Bässe ordentlich geboostet und den Sound mit einer Dosis Hochmitten bei 700Hz weiter nach vorne geholt.
Für dich ausgesucht
Eine weitere (eher traditionellere) Klangvariante bekommt man mit dem Halstonabnehmer im Solobetrieb. Hier zeigt sich der SR500 deutlich fülliger und runder, der Sound erinnert zweifelsohne an den altbekannten Preci aus dem Hause Fender. Für ein wärmeres Klangbild habe ich die Mitten bei 450Hz leicht geboostest, und das Fundament wurde mit dem Bassregler zusätzlich leicht aufgepumpt.